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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Problem war, dass man nie wusste, wer ihr letzter Kunde gewesen war oder was man sich bei ihnen einfangen konnte.
    Nicht dass er sie jemals gebraucht hätte – es gab im Gericht jede Menge Sekretärinnen, die jederzeit bereit waren, sich mit einem Richter einzulassen.
    »Keine Sorge, Jack. Ich werde dort sein, unversehrt und im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte. Und vielleicht kannst du mir auf dem Weg zum Leichenschauhaus dann erklären, weshalb du die Angelegenheit nicht hast alleine regeln können.«
    »Vielleicht«, sagte Jack. »Vielleicht auch nicht. Ich hol dich morgen Vormittag um halb zehn ab.«
    Er sah Jack nach, während er das Hotel verließ. Auch gut. Wenn er sich vorstellte, mit diesem Typ zwei Stunden lang am Tisch zu sitzen und zu versuchen, ein Gespräch in Gang zu bringen … Mein Gott, worüber hätten sie reden sollen als über Dad? Es war ja nicht so, dass sie gemeinsam schöne Erinnerungen hatten, die sie hätten aufleben lassen können.
    Nein. Das sah wirklich nach einem einsamen Abendessen aus.
    Wenigstens böte es ihm Zeit und Gelegenheit, darüber nachzudenken, was er mit dem Geld anfangen sollte, das er erben würde. Nach Kates Tod hatte Tom seinem Vater geholfen, sein Testament zu ändern, und dabei Gelegenheit gehabt, sich einen Überblick über dessen Finanzen zu verschaffen. Er konnte es noch immer nicht richtig glauben – siebenstellig und ständig wachsend. Dad hatte den Terminhandel praktisch erfunden und war verdammt gut darin gewesen.
    Ein Drittel für Tom, ein Drittel für Jack und ein Drittel für Kates Kinder. Sein Anteil würde ihm helfen, einige seiner finanziellen Engpässe zu bewältigen, aber nicht jeden. Vor allem wenn er das Geld nicht behalten könnte.
    Er musste irgendeine Möglichkeit finden, es zu verstecken. Er war schließlich auch Testamentsvollstrecker. Bestimmt würde er irgendeinen Weg finden.
    Er hatte sich da wirklich in eine schreckliche Bredouille manövriert.
    Aber es hatte keinen Sinn, sich weitere Vorwürfe zu machen. Er hatte sich schon einiges geleistet, und es hatte im Grunde nichts geändert.
     
     

6
     
    Da bist du ja, dachte Jack.
    Er kauerte in einem winzigen, dunklen, stickigen Apartment in der Bronx. Der Nachbar direkt über ihm hörte sich soeben eine der dissonanten Klangattacken der Rockband Polio bei D-Zug-Lautstärke an. Der wummernde Bass schien jeden Augenblick den Putz von den Wänden zu holen. Wenn es hier unten immer noch so laut war, wie musste es dann erst da oben klingen?
    In Jacks Hand lag ein Baseball – Pardon, ein »Official National League«-Baseball –, eingeschlossen in eine transparente Plastikkugel, die auf einem runden, vergoldeten Sockel ruhte. Der Ball war mehr als fünfzig Jahre alt und, wie es schien, in verdammt gutem Zustand. Aber warum auch nicht? Er war schließlich noch nie in einem Spiel zum Einsatz gekommen.
    Jack leuchtete abermals mit seiner Taschenlampe auf die Inschrift direkt unter dem Spalding-Logo:
     
    To Danny Finder
    Batter up!
    Duke Snider
    1955
     
    Das handgeschriebene »Duke« hätte auch ein »Dude« sein können … Aber ja, das war das gute Stück. Und Danny Finder Jr. zahlte Jack ein hübsches Sümmchen, um den Ball zurückzubekommen.
    Er gehörte offenbar seinem Vater, der in die Jahre gekommen war und nicht mehr ganz klar denken konnte. Sein Geist war in die Kindheit zurückgekehrt, als er ein fanatischer Dodgers-Fan gewesen war. Sein Liebling war der Werfer Duke Snider gewesen. Danny Sr. hatte 1955 während eines der World-Series-Spiele in Ebbet’s Field gesessen, als die Bums die Yanks geschlagen hatten, und ein Autogramm von seinem Idol ergattert.
    Der mit dem Autogramm versehene Baseball beherrschte die wenigen klaren Gedanken des alten Mannes, und als der Ball aus seinem Zimmer im Seniorenheim verschwand, drehte er vollkommen durch. Das Kind im Körper des alten Herrn war untröstlich und weigerte sich, sein Bett zu verlassen oder auch nur eine Kleinigkeit zu essen.
    Sein Sohn hatte sich an die Polizei gewandt, aber das NYPD hatte keine Zeit, sich um einen verschwundenen Baseball zu kümmern, selbst wenn er an die dreitausend Dollar wert sein mochte, weil er von Duke Snider in einem Jahr der World Series mit Autogramm und Datum versehen worden war.
    Daher hatte er Jack um Hilfe gebeten.
    Geld war kein Thema – er schien davon genug zu haben –, wenn Jack nur den Ball wieder herbeischaffen könnte.
    Seltsam, welchen Aufwand jemand für seinen alten Vater trieb. Väter und

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