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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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zum Teufel ist die Lilitonga von Gefreda?«
    Tom hob eine Hand. »Lass mich ganz vorn anfangen. Als ich noch als Anwalt tätig war, trat ich in eine Firma ein und erbte von einem der Partner, der sich aus gesundheitlichen Gründen zur Ruhe setzte, einen ganz speziellen Mandanten. Dieser Mandant hieß Allan Wenzel, ein reizender alter Knabe, der leidenschaftlicher Antiquitätensammler war. Vor allem interessierte er sich für Landkarten.« Er tippte auf die Bögen in Jacks Hand. »Dies war eins seiner Lieblingsstücke. Er erzählte mir, es sei in den Ruinen eines alten spanischen Klosters gefunden worden und hätte jahrelang in verschiedenen Antiquitätenläden vor sich hingedämmert, ehe er darauf stieß.«
    »Woher wusste er, dass er nicht einem Schwindel aufsaß?«
    »Er ließ das Alter des Pergaments bestimmen: Es datiert vom Ende des sechzehnten Jahrhunderts. Die Details – die Entfernung und die genaue Angabe des Längengrads – weisen auf jemanden hin, der wusste, wovon er redete.«
    »Aber wer ist dieser Jemand?«
    Tom deutete auf die Unterschrift auf dem unteren rechten Blatt Papier. »Dieser Jesuit namens Mendes, denke ich. Wenzel vermutete, dass er ein Passagier gewesen sein muss.«
    »Passagier? Wo?«
    »Auf der Sombra – einem spanischen Frachtschiff.«
    Jack musste lachen. »Erzähl mir bloß nicht, dass es ein Schatzschiff mit einer Ladung aus Gold und Edelsteinen gewesen ist.«
    Tom zuckte die Achseln. »Das wäre immerhin möglich.«
    »Okay, ich will es mal glauben. Und wo ist diese Teufelsinsel?«
    »Es ist der alte Name für die Bermudas, ehe sie besiedelt wurden.«
    Demnach waren er und Tom unterwegs zur Teufelsinsel. Warum ließ das in seinen Gedanken alle Alarmglocken erklingen?
    Tom deutete wieder auf die Karte, diesmal auf die Spitze der Landmasse.
    »Dieser Breitengrad durchschneidet die nördliche Spitze von St. George – der nördlichsten Insel der Bermudas. Die Linie verläuft bei dreihundertacht Grad Nordwest und kreuzt den Breitengrad des Sterns auf der Karte genau dort.«
    »Warum gibt es keinen Längengrad?«
    »Längengrade waren damals noch nicht üblich. Sie konnten ziemlich genau bestimmen, wie weit im Norden oder im Süden sie sich jeweils befanden, aber die Methode der Ost-West-Bestimmung war noch nicht entwickelt worden. Aber hier ist eine Angabe des Längengrads auch gar nicht nötig. Geh acht Komma fünf Meilen von der Spitze St. Georges bis zu diesem Breitengrad, und du findest die Sombra.«
    »Falls es jemals ein solches Schiff gab.«
    »Oh, das gab es. Ich habe einige Nachforschungen angestellt: Die Sombra war unterwegs nach Cartagena.«
    »Und wie kam sie zu den Bermudas?«
    Tom zuckte die Achseln. »Das weiß niemand. Sie hat Cadiz am sechsten März 1598 verlassen, und das war das Letzte, was man von ihr gehört und gesehen hat. Vielleicht hat ein Sturm sie vom Kurs abgebracht, vielleicht ist sie in Brand geraten, vielleicht hat ein Notfall sie gezwungen, Festland zu suchen. Aber aus welchem Grund auch immer, auf jeden Fall ist die Sombra aufs nördliche Riff aufgelaufen – diese Wellenlinien um den Stern zeigen Riffe an – und gesunken, höchstwahrscheinlich wie der sprichwörtliche Stein.«
    »Warum betonst du das so?«
    »Ihre Schiffsklasse hatte einen hohen Tiefgang – an die zwei Meter. Das Riff da draußen befindet sich in etwa einem Meter Tiefe. Falls die Sombra einigermaßen schnell unterwegs war, hat sie sich wahrscheinlich, was die Schäden betrifft, bei diesem Riff revanchiert, indem sie mitten durch die Korallen hindurchpflügte, während ihr das Riff den Rumpf aufschlitzte. Sie brach auseinander und versank, und das war das Ende für sie.«
    Jack wedelte mit der zusammengeklebten Karte. »Ich verstehe nicht ganz, was du meinst.«
    »Das ist doch einfach: Eines Tages finde ich sie.«
    »Wenn sie nicht schon längst gefunden wurde.«
    Tom schüttelte den Kopf. »Die Sombra wird auf keiner Karte über Schiffswracks in den Bermudas aufgeführt. Und glaube mir, ich kenne sie alle.«
    »Demnach besitzt du eine Karte von einem Wrack, das gar nicht vorhanden ist.«
    »Nein, ich besitze die Karte eines Wracks, von dessen Existenz niemand weiß.«
    »Wie kannst du dir so sicher sein?« Jack tippte auf den großen Bogen Papier. »Der Kartenzeichner zumindest wusste Bescheid. Und falls es irgendwelche Überlebenden gab, würden sie nicht von ihrem Unglück erzählt und gleichzeitig das Wrack erwähnt haben?«
    »Wem gegenüber denn?«
    »Keine Ahnung – der

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