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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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5 … 4 …
    »Bombe!«, brüllte er. Er drehte sich um und rannte um sein Leben; seine Füße schlidderten über den Boden, als er nach Halt suchte. Als er den Türrahmen erreichte, sah er, wie Miller auf die Konsole zuflitzte. Dafür war aber nicht genug Zeit. Sie würden es beide nicht schaffen.
    Hursey wusste nur eines – er durfte nicht im Türrahmen stehen bleiben. Die Wucht der Explosion würde sich da konzentrieren. Er hechtete nach links zur Seite, flach auf den Boden und legte die Arme über den Kopf.
    Doch kurz bevor er die Augen schloss, sah er noch das handschriftliche Gekritzel auf dem Boden:
    Dumme Idee
    Hursey schrie.
    Die Wucht der Explosion traf Miller von hinten und schleuderte ihn gegen die zerstörte Konsole. Er spürte, wie seine Rippen brachen. Als er abprallte, gaben seine Knie nach und er stürzte zu Boden. Er landete auf dem Bauch. Er lag da und alles drehte sich um ihn. Schließlich wurde die Drehung langsamer, dann hörte sie auf.
    Er öffnete die Augen und stellte fest, dass er mit dem Kopf in Richtung des Schlafsaals lag. Ein klaffendes Loch war in den unteren Teil einer der Wände gesprengt. Was noch von Hursey übrig war – ein angesengter qualmender Fleischklumpen –, war mehrere Meter weit weggeschleudert worden.
    Die Explosion … was hatte sie ausgelöst? Nicht das Öffnen des Spindes – da hatten sie lange genug gewartet. Und der Bombenleger konnte schließlich nicht wissen, dass Hursey sich an genau dieser Stelle befinden würde.
    Oder vielleicht doch. Miller erinnerte sich an die Markierungen auf dem Boden links und rechts von der Tür. Dumme Idee . Es war wirklich eine verdammt dumme Idee von Hursey gewesen, genau auf einer davon zu landen. Aber wie hatte der Bombenleger das vorher wissen können?
    Es sei denn, er hätte etwas in den Spind gepackt, das Hursey annehmen ließ, es würde jeden Augenblick eine Bombe hochgehen. Ja, in dem Fall hatte er keine andere Wahl, als auf die andere Seite der Wand zu kommen und Deckung zu suchen.
    Und damit hatte dieser verdammte Scheißkerl gerechnet. Mit den Markierungen auf dem Boden hatte er ihnen noch einmal so richtig den Stinkefinger gezeigt.
    Doch was wäre gewesen, wenn Hursey nach rechts statt nach links gesprungen wäre? Miller würde es ja verstehen, wenn die Wand auf beiden Seiten der Tür weggesprengt und damit beide Möglichkeiten abgedeckt worden wären, aber nur Hurseys Seite war explodiert. Das hieß, es gab da eine Art Detektor – oder der Kerl sah ihnen zu.
    Miller hämmerte mit der Faust auf den Boden. So musste es sein.
    Mit zusammengebissenen Zähnen mühte er sich hoch. Verdammt, ihm tat alles weh. Es gelang ihm nur, sich auf den Rücken zu wälzen, und schon begann sich das Zimmer wieder zu drehen. Er hatte wohl eine Gehirnerschütterung.
    Er wartete, bis sich alles wieder stabilisierte, dann blickte er sich um und konzentrierte sich dabei auf die Decke.
    Und da sah er ihn dann, in der oberen rechten Ecke des Raumes: einen kleinen schwarzen Kasten mit einer Linse in der Mitte.
    Der Saukerl hatte die ganze Zeit zugesehen. Er konnte sich aussuchen, auf welcher Seite der Wand er die Sprengladung zündete und wann.
    Miller unterdrückte die Anwandlung, mit Händen und Füßen auf den Boden zu trommeln wie ein verzogenes Gör bei einem Wutanfall. Er verfluchte sich selbst. Der Kerl hatte sie nach seiner Pfeife tanzen lassen. Und er hatte das mit sich machen lassen.
    Er zwang sich zur Ruhe. Wut half ihm hier nicht weiter. Er musste cool sein – mindestens so cool wie der Kerl, der sie hier manipuliert hatte. Sogar cooler.
    Denn dieser Kerl war ein Profi. Zuerst hatte er ihnen in ihrem eigenen Wagen aufgelauert, dann hatte er sie vollkommen in die Irre geschickt, als er seine Wanze an ein Taxi gepappt hatte, und war ihnen in der Kneipe entkommen. Und jetzt das hier.
    Er musste zugeben, der Kerl hatte Stil. Er hätte das ganze Haus in die Luft sprengen können, sobald sie drin waren. Stattdessen hatte er sie sauber einen nach dem anderen ausgeschaltet. Sein Stil verriet, dass es sich um einen Denker, einen Planer handelte. Und einen Kerl, der die Menschen einschätzen konnte. Er hatte gewusst, dass irgendwer irgendwann die Überwachungskonsole einschalten würde. Und er hatte gewusst, sie würden Verdacht schöpfen, wenn es eine einzige geschlossene Spindtür gab. Er hätte sie alle schließen können, aber nein. Er hatte gewusst, nur eine einzige würde sie misstrauisch machen.
    Aber das alles war jetzt nicht so

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