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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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doch wie jeder andere Mann, könnte er doch morgens aufwachen und zur Arbeit gehen, ohne die erdrückende Last seiner Gabe, ohne Angst davor, wann der nächste Alarm kommen würde.
    Doch das einzige Entkommen vor den Alarmen war der Tod. Er hatte gelegentlich diese Möglichkeit in Erwägung gezogen, aber dann dachte er an die arme Diana, auf die sein Amt übergehen würde, wenn er nicht mehr da wäre. Er wollte ihr das so lange wie möglich ersparen. Nur aus diesem Grund hatte er sich vorgenommen, ein ehrwürdiges Alter zu erreichen.
    Aber jetzt musste er sich um diesen Alarm kümmern.
    Er betätigte die Gegensprechanlage zum Erdgeschoss. Ybarra antwortete.
    »Ruf die Yeniceri zusammen. Es gab einen Alarm.«
    7.
    Gia hängte ihren Mantel auf und rieb die Hände aneinander. Es war kalt draußen.
    Sie hatte Vicky in den Schulbus gesetzt und war in die Wärme ihres Hauses zurückgeeilt. Sie setzte den Kessel auf und schaltete den Fernseher an. Ein bisschen Tee, ein bisschen Fernsehen und dann würde sie sich an die Entwürfe für diesen Schutzumschlag machen.
    Im Laufe der Jahre hatte Gia gute Connections zu den künstlerischen Leitern diverser Verlage aufgebaut. Manchmal bekam sie exakte Vorgaben, was die wollten; manchmal, so wie in diesem Fall, waren die Anweisungen aber auch so vage wie ›etwas Idyllisches, mit einem Haus im Wald‹.
    Sie hatte in das Manuskript hineingelesen, das man ihr geschickt hatte – eine öde Geschichte über einen Collegeprofessor mittleren Alters und seine außereheliche Beziehung mit einer Studentin –, bis sie da die bis in alle Einzelheiten geschilderte Beschreibung des Ferienhauses im Wald gefunden hatte, wo diese Schäferstündchen stattfanden.
    Jetzt musste sie nur noch ein paar Entwürfe erproben, ein bisschen Farbe daraufklatschen, damit ungefähr die Farbverteilung ersichtlich wurde, und die Vorschläge einreichen. Der Lektor würde einen aussuchen, ein paar weitere Empfehlungen zur Ausführung und zu den Farben machen und dann würde Gia tatsächlich anfangen zu malen. Manchmal war das eine Plage, manchmal machte es Spaß, aber so oder so, kommerzielle Kunst bezahlte die Rechnungen und gab ihr die Freiheit, an ihren eigenen Bildern zu arbeiten.
    Trotzdem würde es für sie heute schwierig sein zu arbeiten, vielleicht sogar unmöglich. Ihre Gedanken drehten sich um Jack. Sie fragte sich, wie es ihm ging – wo er wohl war –, und ob alles nach Plan verlief. Er hatte sich nicht für sich auf unbekanntes Terrain begeben, sondern für das Baby. Er gab alles, was er so mühevoll geworden war, alles, was er war, dafür auf, ein Vater zu sein.
    Sie blinzelte eine Träne weg und zappte durch die Kanäle, bis sie Headline News fand. Sie blieb bei dem Sender, um eine kurze Zusammenfassung zu erhalten, was auf der Welt vor sich ging. Viel zu vertraute Bilder des rauchenden Kraters in dem Mietlager auf Staten Island flackerten über den Bildschirm.
    Sie hob gerade die Fernbedienung, um weiterzuschalten, als auf ein verklinkertes Wohnhaus umgeschnitten wurde. »Bay Ridge« stand oben links auf dem Bildschirm.
    »–hörden haben bekannt gegeben, dass Spuren der Verbindung, die zu der Explosion auf Staten Island führte, in einer Wohnung dieses Gebäudes in Brooklyn gefunden worden sind, zusammen mit arabischen Schriftzeichen an den Wänden.«
    Gia spürte, wie sich ihr Magen verkrampfte, und das schien das Baby zu einem Tritt zu veranlassen. Der sogenannte »Terrorismusexperte«, der die Meldung näher erläuterte, trug nicht dazu bei, dass sie sich besser fühlte.
    »Angesichts der Menge von Plastiksprengstoff, die anhand der Explosion auf Staten Island berechnet worden ist, können wir davon ausgehen, dass die Verursacher beträchtliche Schäden geplant haben. Natürlich nicht in dem Ausmaß vom 11. September, aber doch erheblich.«
    Gia stand auf und nahm den Kessel vom Herd. Was, wenn es da noch andere »Verursacher« mit anderen Sprengstoffvorräten gab? In dem Fall wollte sie nicht, dass Vicky in der Schule feststeckte, falls die Hölle losbrach.
    Sie hastete zur Garderobe. Es war keine rationale Entscheidung und es war mit ziemlicher Sicherheit eine Überreaktion, aber das war ihr egal. Sie wollte ihr kleines Mädchen heute bei sich haben.
    Es sah so aus, als würde Vicky in dieser Woche noch einen zweiten freien Tag bekommen.
    Gias Hand hielt mitten im Griff nach dem Mantel inne.
    Ein zweiter freier Tag … so wie gestern. Die Explosion hatte sich in der Nacht zuvor ereignet und

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