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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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hatte sich noch nicht entschieden, wie er vorgehen wollte, wenn es so weit war, aber der Toilettenbereich bot so seine Möglichkeiten …
    Die große Frage war: Wen würden sie schicken? Und wann?
    Jack tippte auf Miller und wahrscheinlich würde es spät in der Nacht sein. Auf jeden Fall nach ein Uhr: Dann schliefen die Patienten, die Besucher waren gegangen, die Ärzte zu Hause und man hatte es nur noch mit einer Minimalausstattung an Pflegepersonal zu tun.
    Er sah auf die Uhr. Bis dahin waren es noch Stunden. Er gähnte. In den letzten 48 Stunden hatte er vielleicht drei Stunden Schlaf bekommen. Er brauchte einen Kaffee, wagte aber nicht, seinen Beobachtungsposten zu verlassen.
    Er sah sich um, wer da noch mit ihm im Wartezimmer saß. Vielleicht ließ sich einer davon mit Geld überreden, ihm einen Kaffee zu holen.

Mittwoch
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    1.
    Das Klingeln des Fahrstuhls riss Jack aus seinem Halbschlaf. Er blickte auf und sah zwei Krankenschwestern, die aus der Pause zurückkamen.
    Er streckte sich auf seinem Platz. Es war ein Uhr in der Nacht und er hatte den Warteraum vor der Intensivstation so ziemlich für sich. Da war nur noch eine etwas schmuddelige Frau, die hier zu wohnen schien – er hatte mitgehört, dass ihr Mann auf der Intensivstation lag –, und ein ausgezehrtes Ehepaar, das über seinen Sohn wachte.
    Seine Blase machte sich bemerkbar. Er hatte das hinausgeschoben, weil er damit seinen Posten verlassen musste. Aber früher oder später …
    Er konnte es wohl riskieren, einen kurzen Gang in die Toilette zu machen. Er stand auf, ging durch die Tür zur Herrentoilette und näherte sich gerade einem Urinal, als er wieder das Klingeln des Fahrstuhls hörte.
    Er ging zurück zur Tür und zog sie ein paar Zentimeter auf. Er hatte die Kel-Tec in der Hand und wartete.
    Der Schock, als er Zeklos erkannte – in voller Montur mit Sonnenbrille und allem anderen –, verlangsamte seine Reaktion. Er berappelte sich, ergriff durch die Tür den kleinen Mann am Kragen seines Mantels und zerrte ihn in den Waschraum. Zeklos wehrte sich, aber Jack war größer und stärker. Er stieß ihn mit dem Bauch gegen ein Waschbecken und die Brille flog herunter. Zeklos wurde blass, als er Jacks Gesicht hinter sich im Spiegel sah.
    »Du!«, stieß er hervor und griff nach der Pistole in seinem Schulterholster.
    Jack drehte ihm den Arm um und drückte ihn über das Waschbecken, während er ihm die mittlerweile vertraute HK Tactical abnahm. Er steckte die Kel-Tec wieder in die Tasche und drückte die Mündung der Heckler & Koch auf halber Höhe gegen Zeklos’ Rückgrat.
    Jack achtete darauf, dass seine Stimme nicht laut wurde. »Ich dachte, du könntest keine Frau töten.«
    Zeklos starrte ihn finster durch den Spiegel an und schwieg.
    »Du bist hier, um einer hilflosen Frau und einem Kind den Rest zu geben, richtig? Bist du stolz auf dich?«
    Wieder keine Antwort.
    »Wenn du den Mund nicht aufmachst, nützt du mir nichts und dann gibt es auch nichts mehr, was mich davon abhalten könnte, abzudrücken.«
    Schließlich doch eine Antwort. »Ich haben keine Angst zu sterben.«
    »Wer redet vom Sterben? Weißt du, was ein Neun-Millimeter-Hohlspitzgeschoss mit einem Wirbel macht? Es pulverisiert ihn und durchtrennt dabei das Rückgrat. Du wirst es überleben, Kumpel, aber du wirst nie wieder einen Schritt gehen.«
    Natürlich konnte er sterben, falls einer der Splitter ein größeres Blutgefäß verletzte, aber was machte das schon?
    »Also spuck’s aus. Warum haben sie dich geschickt? Ich dachte, Miller hätte dich rausgeschmissen.«
    Zeklos’ harte Fassade bröckelte. »Er … er nicht damit rechnen, dass ich lebend kommen zurück. Aber … wieso du hier? Ist die Frau die, nach der du mich fragen?«
    »Das geht dich nichts an.«
    Er blickte zur Tür. Jeden Moment konnte jemand hereinkommen, Jacks Pistole sehen und einen Alarm auslösen.
    Er drückte Zeklos gegen das Waschbecken und klopfte ihn ab. Er fand noch eine Kahr K9 in einem Knöchelholster. Er tauschte die HK – die er in den Hosenbund steckte – gegen die kleinere Kahr, dann riss er ihn hoch.
    »Wir machen einen kleinen Spaziergang.«
    »Wohin?«
    »Nach draußen, wo wir uns unterhalten können.« Er drehte ihn zur Tür und stieß ihn mit der Kahr an. »Mach keine Dummheiten. Benimm dich und du überstehst das hier mit zwei funktionierenden Beinen. Mach Ärger und ich knalle dich ab wie einen tollwütigen Hund.«
    2.
    Jack wollte nicht mit Zeklos gesehen werden.

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