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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Manchmal bedeutet das, Feuer zu löschen, manchmal müssen wir sie legen.«
    »Inwiefern?«
    »Na ja, zum Beispiel haben wir im Jahr 64 nach Christi Seite an Seite mit der offiziellen Militia Vigilum gegen den großen Brand in Rom gekämpft. Das war der Zeitpunkt, als wir anfingen, uns als eine andere Art der Militia Vigilum zu sehen. Wir hatten den Widersacher bis nach Rom verfolgt. Bis heute sind wir sicher, er hat das Feuer gelegt, nur um sich an dem Chaos zu laben. Aber er bekam sogar noch eine Zugabe, als Nero die Christen dafür verantwortlich machte und anfing, sie den Löwen vorzuwerfen.«
    »Aber wie war das mit dem Feuerlegen?«
    »Die Bibliothek von Alexandria – wir haben sie niedergebrannt, weil die Anhänger des Widersachers dort heimlich eine Sammlung gefährlicher Bücher angehäuft hatten.«
    Jack fragte sich, ob das Kompendium von Srem wohl dazugehört hatte.
    »Aber das war in den alten Tagen«, fuhr Davis fort. »Heute sehen wir eine Menge fern. Zu viel, wie ich meine.«
    Jack erinnert sich an die Anspielungen auf uralte Fernsehserien.
    »Lassen Sie mich raten: TV Land .«
    Davis riss die Augen weit auf. »Können Sie hellsehen? Oder ist das noch eine Sache, die man auf der Schule für Erben lernt?«
    Jack lächelte und tat unschuldig. »Sagen Sie mir eines: Könnten Sie die MV verlassen?«
    Davis feixte: »Offenbar lernt man doch nicht alles auf der Schule für Erben.«
    »Können Sie oder können Sie nicht.«
    Davis schüttelte den Kopf. »Niemals.«
    Jack konnte das nicht glauben.
    »Sie erwarten, dass ich Ihnen glaube, dass in all diesen Jahrhunderten …«
    »Jahrtausenden.«
    »… nicht einer die Organisation verlassen hat? Kommen Sie schon. Irgendwann muss das doch jemand getan haben.«
    »Haben Sie je einen Bericht über die Yeniceri gesehen oder gelesen, oder nur eine Nachrichtensendung, die eine Andeutung über unsere Existenz gemacht hat?«
    Jack hatte das nicht.
    »Niemand hat jemals die Gemeinschaft verlassen? Es gibt nicht ein enttäuschtes Ex-Mitglied, das irgendwo da draußen rumläuft?«
    Davis Gesicht war ausdruckslos. »Man ist entweder ein loyales Mitglied der Yeniceri oder man ist es nicht.«
    »Und wenn man es nicht ist?«
    »Dann … dann ist man gar nichts.« Er blinzelte und zuckte mit den Achseln. »Reden wir von etwas anderem. Wie gesagt, es tut mir leid, was heute passiert ist. Aber ich finde es gut, wie Sie die Dinge anpacken. Wenn wir das nächste Mal raus müssen …«
    »Es wird kein nächstes Mal geben.«
    Davis starrte ihn an. »Was? Das kann nicht Ihr Ernst sein.«
    »Es ist mein voller Ernst. Das funktioniert so nicht. Vielleicht bin ich pingelig, aber ich mache die Dinge auf meine Art. Ich mag es nicht, wenn andere Leute Entscheidungen für mich treffen, auch dann nicht, wenn die es gut meinen, und selbst dann nicht, wenn wir das gleiche Ziel haben. Wie ich es mache, ist genauso wichtig wie, dass ich es mache.«
    »Hören Sie, ich kann dafür sorgen, dass Sie nie wieder mit Miller in einem Team arbeiten müssen. Ich kann …«
    Jack hob die Hand. »Es spielt keine Rolle. Es funktioniert einfach nicht.«
    Davis beugte sich so weit über den Tisch, dass es aussah, als wolle er über ihn hinüberklettern.
    »Hier geht es nicht nur um Sie, Jack. Es geht um jeden Menschen. Es tut mir leid, dass Ihre Befindlichkeiten heute Nacht angekratzt worden sind, aber das hier ist zu wichtig, als dass Ihr Ego sich Ihnen in den Weg stellen darf.«
    »Das hat nichts mit meinem Ego zu tun.«
    »Womit dann? Wir kämpfen die Schlacht unseres Lebens und wir verlieren. Jeden Tag rückt die Andersheit ein klein wenig weiter vor. Jedes kleine Vorrücken für sich genommen sieht nicht nach viel aus, aber wenn Sie zurückblicken, werden Sie sehen, wie weit der Gegner schon gekommen ist. Stalin hat diese Taktik in Osteuropa eingesetzt. Er hat es Salamitaktik genannt: Wenn man sich sofort die ganze Salami schnappt, dann gibt es einen Riesenaufschrei. Aber wenn man sich eine Scheibe stibitzt, dann fällt das kaum auf, und selbst wenn es das tut, dann regt sich niemand großartig auf. Aber wenn man sich dann eine Scheibe nach der anderen stibitzt, dann hat man schließlich …«
    »… die ganze Salami. Ich weiß.«
    »Und das macht die Andersheit jetzt. Und sie kommt damit durch. Und wissen Sie, warum? Weil sie den stärkeren Ansporn hat. Der Verbündete isst keine Salami, er will sie nur, weil ihr Besitz zum Gewinnen dazugehört. Aber die Andersheit liebt Salami – sie will uns nicht

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