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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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gehört.
    Nicht mehr lange, und ich befinde mich mitten auf dem Atlantik, in vollkommener Dunkelheit unterwegs zum Bermuda-Dreieck, und das mit Tom als meinem Skipper.
    Alles andere als ein beruhigender Gedanke.
    Wenigstens war das Boot nicht auf den Namen Sardine getauft worden.
     
     

2
     
    Jack saß auf einem Deckstuhl mit dem Rücken zur Küste – damit er nicht mit ansehen musste, wie die Lichter kleiner wurden und verschwanden –, während Tom das Steuer bediente. Vor ihnen gab es nur noch Wasser … eine grenzenlose Weite schwarzer, sanft rollender Wellen.
    Als sie vom Pier ablegten und Kurs nach Süden auf den Pimlico Sound nahmen, war es schon ganz dunkel gewesen. Nach etwa acht oder neun Meilen – oder sollte er die Entfernung nicht lieber in Legnas messen? – waren sie unter einer Highwaybrücke durchgefahren, die einen Wasserarm namens Oregon Inlet überspannte, und dann befanden sie sich auf offener See.
    Genieße ich die Fahrt jetzt schon?, fragte sich Jack. Die Antwort lautete: nein.
    Der Wind war kühl, aber Jack fühlte sich in seiner Jeans, dem Flanellhemd und dem Kapuzensweatshirt angenehm warm. Kreischende Seemöwen segelten zwischen dem Boot und dem Sternenhimmel hin und her.
    Im Stillen hatte sich Jack gewünscht, dass sie bis zum nächsten Tag warten und ausgeschlafen am Morgen in See stechen würden: Die Vorstellung, durch die Dunkelheit zu fahren, verursachte ihm Magenkrämpfe, aber das ließ sich nicht umgehen. Sie müssten eine oder zwei Nächte auf See verbringen, ganz gleich, um welche Uhrzeit sie aufbrachen.
    Andererseits wollte er diese ganze Angelegenheit endlich hinter sich bringen, was ihn daran erinnerte, dass sie ja umso schneller wieder zurückkehrten, je früher sie aufbrachen.
    Tom kam nach hinten zur Kühlbox und holte ein Bud Light heraus. Jack verzog angeekelt das Gesicht. Von Filmen verstand er vielleicht etwas, aber nicht von Bier. Vermutlich hatte der ganze Wodka, den er bisher getrunken hatte, seine Geschmacksnerven abgetötet.
    »Möchtest du eins?«
    Jack schüttelte den Kopf. Er hatte seine Kühlbox mit Yuengling gefüllt.
    »Vielleicht später.«
    Tom ging nach unten. Nach ein paar Sekunden kehrte er mit einem zusammengefalteten Stück Papier wieder zurück, zog sich einen Stuhl heran und ließ sich neben Jack nieder.
    »Hast du schon mal eine Schatzkarte gesehen?«
    »Nein.« Jack deutete auf das Steuer. »Ich will nicht kleinlich sein, aber sollte nicht lieber jemand das Boot lenken?«
    »Wie ich dir schon sagte, dieses Ding steuert sich selbst. Es weiß, wo die Bermudas liegen, und es weiß, wie es dorthin kommt. Außerdem gibt es weit und breit kein anderes Boot oder Schiff, also entspann dich.«
    Ja, Jack wusste, dass Tom es ihm erklärt hatte, aber es gefiel ihm trotzdem nicht.
    Er faltete das Papier auseinander und reichte es Jack.
    »Wirf mal einen Blick darauf.«
    Der gesamte Bogen bestand aus vier fotokopierten Seiten, die zu einem großen Rechteck zusammengeklebt worden waren. Eine Kompassrose zeigte an, dass Norden an der oberen Kante des Bogens lag. Ungefähr in der Mitte befand sich eine keilförmige Landmasse mit einer nach Norden weisenden Spitze. Eine Linie verlief diagonal zu einem Stern, der von gekringelten Linien umgeben war. Der Stern war mit dem Wort Sombra bezeichnet. Ein Entfernungsmaß – achteinhalb Meilen – war in Schönschrift auf dieser Linie zu lesen. Über der Spitze der Landmasse und über dem Stern waren Eintragungen in Minuten und Graden zu sehen, von denen Jack annahm, dass sie Längengrade bezeichneten.
    Ein spanischer Text füllte in verzierter Handschrift die rechte untere Ecke der Karte aus. Jacks Spanisch reichte nicht aus, um den Text zu übersetzen.
    »Erklär mir mal.«
    »Okay, Ricky.«
    Tom hatte Ricky Ricardo aus Typisch Lucy auf Anhieb erkannt. Aber das war auch einfach gewesen.
    »Übersetzung?«
    Tom schloss die Augen und rezitierte: »›Der Ort der letzten Ruhe für die Sombra und die Lilitonga von Gefreda in den Tiefen in der Nähe der Teufelsinsel, am achtundzwanzigsten Tag des Mai im Jahr Unseres Herrn fünfzehnhundert-achtundneunzig.‹ Unterzeichnet wurde dieses Schriftstück von Francisco Mendes, Societas Jesu.«
    Fünfzehnhundertachtundneunzig …
    »Demnach ist die Karte über vierhundert Jahre alt?«
    Tom nickte. »Ihr Original. Es ist aus Pergament und steht kurz vor dem endgültigen Zerfall. Deswegen wollte ich das gute Stück auch nicht auf unsere Fahrt mitnehmen.«
    »Was ist Sombra? Und was

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