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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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dreihundertfünfzig wurden lokalisiert und aufgelistet, aber kein Schiff trägt den Namen Sombra. Und nicht eine Fundstelle passt zu der auf meiner Karte eingezeichneten Position.«
    »Und was sagt dir das?«
    »Dass das Schiff darauf wartet, entdeckt zu werden!«
    Jack schüttelte den Kopf. »Mir verrät es, dass es dort wahrscheinlich gar nicht zu finden ist. Oder dass es früher mal dort gelegen hat, aber von der Strömung mitgenommen wurde.«
    Jack faltete die Karte zusammen und klopfte damit auf seinen Oberschenkel.
    »Irgendwie begreife ich das nicht, Tom. Diese Schatzkartengeschichte … Wohin soll das führen?«
    »Im Augenblick nirgendwohin. Aber eines Tages werde ich nach diesem Wrack tauchen und die Lilitonga von Gefreda finden.«
    »Wann? Ich dachte, du wolltest von der Bildfläche verschwinden?«
    Tom zuckte die Achseln. »Vielleicht kehre ich eines Tages heimlich, still und leise wieder zurück.«
    Ganz bestimmt sogar.
    »Apropos verschwinden – das ist heutzutage nicht so einfach. Du brauchst Hilfe.«
    »Wen, zum Beispiel?«
    »Mich. Ich könnte dich mit Leuten zusammenbringen, die in der Lage wären, dir eine neue Identität zu verschaffen.«
    Tom wirkte plötzlich gerührt. Fast schien es, als regte sich bei ihm das schlechte Gewissen.
    »Das würdest du für mich tun?«
    »Ja«, erwiderte Jack. Aber er wusste, dass er es eigentlich für Dad tat.
     
     

Hafen von Anaza, Teneriffa
     
    14. März 1598
     
    Bruder Francisco Mendes nahm den fauligen Geruch wahr und hörte das geschäftige Trippeln und Rascheln der Ratten, während er sich zwischen den Eichenbalken, Verstrebungen und Stützen des mittschiffs gelegenen Frachtraums der Sombra hindurchzwängte. Wäre dieses Schiff eine Galeone, so wäre der Laderaum mit Kanonen, Kugeln und Pulverfässern gefüllt gewesen. Dies galt jedoch nicht für eine unbewaffnete nao, die ausschließlich auf Handelsrouten unterwegs war.
    Unter seiner Führung hatte die Sombra die erste Etappe der planmäßigen Handelsroute absolviert: von Cadiz hinaus auf den Atlantik, vorbei an Gibraltar, dann an der afrikanischen Küste entlang, ständig in Sichtweite zum Land. Die geplante Route führte nach Süden zu den Kapverdischen Inseln, wo sie nach Westen in Richtung Karibik schwenkte.
    Francisco hatte jedoch dafür gesorgt, dass Kapitän Gutierrez erkrankte, während sie sich den Kanarischen Inseln näherten. Der Erste Maat, ein schmächtiges Bürschchen namens Adolpho Torres, hatte die Rückkehr nach Cadiz empfohlen, doch das hatte der Kapitän verboten. Sein Stolz ließ einen solchen Schritt einfach nicht zu.
    Francisco hatte die Sombra in den Hafen von Anaza auf Teneriffa gelenkt, wo sie vor Anker gingen und der Kapitän zwecks einer ärztlichen Behandlung an Land gebracht wurde.
    Und nun, hier im Laderaum, wurde sein Verdacht bestätigt. Die Sombra hatte tatsächlich nur eine leichte Ladung an Bord. Er hatte Stoffballen, Schmiedearbeiten und Proben aus vielen Bereichen der spanischen Handwerkskunst gefunden … aber eben nur Proben.
    Warum? Handelsschiffe setzten stets Segel, auch mit Laderäumen, die vom Boden bis zur Decke derart vollgepackt waren, dass kein freier Raum mehr blieb. Deshalb schliefen ihre Mannschaften gewöhnlich auch an Deck. Das traf auf die Sombra ebenfalls zu. Deren Besatzung schlief auf dem Deck, allerdings nicht wegen Raummangels im Schiff, sondern auf ausdrücklichen Befehl des Kapitäns.
    Francisco aber erschien sogar dieser nur halb gefüllte Laderaum irgendwie zu voll, die Luft zu dick. Er spürte, wie sich seine Kehle zuschnürte.
    Er zwang sich weiterzugehen. Er besaß zwar eine Beschreibung der Reliquie – oder eher des Behältnisses, in dem sie sich befand –, aber bisher hatte er mit seiner Suche kein Glück gehabt. Er wollte sie unbedingt finden, ehe das Schiff wieder in See stach. Unter Deck mit einer Lampe in der Hand herumzukriechen war auf einem vor Anker liegenden Schiff schon schwierig genug. Auf See aber könnte das Rollen und Schlingern bewirken, dass er die Lampe fallen ließ. Die größte Gefahr für ein Schiff – noch größer, als auf eine der von England für hohe Geschwindigkeiten gebauten Galeonen zu treffen – war Feuer. Sobald sie wieder unterwegs waren, brauchte er Hilfe. Diese käme von Eusebio, doch Francisco durfte auf keinen Fall das Risiko eingehen, dass jemand etwas von ihrer Verbindung erfuhr. Zumindest noch nicht zu diesem Zeitpunkt.
    Eusebio hatte selbst geheime Suchaktionen durchgeführt und sich darin

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