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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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diese Frau verschwindet. Will jemand den Auftrag? Wenn nicht, losen wir.«
    Miller sagte: »Vielleicht sollten wir Zeklos eine zweite Chance …«, er feixte. »… nicht geben.«
    Das brachte ihm ein paar Lacher ein.
    Dann sagte Miller. »Ich mache das.«
    Cal war nicht oft dankbar für Millers Hartherzigkeit, aber das war jetzt eine der seltenen Gelegenheiten. Er wollte ihm den Auftrag gerade offiziell zuteilen, als der Oculus sich einmischte.
    »Der Alarm hat mir Sie am Lenkrad gezeigt.«
    Zuerst dachte Cal, der O habe nur die offensichtliche Wahl bestätigt, dann bemerkte er, dass der Oculus ihn ansah.
    Das Herz rutschte ihm in die Hose.
    »Ich?«
    Der O nickte.
    »Du siehst irgendwie nicht gut aus, Davis«, sagte Miller mit so etwas wie einem Grinsen. »Was ist los? Hast du dich mit Zeklositis angesteckt?«
    Seine wenigen Fans unter den Yeniceri kicherten und Zeklos wurde rot. Kopfschüttelnd wandte der kleine Mann sich zur Tür und zeigte Miller im Gehen den Mittelfinger über die Schulter.
    Cal sah ihm hinterher und zwang sich dann zu einer ausdruckslosen Miene. Am liebsten wäre er aus dem Raum gerannt.
    Warum ich, wenn Miller doch bei so was einer abgeht?
    Seine Zunge fühlte sich an wie Schildkrötenhaut, als er sprach. »Na gut, dann sitze ich also auf dem Schleudersitz. Wenn’s denn sein muss.«
    »Teilt mich für den zweiten Wagen ein«, meldete sich Miller. »Wenn Davis sie verfehlt, gebe ich ihr den Rest.«
    Cal sah auf seine Uhr – 10:25 Uhr –, dann zu den Yeniceri.
    »Wir haben drei Stunden, um einen Lieferwagen und die benötigten Fluchtwagen zu klauen und alles vorzubereiten. Auf geht’s.«
    Er hoffte beinahe, er würde von einem Auto überfahren, wenn er auf die Straße hinausging. Den Schmerz würde er gern ertragen, wenn ihm dafür das Kommende erspart bliebe.
    10.
    »Gia?«, rief Jack, als er in den Flur trat.
    Er war von Atlantic City aus sehr gut durchgekommen und war durch die Stadt zum Sutton Square gerast. Als sie auf sein Klingeln nicht reagiert hatte, hatte er sich selbst eingelassen.
    Die alte Stadtvilla machte einen leeren Eindruck, trotzdem sah er hastig auf allen Etagen nach, sogar in dem nie benutzten dritten Stock, fand aber niemanden, und auch sonst nichts außer der Reihe. Nichts Verdächtiges. Ihr Wintermantel und ihre Handtasche fehlten an der Garderobe.
    Was er dann aber fand, war Gias Handy in der Ladeschale in der Küche.
    Es gab nur einen Schluss, den er daraus ziehen konnte: Sie war ausgegangen und hatte das Handy vergessen. Es wäre nicht das erste Mal. Keine Anzeichen dafür, dass etwas passiert war, warum hatte er also dieses mulmige Gefühl?
    Jack wandte sich zur Tür. Er würde Gia später treffen. Diese Starfire mit der Zyankalifüllung brannte ihm ein Loch in die Tasche. Er brauchte mehr Informationen über die Yeniceri und er wusste genau, von wem er die bekommen würde.
    11.
    Der Oculus nahm Davis zur Seite, als sich Miller und die anderen für den Auftrag fertig machten.
    Von den Yeniceri fühlte er sich Davis am meisten verbunden. Er vertraute ihnen allen, wusste, dass jeder von ihnen bereit war, sein Leben zu geben, um ihn zu beschützen, aber durch das Leben als Yeniceri waren die meisten abgestumpft. Es war unvermeidlich, wie er fürchtete. Nicht bei jedem Alarm ging es um Gewalt und Tod, aber bei den meisten schon. Und das bedeutete, dass diese Männer in vielerlei Hinsicht Auftragsmörder mit nur einem Klienten waren: dem Verbündeten.
    Unter diesen Umständen war es für jeden schwierig, sich seine Menschlichkeit zu bewahren, aber der Rest ihres Alltagslebens – ohne Familie, ohne dauerhafte Beziehungen zu Menschen außerhalb ihrer MV-Einheit – verstärkte das Problem noch.
    Sie waren Waffen – die Speere des Verbündeten. Und Speere hatten keine Äste.
    Die Oculi waren von der Gewalt abgekoppelt. Sie ordneten sie nicht an, übermittelten nur den Inhalt der Alarme des Verbündeten. Und sie hatten Kinder. Nichts verschaffte einem mehr Bodenhaftung als ein Kind. Für ihn war die Beziehung zu seiner Tochter ungemein wichtig. Diana war sein Ein und Alles. So wie die Yeniceri für ihn sterben würden, war er bereit, für seine Tochter zu sterben.
    Aber trotz alledem war es Davis gelungen, einen großen Teil seines menschlichen Kerns zu bewahren. Er hatte eine harte Schale, aber es gab noch Spuren von Wärme und Mitgefühl in dem Herzen, das darunter schlug.
    »Es tut mir leid, dass es Sie getroffen hat«, sagte er, als Davis sich neben ihn

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