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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Kleinigkeiten müssen noch geklärt werden, aber die ganze Sache sollte bis Anfang Februar ausgestanden sein.«
    Sie saßen sich am Küchentisch der altmodischen Küche gegenüber. Auch wenn sie und Vicky jetzt schon seit fast anderthalb Jahren in diesem Haus wohnten, sah es Gia immer noch nicht als ihre Küche an. Offiziell gehörte die Stadtvilla immer noch Vickys Tanten, aber Nellie und Grace würden nie mehr zurückkommen. In ein paar Jahren würde das Haus Vicky gehören, aber so lange …
    Sie blickte auf ihren erkaltenden Tee hinunter und spürte, wie sich in ihr ein Schluchzen aufstaute. Emotionell war es für sie eine Achterbahnfahrt, seit ihr drittes Trimester begonnen hatte – glücklich, traurig, aufgekratzt, am Boden zerstört, aktiv, schlaff in kurzer Abfolge aufeinander, manchmal sogar alles gleichzeitig. Und dieses aufkommende Geflenne – sie versuchte es zurückzuhalten, aber es brach sich Bahn.
    Jack streckte den Arm über den Tisch und ergriff ihre Hand.
    »Was ist los, Gia? Ich dachte, du würdest dich …«
    »Es ist nichts. Gar nichts. Ich habe nur dein ganzes Leben auf den Kopf gestellt.«.
    »Nein, du …«
    »Sag es doch schon. Du kannst es ruhig aussprechen. Wenn ich mit der Pille besser aufgepasst hätte, dann müsstest du dir diese ganze Mühe nicht machen. Du würdest immer noch deine Aufträge erledigen und so wie früher dein Leben führen.«
    Sie hatte nie an Selbstzweifeln gelitten, aber jetzt zerfloss sie in ihnen. Jack hatte ihr erklärt, er würde einen Weg finden, wie er wegen des Babys sein Leben ändern konnte. Und auch wenn er immer sein Wort hielt, war der Gedanke bis zu diesem Morgen nur eine abstrakte Absichtserklärung gewesen.
    »Ach, und ich hatte überhaupt nichts mit dem Baby zu tun, meinst du das?«
    »Na ja, sicher hattest du das, aber …«
    »Kein Aber. Die Vergangenheit ist vorbei, das Baby ist Gegenwart. Er war nicht geplant …«
    Gia konnte nicht anders. »Sie.«
    »Lass es mich neu formulieren. Das Baby war zwar nicht geplant, aber wir haben uns nicht gegenseitig die Schuld daran gegeben, weil es keine Schuld zu verteilen gibt. Also fang jetzt nicht bei dir damit an. Die Dinge sind so, wie sie sind. Wir kümmern uns darum. So einfach ist das.«
    Prinzipiell war Gia der gleichen Meinung, aber sie war trotzdem überwältigt davon, wie groß das Opfer für Jack war.
    Er stand auf und setzte sich neben sie, dann zog er sie auf seinen Schoß.
    »Pass auf.« Er schlang seine Arme um sie. »Ich sehe die Sache so: Ich habe immer gewusst, dass ich diese Handyman-Jack-Sache nicht bis in alle Ewigkeit machen kann. Das ist kein Geschäft, das man unbegrenzt fortführen kann. Ich meine, kannst du dir vorstellen, wie ich mit Inkontinenzwindeln bei Julio’s sitze und Klienten empfange?«
    Gia lachte trotz ihrer Tränen. »Also das ist jetzt ein bisschen übertrieben, meinst du nicht? Natürlich nur ein klitzekleines bisschen.«
    »Vielleicht, aber es ist nun mal so, es lief alles gut und ich hatte eine Menge Glück. Ich habe auch nicht schlecht verdient. In der nicht allzu fernen Zukunft hätte ich sowieso Schluss machen müssen. Also warum nicht jetzt? Warum nicht aufhören, solange man noch vorn liegt … bevor ich einen Auftrag in den Sand setze und es bereue? Jetzt habe ich die Möglichkeit, aus freien Stücken aufzuhören, solange ich dazu noch in der Lage bin.«
    Es klang sehr vernünftig, aber irgendwie auch nicht richtig. Jack gab seinen geliebten Lebensstil im Untergrund auf, an dem er sein ganzes Erwachsenenleben lang gefeilt hatte. Vielleicht gelang es ihm irgendwann, sich selbst zu überzeugen, dass es das Richtige gewesen war, das einzig Vernünftige, aber sie wusste auch, dass es ihn viel Überwindung kostete.
    Und das brachte ihr wieder in Erinnerung, warum sie diesen seltsamen, getriebenen Mann so liebte.
    Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und drückte ihn.
    »Ich habe das Gefühl, als würde ich der Welt etwas Einzigartiges und Wertvolles wegnehmen.«
    »Du tust nichts dergleichen. Ich bin erwachsen und das ist meine Entscheidung. Ich muss dir nicht erst sagen, dass ich lieber ein anderes System hätte – in vielerlei Hinsicht –, aber unseres ist nun mal das, womit wir auskommen müssen. Meine Vorgehensweise hat mich in eine Situation gebracht, in der ich nicht meine Rechte als Vater wahrnehmen könnte. Ich kann das System nicht ändern, also muss ich mich um des Babys willen anpassen.«
    Sie umarmte ihn fest.
    »Ich wünschte, es gäbe eine

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