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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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mit Francisco abgewechselt, während das Schiff im Hafen lag. Aber so lange würde es dort nicht mehr bleiben.
    Seine Suche – fast eine Stunde lang – hatte noch nichts zu Tage gefördert. War es möglich, dass sich der Kardinal geirrt hatte? Befand sich die Reliquie vielleicht auf einem anderen Schiff?
    Doch dann, als er einen Ballen blauen Tuchs anhob, gewahrte er eine kleine Kiste in der vorderen, backbord gelegenen Nische. Sie entsprach genau der Beschreibung: klein, fast würfelförmig, die Seitenwände aus Teakholz und mit Messingbeschlägen versehen.
    Die Lilitonga von Gefreda … Was verbarg sich hinter dieser Bezeichnung? War es eine dunkle Macht?
    Besser, man wusste es nicht.
    Und jetzt, möge Gott ihm verzeihen, müsste er die nächsten Schritte des Plans ausführen.
    »Señor Mendes?«
    Francisco erschrak, als sein Name genannt wurde, und ließ den Stoff fallen. Er drehte sich um und sah einen Matrosen an der Strickleiter hängen, die zum Deck hinauf führte.
    »Ja? Was gibt es?«
    »Señor – ich meine Kapitän Torres wünscht, Sie sofort zu sprechen.«
    »Kapitän Torres?«
    »Ich fürchte es, Señor.«
    Eusebio hatte ihm berichtet, dass die Mannschaft den Ersten Maat nicht leiden konnte. Aber so, wie es aussah, schien er jetzt den Befehl zu führen. Francisco hoffte, dass Kapitän Gutierrez nicht gestorben war. Er hatte den Mann in der kurzen Zeit, die er ihn gekannt hatte, schätzen gelernt. Er hatte die Absicht gehabt, dem Kapitän nur so viel Gift zu verabreichen, dass er krank wurde. Er betete in Gedanken, dass er die Dosis nicht falsch berechnet hatte.
    Während die Ungewissheit an seinen Eingeweiden zerrte, kletterte Francisco die Leiter hoch und schlug den Weg zu den Offiziersquartieren ein.
    Torres stand mitten in der Kabine des Kapitäns. Alles an dem Mann war dünn und schmal: eine schmale Figur, dünne Lippen, ein schmales Gesicht, dünnes Haar.
    »Mir wurde gemeldet, dass Sie sich im Laderaum aufhielten. Was hatten Sie da unten zu suchen?«
    »Ich habe lediglich die Ladung kontrolliert, um sicherzugehen, dass sich nichts verschoben hat.«
    »Das hat nicht die Sorge des Navigators zu sein.«
    »Da haben Sie Recht, Señor. Da aber die Navigation sich des Ruders bedient und da eine Verschiebung der Ladung das Ruder beeinflusst und meine Dienste kaum gefragt sind, während das Schiff vor Anker liegt, dachte ich jedoch, ich sollte mal nachschauen. Und ich muss sagen, dass ich einigermaßen verwirrt bin.«
    »Weshalb, wenn ich fragen darf?«
    »Wir führen nur sehr wenig Fracht mit uns.«
    Torres lächelte. »Genau das habe ich auch zu Kapitän Gutierrez gesagt, und er erklärte mir, die Frachträume würden auf unserer Heimfahrt so voll sein, dass sie aus den Nähten platzen würden.«
    Francisco konnte sich dafür nur einen Grund vorstellen: Jemand bezahlte eine enorme Summe für die Reliquie.
    Wie war es möglich, dass der Inhalt der Kiste einen solchen Wert hatte?
    Torres zog die Nase hoch. »Aber wie dem auch sei, der Kapitän ist zu krank, um die Reise fortzusetzen, und hat mir das Kommando übertragen.«
    »Dann ist er am Leben?«
    Torres nickte. »So eben noch. Er ist beinahe gestorben, aber jetzt scheint er sich zu erholen. Allerdings wird es mindestens noch eine Woche dauern, bis er wieder auf den Beinen ist. Es ist sein Wunsch, dass ich die Reise fortsetze und auch beende.«
    Francisco atmete erleichtert auf. Wenigstens Gutierrez würde verschont werden.
    »Ich werde Ihnen in jeder erdenklichen Weise helfen, Kapitän. Ich kenne nämlich eine Route, auf der wir einen beträchtlichen Teil der Zeit aufholen können, die wir hier im Hafen verloren haben.«
    Torres runzelte die Stirn. »Aha?«
    »Ja. Anstatt erst in Höhe des Kap Verde auf Westkurs zu gehen, starten wir gleich von hier nach Westen.«
    »Aber wir befinden uns zu weit im Norden. Am Ende landen wir in den englischen Kolonien.«
    »Richtig – wenn wir zu lange auf westlichem Kurs bleiben. Aber nach etwa zweihundert Legnas, ehe wir das Festland erreichen, stoßen wir auf eine schnelle südliche Strömung, die uns geradewegs in die Karibische See bringt.«
    Torres schüttelte zweifelnd den Kopf. »Von einer solchen Strömung habe ich noch nie gehört.«
    »Ich aber – und zwar von Seeleuten, die diese Route benutzt haben, um den Engländern zu entkommen. Aber noch mehr als die Strömung wehen auch die Winde in dieser Region vorwiegend in südlicher Richtung. Daher werden wir einerseits von der Strömung getragen und segeln

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