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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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gleichzeitig vor dem Wind. Dadurch besteht die Chance, die Tage aufzuholen, die wir hier vergeudet haben. Möglicherweise treffen wir sogar pünktlich in Cartagena ein.«
    »Nein.« Torres schüttelte den Kopf. »Dieses Risiko kann ich nicht eingehen. Dann komme ich lieber zu spät, als dass ich Gefahr laufe, überhaupt nicht anzukommen.«
    »Aber …«
    Er hob eine Hand. »Genug. Meine Entscheidung ist gefallen. Ich will nicht mehr darüber reden.«
    Francisco schluckte eine zornige Erwiderung hinunter und zwang sich zu einem Lächeln. »Sie sind der Kapitän dieses Schiffs. Ich beuge mich Ihrem Befehl.«
    »Ausgezeichnet, Mendes.«
    »Und nun, zur Feier des Tages, darf ich Ihnen ein Glas vom Sherry des Kapitäns einschenken?«
    Torres sah sich irritiert um. »Ich weiß nicht, ob ich nicht lieber …«
    »Sie sind der Kapitän, oder nicht?«
    Ehe Torres abermals protestieren konnte, hatte Francisco die Karaffe aus Muranoglas ergriffen und füllte für Torres ein Glas. Er schenkte ein paar Tropfen in ein zweites Glas, dann reichte er dem Kapitän das erste.
    »Auf den Erfolg unserer Reise.«
    Während Torres trank, setzte Francisco sein Glas an die Lippen, trank jedoch nicht.
    »Warum nehmen Sie nur so wenig? Mögen Sie keinen Sherry?«
    »Oh, im Gegenteil. Ich mag ihn sogar viel zu sehr.«
    Torres lachte. »Dann bleibt für uns umso mehr übrig.«
    Francisco nickte lächelnd. »Da haben Sie natürlich Recht. Kommen Sie, ich schenke Ihnen nach.«
    Francisco nickte, während er zusah, wie Torres auch das zweite Glas leerte.
    Bald, sehr bald schon würden sie ihre Reise nach Westen beginnen. Und ihr Ziel wäre nicht die Karibik, sondern ein Ort, der unter Seefahrern als Teufelsinsel bekannt war.
    Im Stillen betete er, dass er, sobald sie dort einträfen, den Mut hätte, die Aufgabe zu erfüllen, die ihm aufgetragen worden war.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Montag
     
    Jack erwachte bei vollkommener Dunkelheit und hatte keine Ahnung, wo er sich befand oder weshalb der Raum so heftig schwankte oder woher, verdammt noch mal, dieser infernalische Lärm kam, der in seinem Schädel widerhallte und ihn zum Vibrieren brachte.
    Er stieß sich den Kopf, als er sich aufrichtete.
    »Was zum …?«
    Und dann wurde ihm klar, wo er sich befand.
    Auf Toms Boot.
    Okay. Das erklärte alles, aber der Lärm … ein dumpfes, dröhnendes Seufzen … wie ein Nebelhorn …
    Oder ein anderes Schiff!
    Jack kam auf die Füße und versuchte, sich daran zu erinnern, wo sich die Treppe zum Deck hinauf befand … links oder rechts? Er tippte auf links, fand sie tatsächlich und stieg nach oben.
    Weshalb machte er sich Sorgen? Er und Tom hatten sich die Nacht in zwei Sechs-Stunden-Schichten Steuerwache aufgeteilt. Jack hatte die erste Schicht übernommen. Mehr als langweilig – das Boot lenkte sich selbst, so dass er nichts anderes zu tun hatte, als darauf zu achten, dass die Technik nicht versagte. Dann aber hatte er sich mehrmals dabei ertappt, wie er einnickte.
    Schließlich waren seine sechs Stunden zu Ende gewesen. Sie waren ihm eher wie zwölf Stunden vorgekommen. Er hatte Tom aus seiner Koje geholt und ihn an Deck geschickt.
    Tom war jetzt oben. Selbst wenn er ebenfalls eingeschlafen sein sollte, müsste ihn das Nebelhorn längst geweckt haben.
    Jack kam an Deck. Er sah Licht. Nicht viel. Die Instrumente und Kontrollleuchten waren nicht besonders hell, aber es reichte aus, um zu erkennen, was los war.
    Das Erste, was Jack sah, war, dass niemand am Steuer saß. Jack blickte sich um, schaute bei den Deckstühlen nach und erwartete, Tom dort schlafend vorzufinden, aber sie waren leer.
    Jack war hier oben ganz allein.
    Er erschrak. Wo war Tom? War er etwa über Bord gegangen?
    Ein weiteres Hupen – lauter als das vorige – ließ das Boot vibrieren. Jack drehte sich zum Bug um.
    »Oh, Scheiße!«
    Voraus und leicht nach links versetzt – backbord, nördlich, was auch immer – pflügte ein riesiger Supertanker, mindestens eine Meile lang und erleuchtet wie ein Monsterchristbaum, auf direktem Kollisionskurs durch die schwarzen Fluten auf ihre Nussschale zu. Offensichtlich war die Sahbon auf dem Radar des Tankers – oder was immer das sein mochte, womit Schiffe einander zu identifizieren pflegten – erschienen, und nun schickte der Riese ihnen eine Warnung, die Jack sofort verstand:
    Hey, du Würstchen! Ich kann nicht anhalten oder ausweichen, also tu du etwas!
    Der Bug des Tankers war bei elf Uhr keine hundert Meter mehr

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