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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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irgendetwas zerstören. Wenn der Inhaber nicht mein Freund wäre, könnte ich glatt durchdrehen und diesen Tisch durchs Fenster werfen.«
    »Das versteckst du aber verdammt gut, Mann.«
    »Ich habe schließlich jahrelanges Training darin.«
    Joey lehnte sich zurück. »Also … was tun wir, wenn wir diese factio di stronzos tatsächlich ausfindig machen?«
    »Immer langsam. Wir sollten lieber abwarten, was wir rauskriegen.«
    »Hey, ich weiß, es ist eine schwierige Geschichte, aber was ist, wenn wir Glück haben? Was tun wir dann? Wählen wir die Neun-Eins-Eins und melden der Polizei, wo sie sich verstecken? Von wegen. Ich weiß nicht, wie du das findest, aber ich habe keine Lust mit anzusehen, wie sie zwei Jahre im Knast sitzen und dann gegen irgendeine Geisel ausgetauscht werden. Oder auf Grund irgendeines Verfahrensfehlers freikommen. Blut fordert Blut, Jack. Dir ist doch hoffentlich klar, was ich damit meine, oder?«
    Für einen kurzen Moment huschte ein Furcht erregender Ausdruck über Jacks Gesicht und war gleich wieder verschwunden.
    »Ja. Ich weiß genau, was du meinst. Ich höre, wie das Blut meines Vaters nach Rache schreit.«
    »Okay. Wenn wir sie finden, schaffen wir sie beiseite. Abgemacht?«
    Jack zögerte, dann nickte er.
    Einige Sekunden lang saßen sie schweigend da und tranken, dann räusperte sich Jack.
    »Wie kommst du ohne Frankie zurecht?«
    Joey wartete mit einer Antwort. Auf Anhieb konnte er nichts dazu sagen. Wie sollte er seine augenblickliche Verfassung erklären? Er hatte nicht nur einen Bruder verloren, sondern es war, als sei ein Stück von ihm selbst auf der Strecke geblieben. Es hätte ihn sicherlich nicht so schwer getroffen, wenn sein alter Herr unter den Toten gewesen wäre.
    Als er schließlich wieder zu reden begann, hatte er Mühe, die Worte über die Lippen zu bringen. Seine Stimme klang gepresst.
    »Es ist schlimm, Jack. Richtig schlimm. Ich vermisse ihn. Wir waren immer zusammen. Vielleicht haben wir uns deshalb so häufig gestritten. Wie zwei garones, weißt du? Aber das Streiten hatte keine tiefere Bedeutung. Wenn es vorbei war, dann war es das, und wir holten uns ein Bier. Ich habe diesen Burschen geliebt, Jack, und jetzt … Ich verspreche dir eins, Jack, ich werde diese Mistkerle fertigmachen. Ich schwöre bei Frankies Grab, wenn ich die Gelegenheit bekomme, dann sind sie tot. Ich …«
    Joey spürte, wie seine Augen feucht wurden, und dann hörte er ein leises Schluchzen. Als ihm bewusst wurde, dass es von ihm selbst kam und er gleich anfangen würde, zu weinen wie ein Kind, stand er auf und wandte sich ab.
    »Ich muss los«, brachte er mühsam hervor. »Wir reden später.«
    Und dann eilte er zur Tür, wobei er den Kopf tief gesenkt hielt, damit niemand seine Tränen sah.
     
     

7
     
    Gia kuschelte sich an Jack, während sie im Wohnzimmer am Sutton Square die Sechs-Uhr-Nachrichten im Fernsehen verfolgten. Es waren Augenblicke wie diese, für die es sich lohnte zu leben, dachte er.
    »Hast du darüber nachgedacht, ob du Tom helfen willst?«
    »Ein wenig.«
    »Und?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Sie drückte seinen Arm. »Jack, wenn er ins Gefängnis wandert, wie fühlst du dich dann bei dem Gedanken, dass du ihm hättest helfen können und es nicht getan hast?«
    Das alte Sprichwort Dreh niemals ein Ding, wenn du nicht bereit bist, auch in den Knast zu wandern kam ihm wieder in den Sinn, aber er verdrängte es schnell.
    »Ich weiß es nicht.«
    Sie musterte ihn besorgt. »Was ist los mit dir? Du bist doch sonst so schnell … entschlossen.«
    Er seufzte. »Um ehrlich zu sein, ich bin mir selbst fremd. Diese Sache hat mich völlig umgehauen. Dad … ich meine, irgendwo in meinem Hinterkopf gab es diese bleibende Vorstellung, dass er immer da sein würde. Töricht, ich weiß, vor allem nach dem, was mit meiner Mutter passiert ist, aber …«
    »So töricht ist das gar nicht. Mit meiner Familie ist es das Gleiche. Wenn die Eltern gesund und wohlauf sind, dann denken wir alle genauso.«
    »Nun, wie dem auch sei, er ist tot.« Jack schnippte mit den Fingern. »Einfach so. Kate starb wenige Minuten nachdem ich zugelassen hatte, dass die Sanitäter sie mitnahmen. Und der Körper meines Vaters war noch warm, als ich ihn fand. Das ist erheblich zu viel an dejà-vu. Es hat mich völlig durcheinandergebracht.«
    »Deshalb solltest du ihn begleiten, Jack. So lange wird es ja gar nicht dauern, aber du kommst aus der Stadt heraus, weg vom Flughafen und all den Dingen, die dich

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