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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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erledigt, Bruder. Ich wurde nach meinem Schuldanerkenntnis auf freien Fuß gesetzt, weil ich ein Mitglied des Clubs bin und weil ich so ›starke Bindungen zur Gemeinde‹ habe. Ha-ha! Wenn die wüssten!«
    »Warum erzählst du mir das alles?«
    Anstatt die Frage zu beantworten, deutete Tom nach links. »Bieg dort ab.«
    »Aber das Restaurant …«
    »Ich will nur einen kurzen Abstecher in die alte Heimat machen.«
    Keine schlechte Idee, dachte Jack. Er blickte in den Rückspiegel, um sich zu vergewissern, dass Terry ihnen folgte. Er bemerkte den verwirrten Ausdruck in Gias Gesicht.
    Eine Woge der Nostalgie rollte über ihn hinweg, während sie bei Mr. Canellis altem Haus um die Ecke bogen. Jack hatte viele Rasen in der alten Nachbarschaft gemäht, aber nicht Mr. Canellis. Der machte es immer selbst. Und ›mähen‹ beschrieb auch nicht annähernd, was der alte Herr mit seinem Rasen anstellte. Es erinnerte eher an eine Maniküre.
    Aber der alte Canelli war mittlerweile gestorben. Genauso wie Dad.
    Jack fuhr langsamer, als sie an dem Ranchhaus vorbeikamen, in dem er, Kate und Tom aufgewachsen waren. Er erinnerte sich, dass sie mit Schindeln aus Asbest angefangen hatten, die Dad später durch Vinylseitenwände ersetzt hatte. Es machte ihn traurig, sehen zu müssen, dass der neue Eigentümer alle alten Wacholderbüsche aus der Erde gerissen und sie durch Hortensien ersetzt hatte. Ausgesprochen dumm. Vom Herbst bis zum Frühling waren Hortensien kaum mehr als Büschel brauner Äste. Wacholderbüsche waren das ganze Jahr über grün.
    »Erinnerst du dich noch, wie wir mit Vater im Garten immer Fangen gespielt haben?«
    Jack nickte. »Ich weiß noch, dass du den Ball immer so hart geworfen hast, dass ich regelrecht umgeworfen wurde, wenn ich einen Treffer abbekam.«
    Tom lächelte. »Aber du hast ihn immer gefangen, hast ihn immer festgehalten.«
    Tom schmierte ihm reichlich Honig ums Maul. Jack wusste, dass ihm etwas vorgespielt wurde, aber er war neugierig, was Tom im Schilde führte.
    »Du sagtest, du brauchtest meine Hilfe. Ich frage mich: Wofür? Was kann ich tun?«
    »Mir helfen zu verschwinden.«
    Jack unterdrückte ein Stöhnen. »Es war schon vor 9/11 nicht ganz einfach. Aber jetzt ist es noch um einiges schwieriger.«
    »Aber man kann es bewerkstelligen – wenn man genug Geld hat.«
    Ja, das stimmte.
    »Hast du genug Geld?«
    Jack hielt die Luft an und wartete darauf, dass Tom ihn endlich offen anpumpte. Aber sein Bruder nickte stattdessen.
    »Ja, ich glaube schon. Genug für eine neue Identität und einen neuen Anfang.«
    »Ich kann noch immer nicht erkennen, was ich dabei zu tun habe.«
    »Ich brauche deine Hilfe, um es zu holen.«
    »Na schön. Ich beiße an. Wo ist es?«
    »Auf einem geheimen Konto auf den Bermudas.«
    »Donnerwetter. Jetzt mal langsam. Auf den Bermudas? Ich habe keinen Pass.«
    »Ich auch nicht. Zumindest jetzt nicht mehr. Aber wir brauchen gar keine Pässe. Wir fahren mit meinem Boot rüber.«
    »Du besitzt ein Boot, das groß genug ist, um damit die Bermudas zu erreichen?«
    »Klar besitze ich das. Hör mal, wir fahren zu den Outer Banks hinunter, wo das Boot liegt, und von dort gehen wir auf direktem Kurs nach Bermuda. Wenn wir dort ankommen, dampfen wir einfach in den Hafen wie ein Fischerboot und legen an. Niemand wird uns beachten.«
    »Woher weißt du das so genau?«
    »Weil ich es mindestens ein halbes Dutzend Mal so gemacht habe.«
    »Wirklich?«
    »Sicher. Es ist nichts dabei.«
    Ja, richtig.
    »Wie lange dauert eine Fahrt?«
    »Vierzig Stunden, höchstens. Sieh mal, Jack, ich weiß, dass dir zwei Tage mit mir, eingesperrt in einem schwimmenden Verlies, vorkommen müssen wie eine neue Definition der Hölle. Aber ich bin kein so übler Bursche. Wir haben uns fünfzehn Jahre nicht mehr gesehen, und jetzt, nach dem, was wir in den letzten Tagen durchgestanden haben … Ich meine, trotz allem sind wir die Einzigen, die noch übrig sind. Unsere alte Familie von fünf Personen wurde auf nur zwei Mitglieder dezimiert: uns. Meinst du nicht, wir sollten versuchen, ein paar alte Bindungen aufleben zu lassen?«
    Jack konnte sich nicht erinnern, neben der reinen Blutsverwandtschaft jemals andere Bindungen zu diesem Fremden unterhalten zu haben.
    »Das ist alles schön und gut, Tom. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, das zu tun, sicherere Möglichkeiten, als sich in einen ausländischen Hafen zu schleichen.«
    »Jack, bitte. Ich brauche das Geld.«
    »Ich bin davon überzeugt. Aber das

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