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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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vier, der auf dem Beifahrersitz gesessen hatte, sah Jack an und fragte: »Kommen wir zu spät? Haben wir alles versäumt?« Seine dunklen Augen sprangen zwischen Jack und Tom hin und her. »Sind Sie Toms Söhne?«
    Jack nickte. »Hm-hm. Und Sie sind …?«
    Der Schwarze streckte ihm die Hand entgegen. »Ty Jameson.«
    Schnell stellte er seine drei Begleiter vor. Die Namen huschten nichts sagend durch Jacks Kopf.
    »Das mit Ihrem Vater tut uns wirklich leid. Eine verd …« –ein schneller Blick zu Gia und Vicky – »eine schreckliche Geschichte, aber Ihr Vater …« Lag da so etwas wie ein Schluchzen in seiner Stimme? »Er war einer von den Guten. Wir wären schon viel eher hier gewesen, aber wir haben es erst heute Morgen erfahren.«
    Tom räusperte sich. »In welcher Verbindung standen Sie zu meinem Vater?«
    Unserem Vater, dachte Jack.
    »Er hat uns damals auf der Mittelschule das Computerprogrammieren beigebracht.« Er sah seine Begleiter an. »Das dürfte an die vierzehn, fünfzehn Jahre her sein, nicht wahr?«
    Sie nickten.
    Jack warf Tom einen fragenden Blick zu.
    Dieser zuckte die Achseln. »Ist mir neu.«
    »Wir waren damals in Camden in einem Jugendclub, in dem er als freiwilliger Helfer tätig war. Er spendete zwei PCs – gebraucht, aber immer noch in gutem Zustand – und jeden Mittwochnachmittag nach der Schule kam er dorthin und erklärte jedem, der sich dafür interessierte, die Grundlagen von BASIC. Und wir waren interessiert.«
    Die drei anderen nickten wieder. Einer von ihnen ergänzte: »Word war damals das aktuelle Programm. Es hat unser Leben verändert.«
    Jack erinnerte sich, dass Dad von Anfang an von den neuen Heimcomputern fasziniert war. Damals, in den vorsintflutlichen Zeiten, als Daten noch auf Bandkassetten gespeichert wurden, hatte er sich einen Apple I gekauft und eingerichtet.
    Ty nickte. »Er hat uns regelrecht infiziert. In der High School waren wir dann Mitglieder im Computerclub und belegten dort und am CCC Programmierkurse. Am Ende entschieden wir, dass wir keine Diplome brauchten, um das zu tun, was uns vorschwebte. Daher stiegen wir aus und gründeten unsere eigene Firma für Webdesign.«
    Jack deutete mit einem Kopfnicken auf den großen, blitzenden Geländewagen hinter ihnen.
    »Es scheint, als ginge es Ihnen richtig gut.«
    Der Schwarze grinste. »Mehr als gut. Unser Laden brummt.« Sein Lächeln verflog. »Alles, was ich erreicht habe, verdanke ich Ihrem Dad. Er hat mehr für mich getan als mein eigener Vater. Im vergangenen Jahr habe ich versucht, mich mit ihm in Verbindung zu setzen, um mich bei ihm zu bedanken, wissen Sie, und ihm zu erzählen, wie sehr er unser Leben verändert hat, aber da war er schon weggezogen.« Ty wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. »Und jetzt ist er verstorben, und ich kann es ihm gar nicht mehr sagen. Er wird es niemals erfahren.«
    Tys Stimme versiegte. Jack hörte Gia schluchzen, und er wollte etwas sagen, aber der dicke Kloß in seinem Hals blockierte seine Stimme.
    Ty erholte sich als Erster. Er deutete zum Grab auf dem Hügel.
    »Wir wollen raufgehen und ihm die letzte Ehre erweisen, aber vorher …«
    Er griff in eine Tasche und holte ein kleines goldenes Etui hervor. Er reichte Jack und Tom Visitenkarten.
    »Wenn einer von Ihnen irgendwann auf dem Computersektor Hilfe brauchen sollte – egal, was es ist –, dann kommen Sie zu uns.«
    Die vier schüttelten Jack und Tom die Hand, dann trotteten sie den Hang hinauf.
    Jack sah ihnen nach und versuchte, diese erstaunliche Offenbarung zu verarbeiten. Nicht in einer Million Jahre hätte er vermutet …
    »Ist so was zu glauben?«, fragte Tom.
    »Ich versuch’s. Ich möcht es gerne.«
    »Nein, ich meine, dass unser alter Dad, Mr. Altmodisch, treuer Abonnent des Limbaugh Letter, so etwas getan haben sollte?«
    Während seines Aufenthaltes in Florida hatte Jack erkennen müssen, dass sich die konservative Haltung seines Vaters weder auf politische noch ideologische Fragen erstreckte.
    »Dad war im Wesentlichen ein Traditionalist. Du weißt ja, so haben wir es schon immer gemacht, also warum sollen wir es nicht auch weiterhin so machen. Aber er war niemals Rassist.«
    »Hey, er hat sich wegen des Antidiskriminierungsprogramms der Firma zur Ruhe gesetzt.«
    »Ja. Davon hat er mir erzählt. Er nannte es ›profiling‹.«
    Während Jacks letzten Tages in Florida hatten er und sein Vater ein langes, weitschweifiges Gespräch über alle möglichen Dinge geführt. Dabei war auch seine

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