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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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gefällt dir das?«
    Jack erkannte die Machart – es war die gleiche Bande, die die Hundert-Dollar-Scheine hergestellt hatte, die er im vergangenen Sommer einem Pärchen Wahrsager gegeben hatte.
    »Fälschungen.«
    »Verdammt! Das erkennst du?«
    »Die Scheine tauchen überall in der Stadt auf. Die Frage ist jetzt nur, wie die falschen Scheine in den Besitz eines Richters, also eines Vertreters der Justiz, gelangt sind.«
    Tom zuckte die Achseln. »Beweisstücke in einem Fall. Sie sahen einigermaßen echt aus, daher habe ich mir ein paar Proben eingesteckt.«
    »Warum? Du benutzt sie doch nicht etwa?«
    Ein weiteres Achselzucken. »Es ist ein Art Hobby von mir. Ich will nur mal sehen, ob ich damit durchkomme.«
    »Herrgott im Himmel, wenn du erwischt wirst …«
    »Hey, ich bin Richter. Ich wusste von nichts. Jemand hat sie mir gegeben, und ich habe keine Ahnung gehabt, dass es Fälschungen sind. Also habe ich sie weitergegeben.« Er grinste und legte eine Hand auf seine Brust. »Ich bin auch nur ein Opfer.«
    Das mochte bei Tom ja klappen, aber Jack konnte es nicht riskieren, als Komplize dazustehen. Jemand könnte ihm Fragen stellen, die er beim besten Willen nicht beantworten konnte.
    »Dann versuch es wenigstens nicht hier.« Jack deutete auf einen Zwanziger und einen Hunderter, die an den Spiegel neben der Registrierkasse geklebt waren. »Hier achtet jeder darauf.«
    Toms Grinsen vertiefte sich. »Kein Problem. Ich wette, ich schaffe es trotzdem, den Lappen loszuwerden.«
    Diesmal holte er seine Brieftasche heraus und entnahm ihr einen Fünfziger. Er winkte der Barkeeperin damit und reichte ihn ihr zusammen mit der Quittung. Kurz darauf kam sie mit dem Wechselgeld zurück.
    Während sie sich abwandte, beobachtete Jack, wie Tom den echten Zwanziger einsteckte und den falschen Geldschein hochhielt.
    »Oh, entschuldigen Sie, Miss. Kann ich dafür zwei Zehner kriegen?«
    Sie nickte. »Klar.« Sie ging zur Registrierkasse und legte den Zwanziger hinein, ohne ihn zu überprüfen. Warum sollte sie auch? Sie glaubte, es sei dieselbe Banknote, die sie ihm soeben gegeben hatte. Sie kehrte zurück und reichte Tom die Zehner.
    Als sie außer Hörweite war, grinste Tom seinen Bruder an. »War das nicht raffiniert?«
    Jack brauchte fast eine halbe Minute, um sich von dem Schock zu erholen. Er hatte schon eine Menge erlebt – wirklich eine Menge! Aber dass sein Bruder, der Richter, eine solche Falschgeld-Nummer abzog …
    »Das ist doch wohl ein schlechter Witz, Tom. Bist du verrückt?«
    »Vielleicht. Na und?«
    »Hol den Schein zurück.«
    »Beruhige dich. Es ist ein Spiel. Und außerdem sind es nur zwanzig Bucks.«
    »Für sie sind es nicht ›nur‹ zwanzig Dollar. Sie bekommt den größten Ärger, weil sie die Blüte angenommen hat.«
    Tom betrachtete ihn kopfschüttelnd. »Du brauchst gar nicht so sauer zu reagieren, Jack. Ich hatte nach Dads Erzählungen den Eindruck, dass du ein harter Bursche bist. Ich glaube allerdings, ich habe mich geirrt.«
    »Wenn ich wirklich ein harter Bursche bin, dann nicht, weil ich Betrügern helfe, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.«
    Mein Bruder, der Richter, dachte Jack.
    War das nicht die höchste Position, die man innerhalb der Justiz erreichen konnte? Der Schiedsrichter über Richtig und Falsch, über Zulässig und Unzulässig, der Typ, der darauf zu achten hat, dass die Waage der blinden Frau namens Justitia nicht manipuliert wird … Und er benahm sich wie ein Gauner. Wie Abschaum.
    Jack kannte ganze Scharen von Leuten außerhalb der Gesetze und darunter auch einige, die nur zu gerne Houlihan’s überfallen und jeden Cent aus den Kassen holen würden. Aber keiner von ihnen würde sich dazu hinreißen lassen, eine Barkeeperin auszutricksen. Okay, möglich, dass er ein oder zwei Kerle kannte, die ihre eigene blinde, taube, an den Rollstuhl gefesselte Mutter ausnehmen würden. Aber diese Typen hinterließen eine verräterische Schleimspur, wo immer sie auftauchten, und standen auf Jacks Liste der Personen, mit denen er absolut nichts zu tun haben wollte, ganz oben.
    »Nun?« Er sah Tom drohend an. »Holst du den Schein zurück?«
    Tom machte ein Gesicht, als hätte er ihm soeben offenbart, dass Dad ein Alien war.
    »Verdammt, nein.«
    Jack widerstand dem Drang, seine Faust in das schwammige Gesicht seines Bruders zu rammen. Stattdessen öffnete er seine eigene Brieftasche, fand einen Zehner und zwei Fünfer und winkte damit die Bardame zu sich.
    »Können Sie mir dafür einen

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