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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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in heftigen Krämpfen.
    Eine stämmige Nachtschwester stürmte herein – Jack wusste nicht, wie sie hieß und das war ihm in diesem Augenblick auch herzlich egal –, warf einen Blick auf das Geschehen und rief zum Stationszimmer hinüber.
    »Drei krampft. Ich brauche eine Fünfer Diazepam. Sofort!«
    Jack stand da wie angefroren, schreckensstarr, und musste hilflos mit ansehen, wie Vicky von spastischen Krämpfen geschüttelt wurde. Schließlich schüttelte er die Erstarrung ab und wollte Vickys Arme festhalten, damit sie sich nicht selbst verletzte.
    Die Schwester streckte den Arm aus, um ihn davon abzuhalten.
    »Bitte, Sir. Sie müssen draußen warten.«
    »Aber ich kann doch …«
    »Sie wären nur im Weg. Zum Besten Ihrer Tochter, bitte machen Sie Platz und lassen Sie uns unsere Arbeit machen.«
    Zum Besten Ihrer Tochter …
    Jack konnte dagegen nichts vorbringen. Er fühlte sich nutzlos und wich rückwärts zurück zur Tür, sah dabei die ganze Zeit zu, bis die Tür sich vor seinen Augen wieder schloss.
    4.
    »Was machen wir mit den Leichen?«, fragte Miller.
    Cal sah von seiner Checkliste hoch. Er musste sichergehen, dass alles, was einen Hinweis darauf geben konnte, wer sie waren und wohin sie verschwunden waren, beseitigt wurde.
    Sie standen an der Sicherheitskonsole im ersten Stock. Es roch immer noch nach Blut. Um sie herum durchkämmten die Yeniceri jede Ritze und jede Ecke nach allem, was sie mit diesem Ort in Verbindung bringen konnte.
    Die Leichen … er hatte sich die Entscheidung, was mit ihnen geschehen sollte, lange überlegt.
    Portman hockte im hinteren Teil der Etage und kroch von Leichnam zu Leichnam. Ihm war die unangenehme Aufgabe zugefallen, die Taschen der Toten auszuleeren. Nicht nur alles, was zur Identifikation dienen konnte, sondern wirklich alles, egal, wie unwichtig es scheinen mochte.
    »Wir müssen sie hierlassen. Ich sehe keine andere Möglichkeit.«
    Miller schüttelte den Kopf. »Niemand wird zurückgelassen. Das ist der Kodex. Und das weißt du.«
    »Lass nie jemanden zurück, der noch am Leben ist.«
    »Du legst es auf deine Weise aus, ich auf meine. Aber egal wie, der O und diese Jungs verdienen ein anständiges Begräbnis.«
    Cal verspürte einen Anflug von Ärger. Die Belastung, für den Umzug verantwortlich zu ein, sicherzugehen, dass auf jedem i ein Punkt war und jedes t einen Strich hatte, fraß ihn auf. Aber das Allerwichtigste war, Diana – den Oculus – sofort in Sicherheit zu bringen.
    »Glaubst du, ich weiß das nicht? Glaubst du, es zerreißt mich nicht, so wie alle anderen auch, dass wir sie hierlassen müssen? Aber welche Wahl haben wir denn? Wir können es nicht riskieren, mit sieben verstümmelten Leichen im Wagen über den Connecticut Turnpike zu fahren.«
    »Trotzdem … das ist nicht recht.«
    Cal schlug mit der flachen Hand auf die Tischplatte. »Dann lass dir doch was einfallen! Überleg dir irgendwas, wie wir sie aus der Stadt schaffen, sieben Gräber im gefrorenen Boden ausheben und gleichzeitig Diana beschützen können. Los! Verrat’s mir! Ich bin ganz Ohr!«
    Miller seufzte und schwieg.
    »Ich sag dir jetzt, was ich glaube, was wir tun können. Was wir tun müssen. Sie bleiben hier, aber nur für einige Zeit. Wir stellen die Heizung ab – und das Wasser, für den Fall, dass die Leitungen einfrieren – und lassen sie hier. Die Kälte wird die Verwesung aufhalten. So als wären sie in einem Kühlfach in der Leichenhalle. Wenn wir uns an unserem neuen Aufenthaltsort eingerichtet haben, kommen ein paar von uns zurück und begraben sie.«
    Schon seit Jahrhunderten besaß die MV 40 Hektar Waldland in der unerschlossenen Wildnis von Putnam County. Dort war die letzte Ruhestätte aller Yeniceri von New York.
    »Aber im Augenblick sehen wir zu, dass wir hier wegkommen, sobald wir mit dem Packen fertig sind. Ich will morgen früh die erste Fähre kriegen. Das heißt, wir müssen vor neun in Hyannis sein.«
    »Na schön«, meinte Miller. »Aber ich komme zurück – ihretwegen und seinetwegen. Eines Tages, irgendwie, wird er das büßen.«
    5.
    Jack saß in seinem Wagen und rieb sich die schmerzenden Augen. Das trübe Licht der Dämmerung bohrte sich wie Messerstiche in sein Gehirn. Glücklicherweise war es bewölkt. Er wollte sich gar nicht ausmalen, wie es ihm bei direktem Sonnenlicht gehen würde.
    Seit Vickys Krampfanfall hatte er keinen Schlaf gefunden. Es hatte eine Weile gedauert, bis es den Schwestern gelungen war, die Spasmen zu lindern. Aber sie

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