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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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… und es wurde länger, reichte über Toms zitternde Handgelenke, wanderte an seinen Armen hoch zu seinen Schultern und verschwand dann auf seinem Rücken. Sie verfolgte voller Entsetzen, wie sich ein schwarzes Band zu beiden Seiten um seine Brust legte und eine nur wenige Millimeter breite Lücke genau auf seinem Brustbein offen ließ.
    Schließlich hörte Tom auf zu zittern. Seine Hände lösten sich von Jack, während er ein paar unsichere Schritte rückwärts machte.
    Gia wandte sich zu Jack um und suchte den Fleck. Aber Jacks Haut war sauber und erschien wie unberührt.
    Sie sank neben ihm auf die Knie und konnte nur noch schluchzen.
    Gerettet!
     
     

3
     
    -0:08
    Als der Schmerz nachließ und er allmählich wieder die Kontrolle über seinen schwankenden, zitternden Körper gewann, musste Tom seine gesamte Willenskraft aufbieten, um nicht neben Gia zusammenzubrechen. Ebenfalls schluchzend. Allerdings vor Grauen, nicht vor Erleichterung.
    Er blickte auf seine Brust. Das Jucken verriet ihm, was er finden würde, aber er musste es sehen. Ein Ächzen drang beim Anblick der beiden schwarzen Bänder über seine Lippen. Auf den ersten Blick sah es so aus, als berührten sich die Enden bereits, dann hingegen entdeckte er eine haarfeine Linie weißer Haut zwischen ihnen.
    Seit sich diese verrückte Idee bei ihm festgesetzt hatte, war ihm bewusst gewesen, dass die Chance auf einen Erfolg so gut wie null sein musste. Aber er hatte sich gleichzeitig gedacht, dass, selbst wenn sich seine großartige Geste als vergeblich erwiese, sein Ansehen bei Gia sicherlich steigen würde, da er es zumindest versucht hätte.
    Doch er hatte Erfolg gehabt, und dies entfachte einen Wirbel aus namenloser Angst und berauschendem Triumphgefühl in ihm. Einerseits hätte er am liebsten seine Panik laut hinausgeschrien, während er andererseits einen unbändigen Stolz empfand.
    Nach und nach verflüchtigten sich jedoch diese gegensätzlichen Empfindungen und wurden durch einen seltsamen Frieden ersetzt, einen Frieden, wie er ihn bis zu diesem Augenblick noch nie erlebt hatte.
    Trotzdem gab es keinerlei Garantie, dass diese Flucht, durch die Lilitonga ermöglicht, tatsächlich stattfinden würde. Bestenfalls konnte sich das Ganze als leere Verheißung erweisen, und er stünde am Ende mit einem riesigen Muttermal rund um seinen Oberkörper da. Aber das würde ihm bei Gia noch mehr Pluspunke einbringen. Und auch bei Jack. Sie wären ihm einiges schuldig.
    Aber das war es nicht, was ihn zu seiner Tat animiert hatte.
    »Gia«, sagte er leise.
    Sie schaute zu ihm hoch, und er erkannte in ihren blauen Augen, wonach er sich gesehnt hatte: einiges – nicht alles, aber eine ganze Menge – von dem Licht, das in diesen Augen auch leuchtete, wenn sie Jack ansah.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Tom. Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll.«
    Unbewusst war sie zum vertrauteren »du« gewechselt, und er war darüber so gerührt, dass er seine Tränen nur mühsam zurückdrängen konnte. »Zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Es bleibt gar keine Zeit, mir zu danken.«
    Beschwörend hob sie beide Hände. »Dies … ich … ich hätte niemals …«
    Ihr schienen die Worte auszugehen, daher half er ihr ein wenig auf die Sprünge.
    »Du hättest so etwas niemals von mir erwartet? Ja, nun, das ist das Traurige an der Sache, nicht wahr? Dabei bin ich selbst in Wahrheit überraschter als jeder andere. Und bis vor ein paar Stunden hätte ich einen solchen Schritt auch niemals von mir erwartet. Aber ich habe über Jacks und mein Leben nachgedacht und sie miteinander verglichen. Ich habe mich gefragt, welches Leben ich lieber geführt hätte, und die Antwort war: Jacks Leben. Und dann habe ich mich gefragt, wer ich am liebsten wäre – selbst angesichts des ungewissen Schicksals, das Jack drohte. Und die Antwort war immer noch Jack.
    Aber es war zu spät für mich. Oder etwa nicht? Vielleicht könnte ich irgendwie immer noch seinen Platz einnehmen. Also fragte ich mich, was Jack tun würde.«
    »WWJT«, flüsterte Gia.
    »Was?«
    »Nichts.«
    »Ich überlegte also, was er täte, wenn die Rollen umgedreht verteilt wären – wenn er die Lilitonga in mein Leben gebracht hätte und ich mit dem Fleck gezeichnet worden wäre. Das ist doch keine Frage, oder? Er würde das Richtige tun. Und genau das habe ich auch getan. Ich schätze, das macht mich jetzt zu Handyman Tom. Ich will nicht, dass du glaubst, ich hätte absolut selbstlos gehandelt. Ich bekomme ja

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