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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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mussten ihr dazu so starke Medikamente verabreichen, dass auch sie an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden musste.
    Gia und Vicky drohte keine Gefahr, solange die Yeniceri noch nicht wussten, dass Zeklos versagt hatte. Deswegen hatte er sich vor einer Stunde aufgerappelt und war nach Red Hook gefahren, wo er jetzt an dem Park gegenüber des Lagerhauses parkte. Sein Plan bestand darin, zu warten und zu beobachten, wer kam und ging. Er wollte wissen, wann Miller ging. Er wollte ihm folgen. Er hatte noch etwas zu erledigen.
    Ihn im Vorbeifahren abzuknallen kam nicht infrage – aus mehreren Gründen. In praktischer Hinsicht war die Gefahr zu groß, dass es einen Zeugen geben könnte, der sich das Nummernschild merkte. In persönlicher Hinsicht würde es Jack nicht reichen. Er brauchte die Konfrontation Mann gegen Mann. Er wollte Miller in die Augen sehen, bevor er eine Kugel dazwischenschoss.
    Aber … irgendwas hier stimmte nicht.
    Er rieb sich mit der Hand über die Brust. Die Rakoshinarben fühlten sich kühl, taub an. Keine Spur von dem Jucken und Brennen, das er hier bei seinen vorherigen Besuchen erlebt hatte. Heute Morgen war er an dem Gebäude vorbeigefahren und hatte nichts gespürt.
    Er öffnete sein Hemd und sah nach. Die drei Wülste aus Narbengewebe hatten ihr übliches blasses Weiß statt des entzündeten Rots, das er vom letzten Mal kannte.
    Lag das daran, dass der Oculus tot war? Aber Zeklos hatte gesagt, mit der Tochter hätten sie einen neuen Oculus. Hatten sie ihren Schlupfwinkel geräumt?
    Er konnte nur dasitzen und abwarten.
    Jack hasste es, zu warten.
    6.
    Es war fast elf Uhr und Jack hatte nicht einen Menschen das Gebäude betreten oder verlassen sehen.
    Zwischen den Anrufen auf der Intensivstation – keine Veränderungen bei einer seiner Frauen – hatte er um Viertel vor acht einen Anruf erhalten: Abe. Er hatte es in den Zeitungen gesehen und war vor Kummer fast sprachlos. Alles, was er tun könne, wie auch immer er helfen könne, Jack müsse es nur sagen. Aber das war Jack bereits klar gewesen. Er hatte gesagt, er würde sich wieder melden.
    Um die Zeit totzuschlagen, hatte er zwischen den Radiosendern hin und her gezappt. Er hatte eine Menge schlechte Musik gehört und kannte den Wetterbericht schon fast auswendig. Ein großes Sturmtief aus dem Süden wanderte die Küste hoch und würde der Stadt am späten Donnerstag oder frühen Freitag einen Schneesturm bescheren.
    Ja, und? Das war nichts im Vergleich zu dem Winter, der in seinem Herzen herrschte.
    Während er wartete, kam ihm der Gedanke, dass Gias Familie in Iowa von den Ereignissen hier noch nichts wusste. Und Jack wusste auch nicht, wie er sie erreichen sollte. Er würde zum Sutton Square fahren müssen und nachsehen, ob Gia deren Nummer irgendwo aufgeschrieben hatte. Wahrscheinlich eher nicht. Sie rief ihre Mutter ein paarmal jede Woche an, da brauchte sie sich die Nummer sicherlich nicht aufzuschreiben.
    Ein Teil von ihm hoffte, er würde sie nie finden. Bei ihren Eltern anzurufen … ihnen mitzuteilen, was ihrer Tochter und ihrem Enkelkind zugestoßen war … und jetzt die negative Prognose …
    Bei der Aussicht wurde ihm übel.
    Mag sein, dass ich ein Feigling bin, dachte er, aber ich lasse mich lieber auf einen Zweikampf mit Miller ein, als so eine Nachricht überbringen zu müssen.
    Und was noch schlimmer war, danach war es dann auch mit seiner Identität als Ehemann und Vater im Krankenhaus vorbei.
    Er konzentrierte sich wieder auf das Lagerhaus. Immer noch kein Lebenszeichen. Entweder waren die Yeniceri ausgeflogen oder sie betraten und verließen das Haus durch einen anderen Eingang oder sie wussten, dass er hier draußen saß, und warteten darauf, dass er den ersten Schritt unternahm.
    Die zweite Möglichkeit schien ihm sehr weit hergeholt – soweit er es gesehen hatte, waren alle ihre Sicherheitsmaßnahmen auf den Haupteingang ausgerichtet. Die dritte Möglichkeit schien ihm ähnlich weit hergeholt – es sei denn, sie hätten alle dort die Nacht verbracht.
    Jedenfalls blieb ihm nichts anderes übrig, als eine Erkundung aus der Nähe und zu Fuß durchzuführen.
    Er griff sich Zeklos’ Schlüsselbund vom Beifahrersitz. Er hatte ihn in den Taschen des Toten gefunden und mitgenommen, weil es ja sein konnte, dass er noch eine Verwendung dafür fand. Wenn die Ratten das Schiff verlassen hatten, dann konnte er ihn gebrauchen.
    Er zog die Glock aus dem Holster im Hosenbund, lud sie durch und ließ sie in der Jackentasche

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