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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Katz-und-Maus-Spiel bringt ihn hierher, an einen Ort, der eine allergische Reaktion bei seinen Narben auslöst.
    Zufälle? Unwahrscheinlich. Vor allem, weil ihm glaubhaft versichert worden war, es würde in seinem Leben keine Zufälle mehr geben.
    Das bedeutete, er war hierhergeleitet worden.
    Aber von wem? Und war das gut oder schlecht? Halt, die Frage musste anders lauten: Für wen war das gut oder schlecht?
    Ein Teil von Jack – die urtümlicheren Gehirnregionen, die für die Selbsterhaltung zuständig waren, drängten ihn, das Gaspedal durchzutreten und von hier zu verschwinden.
    Eine gute Idee. Eine vernünftige Idee.
    Trotzdem sollte man darüber nachdenken.
    Niemand wusste, dass er hier war. Niemand wusste, dass er von diesem Ort wusste. Wenn er zu oft an dem Gebäude vorbeifuhr, erregte das vielleicht Aufsehen, falls es Überwachungskameras gab, die auf die Straße gerichtet waren.
    Aber er konnte daran vorbeigehen.
    Einmal. Mehr nicht.
    Er trug einen Kapuzenpullover unter seiner Bomberjacke. Wenn er sich eine Strickmütze ins Gesicht zog, einen Schal um den Hals und die untere Gesichtshälfte wickelte, dazu dann eine Sonnenbrille trug, war er nicht zu erkennen. Bei wärmerem Wetter würde das natürlich nicht funktionieren, aber jetzt im Januar war er nur einer von vielen Männern, die sich vor der Kälte schützten.
    Also tat er genau das. Als er mit seiner Vermummung fertig war, überprüfte er alles im Rückspiegel.
    Er würde sich selbst nicht erkennen.
    Er überprüfte die Glock in dem Holster in seinem Hosenbund, dann stieg er aus und ging bis zur Ecke. Nach einem kurzen Überblick senkte er den Kopf dem Wind entgegen und marschierte auf das Lagerhaus zu. Er konnte genauso gut alles auf eine Karte setzen und direkt vor der Haustür vorbeigehen.
    Mit jedem Schritt wurde das unangenehme Gefühl in seinen Narben heftiger, aber er schritt weiter voran, entschlossen, herauszufinden, wie weit er kommen würde. Als er auf Höhe der Haustür war, hatte er das Gefühl, seine Brust würde in Flammen stehen.
    Und dann wurde die Tür aufgerissen und ein halbes Dutzend Männer mit gezogenen Waffen stürmten heraus. Alles mit Schalldämpfern ausgestattete Heckler & Koch. Unter den Männern war Millers massige Gestalt unverkennbar.
    Der Schreck verlangsamte seine Reflexe. Wie konnten sie Bescheid wissen? Wie konnten sie überhaupt wissen, wer er war?
    Er griff nach seiner Glock, aber jemand rammte ihm eine Pistolenmündung gegen die Rippen.
    »Denk nicht mal dran.«
    Also schlug und trat er um sich. Er landete ein paar Treffer und gut platzierte Tritte, teilte aus, musste aber auch einstecken. Die Verzweiflung verlieh ihm zusätzliche Kraft und Schnelligkeit – wenn es ihnen gelang, ihn ins Haus zu schleppen, war er geliefert –, aber trotz seiner Gegenwehr lag er nach kurzer Zeit am Boden. Er spürte, wie man die Glock aus ihrem Holster zog. Dann hoben sie ihn hoch, je ein Mann pro Extremität, und trugen ihn zappelnd durch die Tür.
    Je weiter sie ihn in das Haus hineinschleppten, desto schlimmer wurde das Brennen auf seiner Brust. Aber die Überlegung, wie es so weit kommen konnte, war wichtiger. Sie hatten ihn erwartet. Aber sie hatten ihn auf keinen Fall erkennen können … es sei denn, jemand hatte ihn dabei beobachtet, wie er sich im Auto umgezogen hatte.
    Der Schal war ihm bei der Schlägerei über die Augen gerutscht, deshalb sah er sehr wenig von seiner Umgebung, als er zu einem Stuhl getragen und unsanft abgesetzt wurde. Seine Reservepistole wurde ihm aus dem Knöchelholster gezogen, dann ließ man seine Beine los, aber die Arme wurden weiter hinter seinem Rücken festgehalten.
    »Wow«, sagte eine Stimme hinter ihm. »Er hat eine Kel-Tec als Reservewaffe … eine P-11. Die behalte ich.«
    »Sehen wir uns dich doch mal an.« Das war eine andere Stimme und die kam ihm vage bekannt vor. Wahrscheinlich Miller.
    Der Schal wurde ihm heruntergerissen, damit auch die Sonnenbrille und Jack starrte plötzlich zu Miller hoch. Er trug zwar nicht seine Uniform, sah aber so gemein aus wie immer. Und er war groß. Jack war vorher gar nicht bewusst gewesen, wie groß er war. Er erreichte zwar nicht die Dimensionen eines Stonehenge-Pfeilers, aber für einen der Decksteine mochte es schon reichen. Seine Augen hatten die Wärme einer LED-Leuchte und blitzten auf, als er Jacks Gesicht sah.
    »Scheiße! Wen haben wir denn da?«
    Wen haben wir denn da? Millers Überraschung ergab keinen Sinn. War denen denn nicht klar

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