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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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lehnte er sich an die ramponierte Theke.
    »Irgendwelche Neuigkeiten?«
    Abe spreizte die Hände und schüttelte den Kopf. »Nicht die kleinste.«
    Jack hatte Abe gebeten, sich bei seinen Kollegen in der Waffenhandelsszene nach der Tavor-Two zu erkundigen.
    »Gar nichts?«
    »Was soll ich dir sagen? Das dauert seine Zeit. Es ist ja nicht so, dass man diese Kreise in einem Telefonbuch findet. Und diejenigen, die ich persönlich kenne, die reden nicht.«
    »Tatsächlich? Es überrascht mich, dass sie kein Vertrauen zu dir haben.«
    »Was heißt heute noch Vertrauen? Wer blickt in diesem Geschäft noch richtig durch? Was wäre, wenn ich überwacht würde, und was wäre, wenn ich mich zu einem krummen Geschäft bereit erklärte, um meiner Konkurrenz zu schaden? Nach 9/11 litten wir alle unter Verfolgungswahn. Und jetzt …«
    Jack nickte. Die Waffenhändler bezogen nach dem Anschlag aufs World Trade Center von allen Seiten Prügel und mussten sich alle möglichen Maßnahmen gefallen lassen, vor allem die Straßensperren und die Durchsuchungsaktionen.
    »Nach La Guardia«, fuhr Abe fort, »und seit die Feds die Herkunft der Waffen, die die Araber benutzen, zu entschlüsseln versuchen, haben wir richtig Angst.«
    »Lässt wirklich niemand ein Sterbenswörtchen verlauten?«
    »Sie reagieren wie die Austern, sobald sie hören, wonach ich mich erkundige. Nicht dass ich erwartet hätte, dass sie gleich wie Waschweiber zu reden anfangen, aber ich sehe deutlich, wie die Rollläden heruntergehen und die Türen zuschlagen, sobald das Zauberwort über meine Lippen kommt.«
    »Tavor-Two?«
    »Richtig. ›Noch nie davon gehört‹ … ›So was habe ich nie besessen‹ … ›Keine Ahnung, wovon du redest‹ … ›Warum fragst du mich? Ich verkaufe Süßwaren in meinem Laden.‹ Nichts habe ich bisher erfahren. Tut mir leid.«
    »Ist ja schon gut. Wenigstens hast du es versucht.«
    »Bis sich die Aufregung gelegt hat oder irgendetwas ans Tageslicht kommt, spielen sie das Mumienspiel. Sie haben einfach zu viel Respekt vorm FBI.«
    Das brachte ihn auf eine Idee …
    »Aber was wäre denn, wenn sie mit etwas konfrontiert würden, das ihnen noch mehr Angst einjagt?«
    Er beschloss, Joey Castles anzurufen.
     
     

6
     
    Jack hatte ihn erreicht und gebeten, sich mit ihm in seinem Stammlokal namens Julio’s auf der Upper West Side zu treffen. Sie kamen gleichzeitig vor dem Etablissement an und gingen gemeinsam hinein. Eine typische Bar, wie man sie gewöhnlich in solchen Wohngegenden finden konnte, abgesehen von den abgestorbenen und verdorrten Topfpflanzen in den Schaufenstern. Was mochte es damit auf sich haben …?
    Joey erkannte, dass Jack ein Stammgast war, an der Art und Weise, wie fast jeder zu ihm herüberkam, ihm auf die Schulter klopfte und ihm die Hand drückte und erklärte, wie leid es ihm wegen seines Vaters tue.
    Joey blieb abseits stehen und kam sich ein wenig wie bestellt und nicht abgeholt vor. Aber nicht lange. Jack brach die Begrüßungszeremonie ab, bedankte sich und erklärte, er habe mit seinem Begleiter etwas Wichtiges zu besprechen. Daraufhin kehrte jeder an seinen Platz zurück.
    Im hinteren Teil des Gastraums fanden sie eine Nische, in der sie es sich gemütlich machten. Ein untersetzter, athletisch gebauter Italiener in einem T-Shirt, das jeden Augenblick aus den Nähten zu platzen schien, brachte ihnen zwei Rolling Rocks. Jack stellte ihn als den Inhaber des Lokals vor.
    »Wenn ich irgendetwas tun kann, Freund«, sagte er, während er Jacks Hand knetete. »Egal, was. Du brauchst es nur zu sagen.«
    Als er sich zurückgezogen hatte, verwischte Joey mit einem Finger den nassen Ring, den seine Bierflasche auf der Tischplatte hinterlassen hatte, und sagte: »Hast du irgendetwas rausbekommen, Jack?«
    »Kein bisschen. Nichts. Mein Mann hat in der Gegend rumgefragt, aber nichts erfahren.«
    »Und dein Mann ist …«
    Jack bedachte sein Gegenüber mit einem tadelnden Blick.
    Joey grinste. Genau das war es, was er an diesem Knaben liebte.
    »Jack, die Sphinx. Nein, ein boccalone bist du wirklich nicht.«
    »Ich habe jedem, den ich auf der Straße kenne, ausrichten lassen, er solle mich anrufen, sobald er irgendwas hört. Bis jetzt hat sich niemand gemeldet.«
    »Bei mir das Gleiche.«
    »Der Schlüssel sind die beiden Tavor-Twos. Sie wurden ja nicht im Wal-Mart gekauft. So viele von der Sorte dürfte es im Land also nicht geben. Wenn wir rauskriegen, wer sie verkauft hat, finden wir auch den Käufer.«
    Joey

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