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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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wichtig. Die wichtigste Frage, die sich für Miller im Augenblick stellte, war, was er jetzt tun sollte.
    Genau genommen hatte er nur zwei Möglichkeiten: aufstehen oder liegen bleiben.
    Wenn er in seinem gegenwärtigen Zustand aufstand, dann würde er herumstolpern und vielleicht in eine weitere Bombe laufen.
    Aber wenn er einfach liegen blieb …
    Wenn er liegen blieb und sich tot stellte oder wenigstens schwer verletzt, dann konnte er den Kerl vielleicht hereinlocken. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht würde der Kerl sich überlegen, dass er für einen Tag genug angerichtet hatte und sich wieder in das Rattenloch verkriechen, in dem er zu Hause war.
    So oder so war das gut. Wenn er jetzt nicht mit dem Sausack abrechnen konnte, dann würde er es eben später tun. Das Ergebnis war im einen wie im anderen Fall das gleiche: Er würde es ihm heimzahlen. Er würde ihn bis ans Ende der Welt jagen und irgendwann, bevor er abtreten musste, würde er ihm die Rechnung für Jolliff, Hursey und Gold präsentieren.
    Aber für den Augenblick musste er erst einmal eine gute Show liefern.
    Er rollte sich herum und drückte sich auf Hände und Knie hoch. Dieses Mal blieb der Raum an Ort und Stelle. Er tat so, als versuche er, sich aufzurichten, dann ließ er sich wieder auf den Boden fallen.
    Er würde eine Stunde warten. Wenn der Kerl nicht wieder auftauchte, würde er es riskieren, in den Schlafsaal zu kriechen, sich den Schraubenzieher zu schnappen und sich über die Schlösser hermachen.
    Und falls der Typ auftauchte … dann musste er von da weg, wohin die Kamerabilder übertragen wurden, und die Vordertür aufschließen. Miller würde auf das Geräusch der Schlösser lauschen und wenn er das erste Schloss klicken hörte, dann wäre er auf den Beinen. Bis der den dritten Schlüssel umgedreht hatte, war er dann schon an der Tür und bereit, diesem Arschloch in den Hintern …
    Halt. Mit diesem Klingeln in den Ohren würde er das Klicken der Schlösser niemals hören. Wie sollte er das dann bewerkstelligen?
    Er würde sich etwas überlegen.
    Jack beobachtete Millers ausgestreckte Gestalt auf dem Bildschirm des Notebooks und wartete darauf, dass er sich wieder rührte. Er tat es nicht.
    War er tot?
    Jack hoffte inständig, dass es nicht so war. Er hatte geplant, einen Mann am Leben zu lassen, oder doch zumindest noch so weit am Leben, dass er ihm ein paar Fragen beantworten konnte. Die Antworten waren für Jack lebenswichtig.
    Er sah noch eine Weile zu. Die Auflösung der Kamera war nicht hoch genug, um zu sehen, ob sich die Brust des Mannes hob und senkte. Von hier aus schien Miller nicht zu atmen, aber er konnte auch ganz einfach nur ohnmächtig sein.
    Oder das vorspielen.
    Die Möglichkeit gab es immer. Aber wenn das so war, dann konnte er damit fertig werden. Wenigstens würde er nicht blind in das Haus hineinmarschieren.
    Er stöpselte das Notebook aus dem Zigarettenanzünder aus. Der Bildschirm flackerte leicht, als auf Akkubetrieb umgeschaltet wurde, und lief dann weiter. Er drückte sich das Gerät an die Brust und behielt den Monitor im Blick, als er sich auf den Weg zum Lagerhaus machte.
    Als er die Tür erreichte, zog er das Schlüsselbund und begann die Schlösser aufzuschließen. Eins … zwei … drei.
    Miller rührte sich nicht.
    Jack stieß die Tür auf und trat ein.
    Es stank nach verbranntem Fleisch. Eine dünne Schicht weißer Qualm, vom Luftzug der offenen Tür in Bewegung gebracht, waberte in der Luft. Jack drückte die Tür hinter sich vorsichtig wieder ins Schloss, stellte das Notebook ab und zog seine Glock.
    Langsam ging er auf Miller zu, mit der Vorsicht eines verirrten Campers, der sich einem schlafenden Bären nähert.
    Miller spürte die Schritte mehr, als dass er sie hörte – eine Vibration vom Boden in seinen Schädel. Er hatte die Tür nicht gehört, aber zweifellos war jetzt jemand hier.
    Er schob langsam den rechten Arm unter seinen Körper, wo er die HK erreichen konnte. Dann wartete er mit angespannten Muskeln. Näher … noch näher …
    Ein Arbeitsstiefel kam in sein Gesichtsfeld, aber nicht nahe genug, um danach zu greifen. Dann ein zweiter. Jemand in Jeans und Stahlkappenstiefeln stand etwa anderthalb Meter von ihm entfernt, sah wahrscheinlich auf ihn hinunter und überlegte, ob er tot sei.
    Komm schon … nur ein bisschen näher.
    Aber die Schuhe rührten sich nicht.
    Na schön. Passender Zeitpunkt oder nicht, er musste jetzt reagieren!
    Er rollte sich herum, als er die Pistole zog

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