Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
Zwanziger geben?«
    Sie sah erst Jack und dann Tom irritiert an.
    »Ist das irgendein neues Spiel?«
    »Nein. Ich brauche nur einen Zwanziger.«
    Sie zuckte die Achseln und fischte die falsche Banknote aus der Kasse. Jack nahm sie, dann angelte er sich von Toms Wechselgeld einen Fünfer und gab ihn ihr.
    »Für Ihre Mühe.«
    Sie lächelte. »Danke.«
    Tom schickte ihm einen giftigen Blick.
    Er konnte ihn mal.
    Jack schlug die Richtung zu den Fahrstühlen ein, die sie zur Straße hinauf bringen würden.
    »Sehen wir zu, dass wir in dein Hotel kommen.«
     
     

5
     
    »Das Pennsylvania Hotel?«, fragte Tom, während er Jack über die Seventh Avenue folgte. »Nie davon gehört.«
    Er spürte, wie der Wodka jetzt durch seine Adern kreiste und den tiefen Schock milderte, der Sohn eines Mannes zu sein, der von Terroristen ermordet worden war. Er und Dad hatten einander eigentlich nicht besonders nahe gestanden – verdammt, wem habe ich überhaupt jemals nahe gestanden? –, aber dennoch … er war sein Vater und hatte in der nächsten Woche zu Besuch kommen wollen. Tom machte sich nichts vor: Dad hatte sich eigentlich nur auf die Reise gemacht, um seine Enkelkinder zu sehen.
    Aber dennoch …
    Wodka sorgte gewöhnlich dafür, dass die Welt einem freundlicher erschien und man leichter mit ihr zurechtkam. Aber nicht heute.
    Schuld daran war zum Teil diese Stadt. Er hatte New York noch nie gemocht. Sie war ihm schon immer eher vorgekommen wie eine Sondermülldeponie als wie eine Stadt. Zu groß, zu ungehobelt, absolut ohne den Charme von Philadelphia. Philly … das war eine Stadt.
    Aber dies hier …
    Er beäugte die vorüberziehende Parade von New Yorks Lumpenproletariat: die Kahlen, Runzligen, Knotigen, Dicklippigen. Eine endlose Prozession von Elfen, Giftzwergen, Kobolden, Trollen, Fakiren, Sumpfgeistern, Vetteln und Quasimodos.
    Dann betrachtete er seinen Bruder, der vor ihm herging. Der Jackie – autsch, er möchte jetzt Jack genannt werden –, an den Tom sich erinnerte, war ein trampelhafter Tugendbold gewesen. Eine magere Nervensäge, die einem ständig im Weg stand.
    Er war immer noch eine Nervensäge – eine verklemmte Nervensäge. So etwas wie die männliche Version einer alten Jungfer. Woher hatte er dieses Moralapostelgehabe?
    Ja, immer noch eine Nervensäge, aber nicht mehr mager. Seine Schultern füllten sein Sweatshirt aus. Er hatte sich die Ärmel hochgekrempelt, und zu sehen waren Unterarme, unter deren Haut eindrucksvolle Muskeln spielten. Viel Fett trug sein kleiner Bruder nicht gerade mit sich herum.
    Aber das ist okay, dachte Tom. Schließlich habe ich genug für zwei.
    »Früher war es das Statler«, erzählte Jack. »Sieh doch, du wohnst gleich gegenüber dem Madison Square Garden, und bis zum Leichenschauhaus ist es auch nicht weit.«
    Tom schüttelte den Kopf. »Ja. Das Leichenschauhaus.« Er blickte an den hohen ionischen Säulen rechts und links des Eingangs hoch. »Dies hier könnte glatt das Leichenschauhaus sein.«
    »Es ist zwar alt, aber es wurde von Grund auf renoviert.«
    Tom hatte das Gefühl, als sei es Jack völlig gleichgültig, ob es ihm gefiel oder nicht.
    Schade, dass sie sich auf dem falschen Fuß erwischt hatten, aber das war allein Jacks Schuld, nicht seine. Und außerdem, wen interessierte es schon, was ein Loser, der nicht mal das College geschafft hatte, von ihm dachte?
    Jack ging voraus, durch das geräumige, altertümliche Foyer bis zur Anmeldung.
    Verdammter Mist. Er war eigentlich davon ausgegangen, bei Jack zu wohnen. Er hatte keine Lust, für ein Hotel in die Tasche zu greifen, vor allem nicht wegen eines derart unnötigen Kurztrips wie diesem. Warum Jack die Leiche nicht einfach hatte abholen und nach Johnson schicken können, war ihm schleierhaft.
    Na ja, wenigstens hatte er ihn mal aus Philly herausgeholt. Das hatte auch einiges für sich. Sosehr er diese Stadt mochte, so inständig wünschte er sich aber auch, nie mehr dorthin zurückkehren zu müssen.
    »Ich habe das Zimmer auf deinen Namen reserviert«, sagte Jack und holte sein Mobiltelefon heraus. »Regle schon mal die Formalitäten. Ich muss kurz telefonieren.«
    Tom nannte der Angestellten am Empfang, einer attraktiven Mittzwanzigerin mit lockigem schwarzem Haar, die richtig hübsch aussah, obwohl sie wie eine Mischung aller Rassen dieser Erde erschien, seinen Namen und wartete, während sie ihren Computer zu Rate zog.
    »Aha, da ist es schon«, sagte sie mit einem bezaubernden Lächeln. »Sie bleiben nur

Weitere Kostenlose Bücher