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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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an. »Nein, ich fürchte, das weiß ich nicht, Mr. Westphalen. Ich glaube auch nicht, dass ich das um diese Uhrzeit noch herausfinden kann. Aber wir können sofort morgen früh in der Registratur nachfragen.«
    Jack nickte. Das Geschlecht war ihm eigentlich egal, er wollte nur wissen, ob er an sein Kind als Sohn oder als Tochter denken sollte.
    Pedrosa begleitete ihn, als er sich auf die Betten zutastete. Er wollte nicht hinsehen, aber als er es doch tat, erstarrte er am Fuß von Gias Bett. Ein gerillter Plastikschlauch ragte aus ihrem Mund und mündete in einen anderen Schlauch, der in einem schnaufenden Beatmungsgerät endete.
    Er drehte sich zu der Schwester um. »Was … was ist passiert?«
    »Atemstillstand. Sie hat aufgehört, selbstständig zu atmen.«
    Gott im Himmel!
    Ein hastiger Blick auf Vicky – Erleichterung. Sie atmete noch aus eigener Kraft.
    »Aber warum?«
    »Ein Hirnödem – eine Schwellung des Gehirns. Das ist nach einer subduralen Blutung nichts Ungewöhnliches. Doktor Stokely hat die Medikamentendosis erhöht.«
    Jack hatte keine Ahnung, wovon sie da redete, wusste aber, dass es nichts Gutes sein konnte.
    Vielleicht hätte er damit rechnen sollen. Ihr Zustand wird sich verschlechtern … Das war es, was die Lady ihm gesagt hatte. Aber er konnte sich nicht damit abfinden.
    Nach kurzer Zeit musste er wieder gehen. Im Flur traf er auf Doktor Stokely.
    »Es geht ihr also schlechter.«
    Sie nickte. »Ich fürchte, ja. Wir haben den Wert Ihrer Frau auf sechs heruntergestuft.«
    »Wie lange hat sie noch?«
    »Das kann ich nicht sagen. Wenn das Mannitol und das Dexamethason anschlagen und die Schwellung des Hirns zurückgeht, dann steigt der Wert wieder an.«
    »Und wenn nicht? Wie lange?«
    Doktor Stokely seufzte. »Wenn das Gehirn weiter anschwillt, kommt es zu einem Vorfall des Hirnstamms – der wird dann durch die Öffnung im Hinterhauptbein gedrückt. Falls das passiert … dann stellen alle Vitalfunktionen des Körpers den Dienst ein.«
    Jack konnte sie nur anstarren.
    Schließlich würgte er heraus: »Wenn sie auf die Medikamente nicht reagiert, wie lange? Ein Tag? Zwei?« Die Worte waren nur ein Krächzen.
    »Höchstens drei. Wir tun alles, was in unserer Macht steht, Mr. Westphalen.«
    Jack nickte und redete sich ein, die Schwellung würde abklingen. Sie musste es einfach. Was den menschlichen Faktor anging …
    Das bedeutete, dass er alles in seiner Macht stehende tun würde, um sicherzugehen, dass die Yeniceri Gias und Vickys Ableben nicht noch beschleunigen konnten.
    32.
    Jack saß in dem kleinen Vorzimmer, das den Familien von Patienten der Intensivstation vorbehalten war. Kurz vorher hatte er eine schmerzliche Entscheidung treffen müssen. Er hoffte, er hatte sich richtig entschieden.
    Das Problem beim New York Hospital war seine Größe. Es erstreckte sich über mehrere Häuserblocks. Er hatte sich einen Plan im Informationsbereich angesehen und festgestellt, dass es zwei Haupteingänge gab: Den Eingangsbereich und die Notaufnahme. Er konnte nicht beide überwachen. Er musste eine Wahl treffen.
    Dann hatte er von diesem Warteraum gehört, der nur für die Angehörigen der Intensiv-Patienten bestimmt war.
    Also saß er jetzt hier, hielt sich eine Zeitung vor das Gesicht und tat so, als würde er lesen; eine gute Methode, das eigene Gesicht zu verdecken. Er hatte sich umgezogen und trug jetzt eine rot-blaue Wendejacke. Im Augenblick hatte er sich für Rot entschieden. Die Kel-Tec steckte in der rechten Tasche. Obwohl sie winzig war und man sie in der Handfläche verstecken konnte, hatte die kleine Pistole ein Magazin mit elf Neun-Millimeter-Patronen. Das Tüpfelchen auf dem i war eine Rollmütze mit zwei Augenschlitzen, die in dem aufgerollten Teil versteckt waren. Falls nötig, konnte er sich die über das Gesicht ziehen. Er hoffte, es würde nicht nötig sein. Das Letzte, was er wollte, war eine Schießerei im Krankenhaus. Aber falls es dazu kam, war er darauf vorbereitet.
    Er spürte, wie ihm der Schweiß über das Gesicht und unter den Achseln herabrann. Es war heiß hier drin. Aber er wagte es nicht, etwas auszuziehen. Er musste jederzeit einsatzbereit sein.
    Draußen im Flur befanden sich der Fahrstuhl und die Tür zum Treppenhaus links von ihm. Von da würden der oder die Attentäter kommen. Die Türen zu den Toiletten lagen dem Wartezimmer direkt gegenüber, die Türen zur Intensivstation rechts. Wen die MV auch schickte, er musste zwischen ihm und den Toiletten hindurch.
    Er

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