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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Laufbahn als Buchhalter zur Sprache gekommen.
    »Aber das ist nur die halbe Geschichte. Weißt du, welchen Ärger er sich einhandelte, als er einundsechzig in seiner Abteilung einen Farbigen eingestellt hat – er bekam wütende Anrufe von seinen Kollegen, in denen sie ihn als Kommunisten und Niggerfreund beschimpften.«
    Tom schüttelte den Kopf. Er war verwirrt und überrascht zugleich. »Nein, ich …«
    »Er erzählte mir, dass er diesen speziellen Mann einstellen wollte, weil er von allen Bewerbern am besten qualifiziert war. Dad war es völlig egal, welche Hautfarbe er hatte, er wollte bloß den Besten haben. Also hat er ihn eingestellt. Und mit welchem Ergebnis? Die Karriere, die Dad bis dahin gemacht hatte, geriet plötzlich ins Stocken. Diese Einstellung kostete ihn einige Beförderungen und seine Position. Ich will nicht behaupten, dass es ihm gleichgültig war, denn ich habe wohl gespürt, dass er darüber nicht wenig verbittert war. Dann, in den Neunzigerjahren, kam der große Knall, als er angewiesen wurde, einen Schwarzen anstatt eines Weißen einzustellen. Dad weigerte sich, weil diesmal der Weiße besser qualifiziert war. Er wollte immer noch den Besten haben. Dad hatte sich nicht verändert, sondern die Welt war eine andere geworden. Der ehemalige kommunistisch angehauchte Niggerfreund war jetzt ein ultrarechtes Rassistenschwein. Das konnte er nicht ertragen und weigerte sich, ein System zu vertreten, in dem die Leistung an zweiter Stelle rangierte, daher stieg er aus.«
    Tom wirkte verletzt, aber seine Stimme klang wütend. »Wie kommt es, dass er mit mir niemals darüber gesprochen hat?«
    Jack zuckte die Achseln. Darauf wusste er keine Antwort. Er legte einen Arm um Gias Schultern, und sie schauten hinauf zu den vier jungen Männern, die sich mit gesenkten Köpfen und gefalteten Händen um das Grab seines Vaters versammelt hatten.
    Gia flüsterte andächtig: »Ich denke, das ist der Beweis, dass das Gute, das ein Mensch tut, nicht immer mit seiner sterblichen Hülle zu Grabe getragen wird.«
    Jack, der seiner Stimme nicht traute, konnte nur zustimmend nicken.
     
     

2
     
    Als sie zu den Wagen kamen, gab Tom seiner Frau durch eine Geste zu verstehen, so möge das Fenster ihres Lexus herunterdrehen.
    »Terry, macht es dir was aus, Gia und Vicky zum Restaurant zu bringen? Du kannst hinter uns herfahren. Jack und ich haben etwas Wichtiges zu besprechen.«
    Gia sah Jack fragend an. Er hob die Schultern und nickte. Das war ihm neu.
    Er hielt die Türen auf – Gia stieg vorne ein, Vicky hinten. Dann ging er mit Tom zu seinem Crown Vic.
    »Seit zwei Tagen versuche ich, dich irgendwie allein zu erwischen, Jack«, sagte Tom, während er auf dem Beifahrersitz Platz nahm.
    »Ach nein.«
    »Ich muss dringend mit dir reden.«
    »Und worüber?«
    »Ich brauche deine Hilfe.«
    Jack war sich nicht sicher, ob er hören wollte, was Tom auf dem Herzen hatte. Verdammt, wenn er ganz ehrlich war, dann wollte er es auf keinen Fall hören.
    »Welche Art von Hilfe?«
    »Ich bin in Schwierigkeiten. Ich habe mein Leben verpfuscht, Jack. Mehr noch, ich könnte glatt Kurse veranstalten, wie man aus seinem Leben ein Desaster macht.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »In jeder, die man sich vorstellen kann. Zuerst einmal bin ich, egal wie man es betrachtet, pleite. Die Schlampen haben mich über die Jahre völlig ausgelutscht. Und du hast Terry kennen gelernt. Siehst du, wie sie sich kleidet? Sie hat es noch nie geschafft, an einem Paar Schuhe vorbeizugehen, ohne es zu kaufen. Sie hält auch nichts von Sonderangeboten oder Räumungsverkäufen. Sie geht nur in Boutiquen. Drei Frauen … ist es zu fassen, dass ich dreimal verheiratet war? Ein Beispiel für den Sieg der Dummheit über die Erfahrung. Und was am Ende übrig bleibt, nachdem sie mit mir fertig sind, geht für Gerichtskosten und Anwälte drauf.«
    Die letzte Bemerkung verblüffte Jack.
    »Gerichtskosten? Anwälte? Aber du bist doch Anwalt … und Richter.«
    »Ich bin ein Richter in Schwierigkeiten. In großen Schwierigkeiten. Der Bezirksstaatsanwalt von Philadelphia will mich am Arsch kriegen, aber er muss sich in der Warteschlange hinten anstellen, denn der Bundesstaatsanwalt und die Feds, ganz zu schweigen von der Ethikkommission, sind ebenfalls hinter mir her. Günstigstenfalls erwarten mich Amtsenthebung, der Ausschluss aus der Anwaltskammer und hohe Geldstrafen. Könnte ich die Hoffnung haben, nur ein kleines bisschen Hoffnung, dass ich nur damit davonkomme, so

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