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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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auch etwas.«
    Gia sah ihn fragend an.
    »Ich bekomme diesen Ausdruck in deinen Augen, wenn du mich jetzt ansiehst. Das habe ich mir einmal im Leben von irgendjemandem gewünscht, und besonders habe ich es mir von dir gewünscht.«
    »Tom …«
    »Lass mich zum Ende kommen. Das muss das Beste sein, das ich je in meinem Leben getan habe. Wirklich. Wann würde ich eine zweite Chance erhalten, etwas so Lohnendes zu tun? Und im Grunde ist das Ganze auch gar nicht so heldenhaft, wie es vielleicht den Anschein hat. Denn seltsamerweise habe ich keine Angst vor dem, was mit mir hier geschehen wird – selbst wenn es heißen sollte, dass ich sterben muss. In dem einen Moment bin ich noch hier und schon im nächsten bin ich weg. Eins muss ich dir gestehen: Nicht mehr hier zu bleiben wird gar nicht so übel sein, jedenfalls nicht, nachdem ich mein Leben so gründlich verpfuscht habe.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Was –?«
    Offensichtlich hatte Jack ihr keine Einzelheiten erzählt.
    Dafür schulde ich dir was, kleiner Bruder.
    »Vergiss es. Es reicht, wenn ich sage, dass mich nichts als Verdruss und Schande erwartet, während Jack mit dir und Vicky eine Zukunft hat und er sogar Vater wird. Vielleicht ist meine Aktion gar nicht so heldenhaft. Vielleicht ist es nichts anderes als die günstige Möglichkeit, dem peinlichen Augenblick zu entgehen, mich den Konsequenzen stellen zu müssen, die sich notgedrungen aus meinem verpfuschten Leben ergeben. Denn ich bin müde … ich bin es leid, so zu leben, wie ich lebe. Ich brauche einen klaren, sauberen Abschluss. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie erleichtert ich sein werde.«
    Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung wahr. Eine ovale Form. Die Lilitonga. Er hatte gar nicht gewusst, dass sie hier war.
    Und verdammt, sie kam auf ihn zu. Er stand zur Salzsäule erstarrt da, während sie sich ihm auf Armeslänge näherte und dann allmählich hochstieg. Etwa einen halben Meter über seinem Kopf verharrte sie.
    Tom spürte, wie sich seine Blase krampfhaft zusammenzog und sich jeden Augenblick zu entleeren drohte. Ein stechender Schmerz schoss durch seinen Unterleib, während er sich mühsam zurückhielt. Er wollte nicht, dass Gia ihn mit nasser Hose in Erinnerung behielt.
    Er erkannte das Grauen in Gias Augen, während sie zur Lilitonga über seinem Kopf hinaufstarrte. Nein! Schau nicht dorthin! Schau mich an!
    »Ich schätze, das heißt, dass ich nicht mehr viel Zeit habe«, stellte er fest und beeilte sich fortzufahren, obwohl seine Zunge sich jetzt wie ein Reibeisen anfühlte und ihm kaum noch gehorchte. »Ich betrachte das Ganze so: Mich von diesem Ding mitnehmen zu lassen hat sicherlich nicht meinen Tod zur Folge. Ich bin mir ziemlich sicher, dass derjenige, der diese Lilitonga schuf, es nicht getan hat, um Selbstmord zu begehen. Daher dachte und denke ich, dass es dort, wohin ich verschwinden werde, ein anderes Leben gibt.« Herrgott im Himmel, er hoffte inständig, dass er Recht hatte. »Und vielleicht ist es ein besseres, einfacheres Leben. Und vielleicht weil ich diese eine richtige Sache gemacht habe, habe ich es dort besser – bin ich dort besser.«
    Er spürte, wie seine Haut zu kitzeln, dann zu brennen begann, und er ignorierte seine Blase, die Anstalten machte, sich explosionsartig zu entleeren.
    »Behalt mich in guter Erinnerung, Gia. Bitte, ja? Ich hoffe, dass wenigstens ein Mensch etwas Gutes über mich zu sagen hat, wenn ich nicht mehr bin. Und bestell Jack frohe Weihnachten von mir. Sag ihm, dies sei das Geschenk seines großen Bruders.«
    Und dann spürte er, wie sich das Pigmentband um seine Brust zusammenzog und die Haut an seinem ganzen Körper brannte. Je stärker das Brennen wurde, desto mehr verschwamm die Umgebung vor seinen Augen. Gia sprang auf, hatte den Mund weit offen. Ganz schwach hörte er ihren Schrei, und dann waren Gia und Jack und Vicky und Sutton Square und die Welt, die er kannte, verschwunden.
     
     

4
    0:00
    Gia konnte einen Schrei nicht unterdrücken, als Tom und die Lilitonga vor ihren Augen verschwanden und nichts weiter zurückließen als einen Hauch kalter Luft. Sie starrte auf den leeren Fleck, dann wandte sie sich zu Jack um. Seine Augen waren offen und starrten sie an. Aber er war vollkommen verwirrt.
    »Jack … Jack, er ist weg!«
     
     

5
     
    Gias Schrei hatte ihn in die Gegenwart zurückgeholt. Seine Sicht war verschwommen, als er sie ansah. Sie stand da mit offenem Mund, die Hände so gegen die Wangen gepresst wie in dem

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