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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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auch Vinny der Donut genannt, hatte die Statur von Abe und leitete von Brooklyn aus verschiedenste Unternehmen mit ausgesprochen zweifelhaftem Ruf. Jack hatte einen schwarzen Crown Vic gekauft, der exakt so aussah wie der von Vinny, und er hatte sich von Eddie genau die exakt gleiche Zulassung und Nummernschilder anfertigen lassen.
    Die Idee war aus der Not heraus geboren: Es war jemandem, der etwas gegen Jack hatte, gelungen, das Nummernschild seines vorigen Autos zu Gia zurückzuverfolgen, was sie und Vicky in Gefahr gebracht hatte. Wenn jetzt jemand die Nummernschilder zurückverfolgte, führte ihn das zu einem Gangster, der bekannt dafür war, dass er nicht lange fackelte.
    Jack war wieder sein übliches ruhiges Selbst, als er über den Brooklyn-Queens Expressway nach Red Hooks hineinfuhr. Der große Schlitten schnurrte wie auf Luftkissen über den löchrigen Asphalt.
    Auf der anderen Flussseite strahlte die Südspitze Manhattans im Wintersonnenschein. Von hier aus sah die Stadt so sauber aus. Fast makellos. Er überlegte, wie lange es wohl dauern würde, bis jemand die gar nicht so makellosen Leichen in dem Keller entdecken würde.
    Er erreichte Red Hook, fand Zeklos’ Wohnblock und parkte vor der Tür. Dann lehnte er sich zurück, beobachtete die Fußgänger und wartete.
    Nach 25 Minuten ging ein Mann mittleren Alters mit einer Einkaufstüte auf die Haustür zu. Als er nach seinem Schlüssel tastete, sprang Jack aus dem Wagen und stellte sich hinter ihn. Als er die Tür aufschloss, langte Jack über ihn hinweg und hielt ihm die Tür auf.
    »Nach Ihnen«, sagte er.
    Der Mann sah ihn misstrauisch an.
    »Wohnen Sie hier?«
    Jack hob demonstrativ die eigene Einkaufstasche und schenkte ihm sein einnehmendstes Lächeln.
    »Ich bin zu Besuch bei Zeklos. Sie wissen schon, 2B.«
    »Sie meinen den Geist?«
    Sie traten in eine winzige Eingangshalle, dann folgte Jack dem Mann die Stufen hoch.
    »Warum nennen Sie ihn so? Er ist ein feiner Kerl.«
    »Das mag schon sein. Aber man sieht ihn so gut wie nie. Man hört ihn ein- und ausgehen, aber er ist so gut wie unsichtbar. Eben wie ein Geist, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    Jack wusste das nur zu gut. Er hatte die letzten 15 Jahre auch so gelebt – sich ungesehen hinein- und hinausschleichen. Ein Geist in der Maschine.
    Ein Geist, der in Bälde ausgetrieben würde.
    Jack lachte. »Glauben Sie mir, gestern Abend wirkte er noch ziemlich lebendig.«
    Er hielt den Atem an, als sie den ersten Stock erreichten. Das Haus hatte zwei Obergeschosse – er hoffte inständig, dass der Mann im zweiten Stock wohnte.
    Als Jack sich nach rechts in den Korridor wandte, winkte er zum Abschied und sagte: »Man sieht sich.«
    »Ja. Grüßen Sie den Geist von mir.«
    Dann stieg er weiter die Treppe hoch.
    Perfekt.
    Jack nahm sich Zeit, bis zur Tür von 2B zu schlendern. Als er sie erreichte, sah er sich um, ob er wirklich allein im Korridor war. Das war er. Er klopfte.
    »Mr. Zeklos … eine Lieferung für Sie.« Keine Antwort, kein Geräusch in der Wohnung. »Mr. Zeklos … ein Candygram für Sie.« Immer noch keine Antwort.
    Noch während er klopfte, inspizierte er die Tür genau. Das Türblatt schloss bündig, was den Zugang mit einer Plastikkarte erschwerte. Das billige Buntbartschloss war ein Witz, das Schlage-Zylinderschloss darüber war schon eine etwas härtere Nuss, aber auch kein Problem für seine Sperrpistole.
    Noch ein kurzer Blick durch den Korridor, dann machte Jack sich an die Arbeit. Das Buntbartschloss war nicht einmal doppelt umgedreht – Zeklos verließ sich ganz auf das Zylinderschloss. Vernünftige Wahl. Drei Minuten des Tastens mit der Sperrpistole, ein Drehen des Spanners und die Arretierung des Bolzens fuhr zurück.
    Er legte die Hand auf den Türknauf und zog seine Glock. Auf der anderen Seite der Tür erwarteten ihn drei Möglichkeiten: ein bewaffneter und wütender Zeklos, ein toter Zeklos oder kein Zeklos.
    Jack war nicht auf einen Kampf aus. Plan A war es, mit Zeklos zu reden, wenn er zu Hause und unbewaffnet war. Vielleicht konnte er etwas aus ihm herausbringen. Falls er zu Hause, am Leben, eingeschlossen und bewaffnet war, trat Plan B in Kraft, und das bedeutete, mit so wenig Aufsehen wie möglich wieder zu verschwinden. Wenn er nicht zu Hause war, gab es noch Plan C.
    Er duckte sich zur Seite, ging in die Hocke, holte tief Luft und stieß die Tür auf.
    »Zeklos? Bist du da?«
    Nach dem, was er aus diesem Blickwinkel sehen konnte, schien die Wohnung leer zu

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