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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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rau. »Ich glaube nicht, dass ich das Gleiche tun könnte wie du. Ich meine … eigentlich weiß ich gar nicht, was ich meine.«
    Tom trank einen Schluck und stellte das Glas auf den Teppich neben das Bein seines Sessels, dann beugte er sich vor und faltete die Hände.
    »Ich saß heute in deiner Wohnung und dachte daran, dass du mein nächster Blutsverwandter bist.«
    »Was ist mit deinen Kindern?«
    Tom zuckte die Achseln. »Sie sind nur halb von mir. Zur anderen Hälfte kommen sie von einer der Höllenschlampen. Nein, du und ich, wir haben den gleichen Ursprung.«
    Jack hatte keine Ahnung, worauf das alles hinauslief, aber er würde ihn noch ein oder zwei Minuten lang reden lassen. Beiläufig zuckte er die Achsel und leerte sein Glas.
    Tom erhob sich aus seinem Sessel. Er hatte die Flasche und sein eigenes leeres Glas in der Hand.
    »Zeit für Nachschub.«
    Jack fühlte sich bereits ein wenig angesäuselt. Aber das war nicht schlimm. Er könnte noch einen vertragen.
    »Okay, aber nur einen kleinen.«
    Tom schenkte reichlich ein. Diesmal drei Finger breit in Jacks und sein eigenes Glas. Dann kehrte er auf seinen Platz zurück.
    »Ist das nicht seltsam, Jack, dass du genau weißt, wer du bist, aber nur wenige Auserwählte in dieser Stadt eine Ahnung davon haben, dass du überhaupt existierst? Und was ist mit mir? Noch bevor der ganze Ärger anfing, kannte fast jeder in Philadelphia meinen Namen. Aber wer ich wirklich war, davon hatte ich keine Ahnung. Ich habe auch nie danach gefragt. Und dann, in den wenigen vergangenen Wochen, als ich versucht habe, mich selbst zu finden – ist das nicht eine ziemlich abgedroschene Floskel? Also als ich anfing, mich zu suchen, da fand ich niemanden. Es war einfach niemand da.«
    Da Jack dem nicht widersprechen konnte, trank er von seinem Scotch.
    »Es ist eine traurige Wahrheit, Jack, aber ich habe erkannt, dass ich nicht viel zu bieten habe. Ich bin ein Nichts. So etwas wie ein Hologramm. Ein Geist. Ich bin kaum vorhanden. Meine Kinder trauen mir nicht – wie sollten sie auch, wenn man bedenkt, wie ich ihre Mütter betrogen habe? Ich bin ein notorischer Schürzenjäger. Infolgedessen hassen mich die beiden Höllenschlampen, und die derzeitige Ehefrau Nummer drei ist auch nicht gerade mein Fan. Ich bin eine Pappfigur, Jack. Wenn jemand sich auf meine Hilfe verlassen würde, er wäre verraten und verkauft.«
    Jack blinzelte. Lag da etwa ein Schluchzen in Toms Stimme? Das musste der Scotch sein.
    Das Zimmer schwankte vor seinen Augen. Eindeutig eine Folge des Scotch. Nicht dass Tom ihn langweilte, es war nur … Herrgott im Himmel, war er müde. Er sollte lieber das Glas abstellen, ehe es ihm noch aus der Hand fiel. Ach sieh mal … fast leer. Wann hatte er davon getrunken? Er streckte den Arm aus, wollte es auf den Tisch stellen, aber es rutschte ihm aus den Fingern. Er sah es fallen … in Zeitlupe. Er musste die Augen schließen, nur eine Minute lang … höchstens für ein paar Sekunden …
    Aber ehe er eindöste, glaubte er hören zu können, wie Tom davon sprach, wieder sein großer Bruder sein zu wollen und dass es Zeit wurde, sich um seinen kleinen Bruder zu kümmern und endlich das Richtige zu tun.
    Aber Jack dachte, dass er es nur träumte. Alles war nur die reine Einbildung, was sonst.
     
     

2
     
    -0:28
    »Gia?«
    Beim Klang ihres Namens erschrak sie. Sie hatte am Küchentisch gesessen und ins Leere gestarrt, verzweifelt und hilflos.
    Nun blickte sie auf und sah Tom in der Türöffnung stehen. Seine Augen funkelten erregt.
    »Sie wollen gehen?«, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht sofort, aber bald. Vielleicht.«
    »Ich bin …«
    Er deutete in die Halle. »Kommen Sie mit ins Wohnzimmer. Ich brauche Ihre Hilfe.«
    Gespannt zu erfahren, was er vorhatte, folgte sie ihm. Und traute ihren Augen nicht, als sie Jack zusammengesunken in einem Sessel sitzen sah, das Kinn auf der Brust, den Kopf kraftlos zur Seite geneigt.
    »Ist er eingeschlafen?«
    »Nun, ja und nein. Es ist nicht so, wie Sie denken. Ja, ich habe ihn ins Land der Träume geschickt, aber nicht mit meinem Geschwafel. Ich hatte ein wenig Hilfe.«
    »Ich werde nicht …« Sie ging zu Jack und schüttelte ihn an der Schulter. »Jack? Jack, wach auf.« Er rührte sich kein bisschen. Erschrocken drehte sie sich zu Tom um. »Was ist mit ihm passiert?«
    »Ich habe ihn umgehauen.«
    »Wie bitte?«
    Er hob die Whiskeyflasche hoch. »Damit.«
    Gia hatte das Gefühl, als würde eine eisige Hand ihr Herz

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