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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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eine Schwarz-Weiß-Fotografie, aber er wurde nicht schlau daraus.
    »Soll mir das etwas sagen?«
    »Das ist ein Ultraschallbild meiner Tochter. Sie sollte Emma heißen. Aber jetzt sind ihre Mutter und ihre Schwester Komapatienten und Emma ist tot. Und du bist schuld daran.«
    Miller versuchte zu begreifen, was ihm da gerade gesagt wurde, aber es gelang ihm nicht. Das war zu weit hergeholt, zu verrückt.
    »Aber der Verbündete wollte sie tot sehen. Dafür konnte es nur einen Grund geben: Sie hatten mit der Andersheit zu tun.«
    Ein leichtes Kopfschütteln. »Nein, nicht weil sie mit der Andersheit zu tun hatten. Weil sie mit mir zu tun hatten.«
    »Dann musst du zur Andersheit gehören.«
    Wieder ein Kopfschütteln und ein Seufzen – ein tragisches, verzweifeltes Geräusch, beschwert durch unermessliches Leid.
    »Nein, ich gehöre zum Verbündeten.«
    »Red vernünftig, Mann.«
    »Dazu ist es zu spät. Aber da ich dir deine Fragen beantwortet habe, wirst du mir jetzt eine beantworten.«
    »Wenn die mit dem neuen O zu tun hat …«
    »Dazu kommen wir gleich.« Er zog etwas aus seiner Tasche und stellte es zwischen ihnen auf den Boden. »Es geht um La Guardia.«
    Millers Innereien krampften sich zusammen, als er sah, was da vor ihm stand: eine mit Zyankali präparierte 5.56-Millimeter-NATO-Patrone. Er hatte die Höhlung selbst mit Zyanid aufgefüllt.
    »Wo hast du die her?«
    »Ich habe sie unter einem der Spinde gefunden. Das war eine Operation der MV, stimmt das?«
    »Fick dich.«
    »Du kannst es mir ruhig sagen. Das wird an dem Ausgang dieser Sache nichts mehr ändern. Und ein Geständnis ist gut für den Seelenfrieden.«
    »Wie gesagt: Fick dich.«
    Der Kerl schüttelte den Kopf. »Wie kriegst du das hin? Wie kannst du dich da hinstellen und 50 unschuldige Menschen abknallen?«
    »Das solltest du doch wissen. Wie viele Yeniceri hast du seit gestern ermordet?«
    »Mit denen von gestern habe ich nichts zu tun, aber für die von heute Nacht übernehme ich die volle Verantwortung.«
    Aus irgendeinem Grund glaubte Miller ihm das, aber das würde er vor ihm nicht zugeben.
    »Das behauptest du.«
    »Ich frage es noch einmal: Wie kannst du dich da hinstellen und mehr als 50 unschuldige Menschen umbringen, nur um einen einzigen Mann zu töten?«
    Er weiß es!
    Wie zum Teufel konnte er davon wissen?
    »Reim es dir selbst zusammen!«
    »Na schön. Ich vermute, ihr habt einen Alarm von dem Verbündeten bekommen, der euch gezeigt hat, wie ihr zu diesem bestimmten Zeitpunkt alle Menschen in genau diesem Gepäckterminal niedermäht, richtig? Also wurdet ihr zum Zorn Allahs.«
    Miller konnte ihn nur anstarren. Er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen – bis auf die Sache mit dem Zorn Allahs. Er und Hursey hatten geschossen, das stimmte, aber sie hatten nicht die Medien informiert. Auf die Idee waren sie gar nicht gekommen. Es war ein richtiggehender Schock gewesen, als er erfahren hatte, dass eine Gruppierung, die sich Zorn Allahs nannte, die Verantwortung für den Anschlag übernommen hatte.
    Er musste etwas sagen. »Man hinterfragt den Verbündeten nicht. Er hat das große Ganze im Blick, wir nicht.«
    »Du wärst bei den Kriegsverbrecherprozessen in Nürnberg groß rausgekommen.«
    »Das hier ist kein Spiel, verdammt. Menschliche Maßstäbe gelten hier nicht.«
    »Ja, vielleicht. Wer hat dir geholfen – wer war der andere Schütze? Jolliff oder Hursey?«
    »Geh zur Hölle!«
    Plötzlich sah er traurig aus. »Weißt du, wie der Mann hieß, den du ermorden solltest?«
    Miller schüttelte den Kopf. »Nein. Nur dass er in der Menschenmenge sein würde.«
    »Ich habe ihn gekannt«, sagte der Kerl. »Ich nannte ihn ›Dad‹.«
    Miller dachte – nein, er war sich sicher –, dass er sich verhört hatte.
    »Was hast du gesagt?«
    »Das war mein Vater. Du hast an diesem Tag meinen Vater ermordet.«
    Miller konnte ihn nur anstarren. Wenn der Kerl die Wahrheit sagte, dann bedeutete das, dass die Yeniceri – und er in erster Linie – ihm so ziemlich sein Leben ruiniert hatten. Falls er die Wahrheit sagte. Ein großes Falls, aber der Ausdruck von Verlust auf seinem Gesicht sagte, dass es stimmte.
    Was hatte das zu bedeuten? Wieso war der Verbündete so hinter dem Kerl her? Was hatte er getan, dass eine kosmische Entität so sauer auf ihn war?
    Er würde wahrscheinlich nie die Antwort auf diese Frage erhalten, aber er wusste, wäre die Situation umgekehrt, würde er auch Bomben legen.
    Außerdem war ihm klar, dass er von diesem Mann

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