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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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eingefallen, nachdem sie das Islamistenzentrum ausgeräuchert hatten.
    »Das Ganze ist viel größer als sie. Da ist noch was anderes im Gange.«
    Das hatte den Ausschlag gegeben. Dieses ›was anderes‹ ließ ihm keine andere Wahl, als nach New York zurückzufliegen.
    Er hatte gewartet, bis er am Flugplatz angekommen war, und hatte schon das Ticket gekauft, bevor er Abe anrief. Er wollte seinen ältesten und besten Freund nicht enttäuschen, aber …
    »Es tut mir leid, Abe. Ich weiß, du hast eine Menge Zeit …«
    »Monate hat das gedauert.«
    »Ich weiß. Und ich weiß, dass du einige Gefallen eingefordert hast, aber ich kann das Land gerade jetzt in diesem Augenblick nicht verlassen.«
    »Menschen wurden auf bestimmte Posten gesetzt, Zeitpläne wurden erstellt, Raum wurde geschaffen …«
    »Ich weiß, ich weiß, und es tut mir schrecklich leid, aber es hat sich etwas Wichtiges ergeben.«
    »Was könnte wichtiger sein als diese Reise?«
    »Ich werde es dir erklären, sobald wir uns sehen.«
    Er hörte Abe seufzen. »Ich muss dir das jetzt sagen, mein Freund, eine Neuauflage könnte schwierig werden. Vielleicht sogar unmöglich. Jemand wird sehr aufgebracht sein, dass er sich wegen nichts all diese Mühe gegeben hat.«
    »Ich werde ihn für seine Zeit und seine Mühen entschädigen – ich zahle seine Auslagen und noch einiges extra. Er macht schon seinen Schnitt.«
    »Profit ist nicht alles. Da geht es auch um Respekt, und der ist diesem Mann sehr wichtig. Ich werde ihn anrufen. Vielleicht ist er weniger verärgert, wenn er vorab informiert wird, wobei es mit der Vorankündigung nicht mehr weit her ist.«
    »Danke, Abe. Ich mache es irgendwie wieder gut.«
    Er unterbrach die Verbindung und blickte zur Abfluganzeige. Er hatte noch eine halbe Stunde bis zum Abflug. Sollte er Gia anrufen?
    Wahrscheinlich war es besser, wenn er das nicht tat. Er konnte es ihr besser von Angesicht zu Angesicht erklären, als in einem kryptischen Telefongespräch. Er glaubte nicht, dass er übertrieben paranoid war. Mit diesen Prepaid-Handys konnte man Anrufe zwar zu der Nummer zurückverfolgen, aber nicht zu ihm, weil alle Anschlüsse anonym waren. Aber die Anrufe waren nicht verschlüsselt und ließen sich zu allen Personen zurückverfolgen, die er anrief. Und angesichts von Heimatschutzbehörde und Patriot Act konnte man sich nie sicher sein, wer gerade mithörte.
    Er würde warten, bis er wieder zurück war, dann würde er Gia vorwarnen, dass er wieder in der Stadt war, und ihr sagen, er würde ihr alles in ein paar Minuten erklären, wenn er bei ihr war.
    Er fragte sich, wie sie wohl auf die Neuigkeit reagieren würde. Sie hatte seine neue Identität mit zwiespältigen Gefühlen gesehen, aber würde sie die plötzliche Planänderung als mangelndes Verantwortungsbewusstsein dem Baby gegenüber auffassen?
    Nein. Sie wusste das besser. Und sie würde das verstehen, sobald er es ihr erklärt hatte.
    Über die Lautsprecher kam die Ansage, die die Passagiere zum Einsteigen rief.
    6.
    Ybarra, einer der diensthabenden Yeniceri, legte ein zusammengefaltetes Exemplar der heutigen Times auf den Tisch des Oculus.
    »Wie gewünscht, Sir.«
    »Vielen Dank.«
    Als Ybarra ging, nahm der Oculus die Zeitung auf, faltete sie aber nicht auseinander. Er fürchtete sich vor der Schlagzeile. Wenn es darin nicht um die Wohnung in Bay Ridge ging, hatten die Frau und das Kind noch einen Tag, vielleicht mehr, zu leben. Aber falls die Story da war …
    Er holte Luft, hielt sie an und entfaltete die Zeitung. Die Luft entwich ihm mit einem würgenden Laut, als er die gleiche Schlagzeile wie in seinem Alarm sah.
    Er schloss die Augen und senkte den Kopf. Er würde die Yeniceri zusammenrufen müssen. Er musste ihnen von dem Alarm berichten. Er musste sie aussenden, um die Frau und das Kind zu töten.
    Der Oculus stützte die Ellbogen auf dem Schreibtisch auf und presste die Augen gegen die Handballen. In Zeiten wie diesen wünschte er, er wäre nicht mit der Gabe geboren. Denn auf ihre eigene Weise war die Gabe ein Fluch. Die Alarme ließen sich nicht ignorieren – der Verbündete sah, was kommen würde und er verlangte Handlungen. Das ungeheure Ausmaß der Verantwortung war entsetzlich. Wenn er den Alarm für sich behielt, was würde dann passieren? Der Verbündete verstand keinen Spaß. Wenn er ihn wissen ließ, dass in einer Situation zu handeln sei, dann musste das geschehen. Das zu missachten käme der Kollaboration mit der Andersheit gleich.
    Wäre er

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