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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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heranlassen.
    »Das du nicht tun können! Wir kämpfen gegen Andersheit!«
    »Weißt du, in diesem Augenblick ist mir das so was von scheißegal. Und was soll das heißen, ›wir‹? Die haben dich ins Ausbildungslager zurückgestuft.«
    »Das spielen keine Rolle! Ich immer noch ein Yeniceri!«
    Beim letzten Wort sprang er Jack an. Der hatte schon fast damit gerechnet, dass er etwas Dummes tun würde, aber die Schnelligkeit des kleinen Mannes überraschte ihn doch. Er traf mit der Schulter Jacks Achselhöhle, griff nach seinem Handgelenk und warf sich mit der rechten Seite gegen ihn, während er versuchte, Jack die Kahr zu entwinden. Jack schlug mit der linken Handkante zu, aber Zeklos war in seinem Wintermantel zu gut gepolstert und er hielt den Kopf unten, sodass er Jack keinen Angriffspunkt bot. Er hielt Jacks Revolverhand in einem Griff wie ein Schraubstock.
    »Sei kein Idiot!«
    »Wenn du einen Yeniceri angreifen, du uns alle angreifen!«
    »Du kannst hier nur verlieren. Gib auf.«
    »Nein!«
    Langsam und unaufhaltsam drehte Jack Zeklos’ Körper nach rechts und drückte die kleine Pistole nach links, bis sie gegen die Brust des kleinen Mannes gerichtet war.
    »Ich will dich nicht töten.« Das war die Wahrheit. Zeklos gehörte nicht zu den bösen Buben. »Also zwing mich nicht dazu.«
    In diesem Augenblick warf sich Zeklos nach vorne und verbiss sich in Jacks Handgelenk.
    Jack drückte ab. Zeklos’ Mantel dämpfte den Knall – er ging in die Knie und sackte zur Seite weg. Seine Augen waren offen. Jack sah seinen Atem in der Luft.
    Jack stand über ihm. »Warum hast du das nur getan?«
    Die Atemwolken hörten auf. Die dunklen Augen des Knirpses blieben offen.
    »Scheiße!«
    Es war so gottverdammt unnötig. So wie alles andere, was an diesem Tag geschehen war.
    Er steckte die Kahr ein und sah sich um. Niemand in Sicht. Er brauchte einen Ort, wo er die Leiche verstecken konnte – er wollte nicht, dass die Yeniceri zu schnell von ihr erfuhren.
    Wenn sie in den Nachrichten nichts über eine Schießerei im Krankenhaus hörten und wenn Zeklos nicht wieder auftauchte oder sich zurückmeldete, dann würden sie vermuten, er habe die Nerven verloren und sich davongemacht. Wenigstens würde Miller das denken und er würde die anderen davon überzeugen. Wenn Zeklos aber als Leiche auftauchte, dann wären sie vorgewarnt.
    Der Park mit dem abgesperrten Tor, dem leeren Schwimmbecken und dem Zaun drum herum wäre der perfekte Ort – da war nicht gerade viel los im Januar –, aber dazu müsste er die Leiche über den FDR tragen. Zu riskant. Es war zwar möglich, dass er das schaffte, ohne gesehen zu werden, aber die Wahrscheinlichkeit sprach eher dagegen.
    Dann wurde ihm klar, dass er direkt neben einer fast perfekten Stelle stand. Er fasste Zeklos unter den Achseln und zerrte ihn in die dunkelste, abgeschiedenste Ecke des Alkovens. Da würde er frühestens in den Morgenstunden gefunden werden, vielleicht sogar erst viel später. Er leerte seine Taschen aus und achtete darauf, dass nichts mehr da war, anhand dessen man ihn identifizieren könnte.
    Jack fiel auf, dass seine lähmende Müdigkeit verschwunden war. Das lag vermutlich am Adrenalin. Vielleicht auch daran, dass er jetzt wieder ein Ziel hatte. Er war fast in seiner Hilflosigkeit erstickt, weil er nichts für Gia und Vicky tun konnte. Jetzt konnte er es. Jetzt musste er es. Vielleicht war es nur ein nutzloser Versuch. Vielleicht war das Ergebnis das Gleiche, egal ob jetzt noch jemand mit Zyankali versetzte Patronen in sie pumpte oder nicht. Aber er würde das nicht zulassen.
    Jack nahm den Fußgängerweg zurück zur 78th Street und lief von da aus zur York Avenue, wo er ein Taxi finden würde, das ihn nach Hause brachte. Er hatte jetzt vier Pistolen in der Tasche. Er wollte zwei davon loswerden, bevor er ins Krankenhaus zurückkehrte. Er würde einen Stift und einen Schreibblock mitnehmen, sich ins Wartezimmer für die Angehörigen setzen und Pläne schmieden.
    3.
    Jack stand zwischen den Betten, die Arme nach beiden Seiten ausgestreckt, damit er ihre Hände halten konnte. Ein einseitiges Halten – ihre Hände lagen kraftlos in seinen. Er stand da, starrte auf die blinkenden Anzeigen auf Gias Beatmungsgerät und lauschte auf das rhythmische Pfeifen, als sich plötzlich Vickys Hand bewegte. Er drehte sich um und keuchte auf.
    »Schwester!«
    Ihr Rücken war unnatürlich durchgebogen und sackte wieder zusammen, sie schlug mit den Armen um sich, ihre Beine zuckten

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