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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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und in Anschlag brachte, dann das Krachen eines Schusses und ein greller Schmerz in seinem Arm. Seine Finger wurden taub und er ließ die Waffe fallen.
    Der Saukerl hatte auf genau diese Handlung gewartet.
    Miller ignorierte den Schmerz in seinem blutigen Arm und hechtete nach den Jeans. Er griff stattdessen ins Leere. Wohin war er verschwunden?
    Er rappelte sich auf die Füße, wirbelte herum, dann sah er ihn. Ja. Er war es. Der Erbe – oder Jack – oder wie auch immer er hieß. Er hielt Millers HK in der linken Hand und etwas, das wie eine Glock aussah, in der rechten, aber sie waren auf den Boden gerichtet. Er stand neben dem, was von Hursey übrig war. Der Gedanke daran, was mit ihm und Jolliff und Gold passiert war, ließ Miller rotsehen.
    Mit einem Brüllen griff er an.
    Aber der Kerl war nicht mehr da, als er die Stelle erreichte, wo er eben noch gewesen war. Er spürte einen brennenden Schmerz in seinem linken Knie, dann verlor er das Gleichgewicht, stolperte über Hurseys Leichnam und landete vor der weggesprengten Wand.
    Er prüfte sein Knie. Er hatte keinen Schuss gehört. Da war kein Blut. Es war wohl ein Tritt gewesen.
    Miller kämpfte sich wieder hoch, aber das Knie drohte unter ihm wegzuknicken. Der Kerl stand ein paar Meter von ihm entfernt, schweigend, ausdruckslos, wie jemand, der vor einer roten Ampel auf das Umspringen des Lichts wartet, damit er die Straße überqueren kann.
    Er griff wieder an, aber es war eine unbeholfene, humpelnde Attacke. Der Kerl duckte sich mit Leichtigkeit nach rechts weg und obwohl Miller den Tritt kommen sah, konnte er nichts tun, um ihm auszuweichen. Der schwere Sicherheitsstiefel knallte gegen das andere Knie. Er spürte, wie die Sehnen rissen und der Knorpel brach. Er stürzte wie ein Sack zu Boden.
    Zwei zerschmetterte Knie. Verdammt! Der Kerl spielte mit ihm, so wie er mit den Bomben gespielt hatte. Präzise wie eine chirurgische Operation. Er hatte seine Brüder einen nach dem anderen aus dem Verkehr gezogen – und jetzt machte er es bei ihm mit einer Gliedmaße nach der anderen.
    Miller versuchte hochzukommen, aber er hatte nur noch seinen linken Arm und nichts weiter. Er hätte am liebsten geschrien. Oder geweint wie ein Baby. Er hatte verloren. Er hatte gottverdammt verloren.
    Der Kerl hockte sich zwei Meter entfernt vor ihn hin und starrte ihn an. Er hatte bisher nicht ein einziges Wort gesagt.
    »Na schön. Du hast mich erwischt, Arschloch. Das wäre niemals passiert, wenn du mich nicht mit deinen Bomben weich gekocht hättest. Also tu, was du nicht lassen kannst. Komm schon. Mach ein Ende.«
    Der Kerl sagte immer noch nichts.
    »Du hast den O zum Narren gehalten und auch Davis, aber ich habe dich von Anfang an durchschaut. Ich wusste, dass du ein Betrüger bist. Aber ich muss zugeben, ich hätte nicht gedacht, dass du für die andere Seite arbeitest.«
    Der Kerl schüttelte den Kopf. »Tue ich auch nicht.«
    Die Worte klangen in seinen klirrenden Ohren, als kämen sie durch einen langen hallenden Tunnel.
    »Das kann nicht anders sein. Du hattest keinen Grund für das alles hier. Du musst für die Andersheit arbeiten.«
    Wieder ein langsames Kopfschütteln.
    Miller sah ihn genauer an und bemerkte die Augen. Das hier war nicht der gleiche Kerl, den sie Freitagnacht mitgeschleppt hatten, als sie die Araber erledigten. Der Kerl war ein Niemand gewesen, ein Weichei. Dieser Kerl war furchterregend. Äußerlich wirkte er wie ein eiskalter Hund, der einen Mordauftrag erledigt. Aber irgendwas in seinen Augen, seinem Gesicht, der leise flüsternden Stimme verriet, dass das eine persönliche Sache war. Dass er das sehr persönlich nahm.
    »Wieso dann? Für wen arbeitest du?«
    »Ich arbeite für mich.«
    »Warum, verdammt? Was haben wir dir denn getan?«
    »Zu Beginn hatte ich nichts gegen die MV. Ich wollte nicht mitmachen, aber ich war vollkommen damit zufrieden, zu leben und leben zu lassen. Ihr konntet eurer Wege gehen und ich ging meinen. So wäre es dann auch geblieben. Aber dann hast du mit deinen Leuten im Grunde die beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben ermordet.«
    Wovon redete der Kerl?
    »Wen? Wann?«
    »Die Frau und das Kind, die du überfahren hast.«
    »Die hast du gekannt?«
    Ein Nicken. »Ich wollte die Frau heiraten. Ich wollte ihr kleines Mädchen adoptieren. Die Frau war mit unserem Kind schwanger.«
    Er zog etwas aus seiner Tasche und hielt es ihm entgegen.
    Miller kniff die Augen zusammen, um etwas auf dem Ding zu erkennen, was aussah wie

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