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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Tür meines Richterzimmers hätte hängen können. ›Der beste Richter, den Sie für Ihr Geld kriegen können!‹«
    Jack schüttelte den Kopf. »Das klingt, als hättest du es darauf angelegt, erwischt zu werden.«
    »So war es. Ich hatte mich in dieser Spirale gefangen, erkannte es jedoch nicht. Als Richter kam ich mir in jeder Hinsicht überlegen vor. Ich hatte schließlich die Macht, über das Schicksal von Menschen und Firmen zu entscheiden … Es war mir zu Kopf gestiegen.«
    Jack nickte. »Und wie kam das FBI auf dich?«
    Tom verzog schmerzlich das Gesicht. »Es war eine ganze Folge von Fehlern und Irrtümern. Alles hatte mit der Verwaltung bestimmter Treuhandvermögen zu tun, in die ich verwickelt war.«
    »Kannst du mir das ein wenig ausführlicher erklären?«
    »Wenn es zu einem umfangreichen Vergleich kommt, sagen wir auf Grund eines medizinischen Kunstfehlers bei einer schlampig durchgeführten Geburt, nach der das Kind für den Rest seines Lebens besonderer persönlicher Fürsorge bedarf, wird die Abfindungssumme – häufig Millionen, manchmal sogar zig Millionen – in einen Treuhandfonds eingezahlt, den ein Vormund verwaltet. Der Vormund ist gewöhnlich ein Anwalt, der von einem Richter bestimmt wird. In einer Reihe von Fällen war dieser Richter moi. Die Verwaltung eines Treuhandfonds ist wie eine Rente. Der Verwalter hat gewisse gesetzlich vorgeschriebene Pflichten wahrzunehmen, und die Arbeitsstunden, die er für diese Aufgaben in Rechnung stellt, werden aus dem Treuhandfonds bezahlt. Wenn er seine Arbeit geschickt einteilt und fleißig ist, kann er eine ganze Menge Stunden abrechnen.«
    »Und auf diese Weise das Geld eines kranken Kindes in seine eigenen Taschen wirtschaften.«
    »Es ist alles absolut legal. Aber mir kam der Gedanke: Warum soll ich diese lukrativen Verwaltungsposten nicht verteilen, ohne dafür etwas zurückzubekommen? Daher traf ich bestimmte Arrangements: Wer auf die Verwaltung eines Treuhandfonds scharf war, musste mich irgendwie beteiligen.«
    »Mein Gott, Tom.«
    »Ja, ich weiß. Ziemlich riskant, das Ganze.«
    »Ich hatte jetzt nicht an das Risiko gedacht.«
    Tom winkte ab. »Das tut doch jeder.«
    »Offensichtlich nicht, sonst wärest du nicht in Schwierigkeiten.«
    »Ich bin nur in Schwierigkeiten, weil ich angeschwärzt wurde. Das war zum Teil meine eigene Schuld, weil ich einem Trottel namens Martin Bieber einen besonders üppigen Fonds zugeschanzt habe. Man muss in diesen Fällen eine gewisse Behutsamkeit und Raffinesse an den Tag legen, es stellte sich jedoch heraus, dass Bieber gerade davon nichts hatte. Er schrieb nicht nur grotesk überhöhte Rechnungen – genug, um die Eltern des Kindes misstrauisch zu machen –, sondern er setzte sich mit dem Geld auch an den Spieltisch. Und verlor. Eine Beschwerde bei der örtlichen Ethikkommission förderte Fehlbeträge zu Tage. Um seinen Hals zu retten, kippte er um und zeigte mit dem Finger auf mich.«
    Jack schüttelte den Kopf. Das war derart verkommen, dass es einem Angst machte, das war … Er hatte keine Worte dafür.
    »Okay. Aber das ist doch eine rein lokale Affäre. Ich kann immer noch nicht erkennen, weshalb sich die Feds dieser Geschichte annahmen.«
    »Da es in einem Krankenhaus in Philadelphia zu dem Kunstfehler gekommen war, wurde er auch dort vor Gericht gestellt. Aber die Eltern des Kindes wohnten in Camden, Jersey. Biebers Büro befand sich in Camden, aber er war in beiden Staaten zugelassen, daher fiel die Wahl auf ihn. Unglücklicherweise überquerte der Tribut, den er an mich zahlte, Staatsgrenzen, und die Feds benutzten diese Tatsache als Rechtfertigung dafür, dass sie uns unter die Lupe nahmen.«
    Tom schlug sich mit der Faust auf den Oberschenkel.
    »Die verdammten Feds! Wenn ich mich auf diese Gegend beschränkt hätte, hätte ich vielleicht irgendetwas aushandeln können. Du weißt schon, hier einige Beziehungen anzapfen, dort ein wenig Geld springen lassen. Aber sobald die Feds in die Geschichte einstiegen und mit der Untersuchung meiner Verstöße begannen, war es genauso, als zöge man eine Warnflagge über meiner Karriere hoch. Plötzlich schien ich unter fortgeschrittener Lepra zu leiden. Niemand erwiderte meine Telefonanrufe, und jeder hatte plötzlich zu tun, wenn ich eine Versammlung anberaumte. Verdammt, ich brachte es noch nicht einmal fertig, dass mir die Leute in die Augen schauten!«
    Er musterte Jack mit dem gehetzten Blick eines vor einer Hundemeute flüchtenden Wildes.
    »Ich bin

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