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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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ein Alarm – und das so kurz hinter dem letzten.
    Dann stürzt er in diesen anderen Ort, den blitzenden grauen Raum, wo ihm die Dinge gezeigt werden, die kommen werden – Dinge, die verhindert werden müssen, und Dinge, die getan werden müssen.
    Der Schmerz bohrt sich durch seinen Verstand und die Lichter blitzen. Er spürt das Bett unter sich und hält sich an der Matratze fest, als er fühlt, wie sie sich unter ihm zu drehen beginnt. Die Blitze folgen schneller und schneller aufeinander, bis sich aus ihnen eine Vision formt …
    Ein Restaurant … ein Exemplar der New York Times liegt auf dem Tresen, wo eine attraktive Frau gerade ihre Rechnung bezahlt … die Schlagzeile handelt von einer Wohnung in Bay Ridge und Terroristen und darunter befindet sich ein Foto eines Gebäudes.
    Die Frau hat kurzes blondes Haar und trägt ein neues Leben in sich.
    Der Oculus hat die Frau schon früher gesehen. Sie kam in einem anderen Alarm vor … vor zwei Monaten … im November. In dem Alarm stand sie am Straßenrand und wartete darauf, die Second Avenue zu überqueren, als ein Lkw ins Schleudern geriet und sie tötete. Er hatte den Fahrer des Lkws gesehen: Zeklos.
    Der Alarm hatte ihm den Magen umgedreht, aber bei Weitem nicht so schlimm wie der, der dann einen Monat darauf folgte.
    Aber das wahre Leben hatte dem Alarm vom November nicht entsprochen. Zeklos hatte die Frau verfehlt – einige der anderen Yeniceri behaupteten, mit Absicht, weil er nicht den Schneid dazu gehabt hatte – und war stattdessen in einen anderen Lkw gerast.
    Und jetzt wieder die gleiche Frau, immer noch schwanger, aber sie ist nicht allein. Ein dunkelhaariges kleines Mädchen steht neben ihr und hat einen Schokoriegel in der Hand. Das Mädchen scheint sie anzubetteln, aber der Oculus kann nicht hören, was sie sagt.
    Die Uhr hinter dem Tresen zeigt halb zwei.
    Die Vision verschwimmt zu Grau, dann wird sie wieder deutlich und zeigt die Frau an genau derselben Straßenkreuzung wie beim letzten Mal, nur hält sie jetzt das kleine Mädchen an der Hand, das freudig seinen Schokoriegel mampft.
    Als die Ampel grün wird, treten sie auf die Straße … und dann, ohne Vorwarnung, überfährt ein weißer Kastenwagen die rote Ampel und rammt die beiden, die durch die Luft fliegen. Würde der Oculus das mit seinen eigenen Augen sehen, dann hätte er sie bei diesem Anblick geschlossen. Aber weil sich die Szene in seinem Kopf abspielt, muss er zusehen. Auf dem Fahrersitz des Kastenwagens sieht er einen seiner Yeniceri: Cal Davis.
    Die Vision verebbt zu Grau, dann klingt das Grau ab und mit ihm der Schmerz.
    Das Bett hört auf, sich auf diese schwindelerregende Art zu drehen, aber der Oculus rührt sich nicht.
    Ein Yeniceri in einem Alarm bedeutet, dass das für den Verbündeten zu tun ist.
    Warum?, überlegt er. Warum will der Verbündete den Tod dieser Frau? Das kleine Mädchen kam in dem vorigen Alarm nicht vor. Will er auch ihren Tod oder ist sie nur ein Kollateralschaden?
    Welche Auswirkung hat ihr Tod auf den Kampf gegen die Andersheit?
    Und warum muss er es sein, der die Anweisungen für ihren Tod gibt?
    Er überlegt, ob die Andersheit für einen Alarm wie den hier verantwortlich sein kann, ob sie sich von Zeit zu Zeit in ihre Kommunikation hineinhacken kann. Aber das ist unmöglich. Er ist auf den Verbündeten eingestimmt und von da kam der Alarm.
    Und er weiß, auch wenn er den Verbündeten noch nie grausam erlebt hat, so kennt er doch keine Skrupel.
    5.
    »Hallo, Abe.«
    »Jack? Du rufst vom Boot aus an?«
    »Ich bin nicht auf dem Boot.«
    »Gab es ein Problem?«
    »Nein, ich habe es mir anders überlegt.«
    »Das ist ein Witz, ja?«
    »Ich fürchte, nein.«
    »Verdammt!«
    In der folgenden Stille überdachte Jack noch einmal seine Entscheidung. Sie war ihm nicht leichtgefallen. Jedes Mal während der Rückfahrt, wenn er dazu neigte, zum Jachthafen zu fahren, hatte er an die Sonnenbrille und die Kugeln gedacht. Am Schluss ging es nur noch um diese verdammten zyankaligespickten Patronen. Sie erinnerten ihn immer wieder an das La-Guardia-Massaker. Es war Unsinn, das wusste er. Es waren verschiedene Kaliber und er hatte sie bei jemandem gefunden, der alles andere als ein Araber war. Wenn er statt eines Krimis einen Koran in Smiths Tasche gefunden hätte, dann wäre die Entscheidung für ihn klar gewesen. Aber John D. MacDonald rief normalerweise nicht dazu auf, unschuldige Menschen abzuschlachten.
    Dann waren ihm wieder die letzten Worte von Joey Castle

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