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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Gott!«
    »Nimm den Hörer auf! Nimm den Hörer auf!«
    Schließlich ein Klappern und dann die Stimme des Mannes, die belegt klang, bebend.
    »Sind Sie noch da?«
    »Was ist passiert? Was stimmt da nicht?«
    »Eine furchtbare Sache! Eine ganz furchtbare Sache! Die Dame und das kleine Mädchen – sie wurden von einem Auto überfahren.«
    Jack zwängte die Worte durch seine erstarrte Kehle. »Sind sie verletzt? Sind sie am Leben?«
    »Sie sind sehr schwer verletzt, das ist alles, was ich Ihnen sagen kann. Ich weiß nicht, wie sie so etwas überleben konnten. Der Rettungswagen ist unterwegs. Hilfe kommt, aber ich weiß nicht … ich weiß nicht …«
    Jack ließ das Telefon fallen, ohne die Verbindung zu unterbrechen. Dov redete vielleicht noch weiter, aber er hörte es nicht mehr.
    Der Tunnel verschwamm vor seinen Augen, wurde unscharf. Ein schrilles Hupen brachte ihn gerade noch rechtzeitig in die Gegenwart zurück, dass er nicht in den Gegenverkehr raste.
    Er forschte nach einer Gefühlsregung, aber er spürte nichts – keine Wut, keine Angst, keine Trauer. Er war wie tot. Das Einzige, was ihn bei Verstand hielt, war seine Überzeugung, dass das nicht sein konnte … es konnte nicht sein …
    Vor ihm schien die Sonne. Er orientierte sich daran. Dann kam er aus dem Tunnel und fuhr auf den FDR Drive zu. Als er auf das Stadtzentrum zuraste, fühlte er, wie alles in ihm versteinerte.
    21.
    Die Eingeweide des Oculus zuckten, als das Klingeln des Telefons durch die ihn umgebende Dunkelheit schrillte. Die Temperatur war von Minute zu Minute gesunken, aber die Kälte um seinen Körper herum war nichts im Vergleich zu der Kälte, die seine Seele in ihren Klauen hielt.
    Denn während er so in diesem schwarzen Niemandsland saß, war er gezwungen, dem Widersacher zu lauschen, der ihm seinen niederträchtigen, weitschweifigen Monolog zuflüsterte.
    Was ich dir zu sagen habe, wird dich verstören, wird dich an dir selbst und deiner Berufung zweifeln lassen …
    Der Oculus hatte das für unmöglich gehalten und hatte sich hinter einer Wand aus stählerner Überzeugung verschanzt. Seine Berufung war sein Erbe, lag in seinen Genen.
    Aber jetzt …
    Das, was Rasalom ihm erzählte, klang wie die Wahrheit, passte zu den eigenen Zweifeln, die der Oculus in Bezug auf die letzten Alarme des Verbündeten hatte. Und gegen Ende, als er sah, dass das Ganze eine klare, erschreckende Logik ergab, da wurde ihm bewusst, dass Rasalom ihm vielleicht wirklich die Wahrheit erzählte.
    Es erschütterte ihn bis ins Mark, als er erkannte, dass er eventuell verwickelt war in etwas …
    Er hörte, wie der Telefonhörer abgehoben wurde und eine Stimme sagte: »Hallo?«
    Rasalom hatte den Anruf angenommen und … der Oculus brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, dass Rasalom mit einer fehlerfreien Imitation seiner eigenen Stimme antwortete.
    »Sehr schön. Gute Arbeit … Sie klingen erschüttert. Ich kann das hören. Ich fühle mit Ihnen Ihren Schmerz … Ja, natürlich, wir sind einer höheren Macht verantwortlich. Daran müssen Sie immer denken.«
    Dann das Geräusch des Hörers, der wieder aufgelegt wurde.
    »Das wäre erledigt.« Rasalom sprach wieder in seiner bisherigen Stimmlage. »Die Bestätigung direkt durch die Yeniceri. Ganz schön spät für die Rückmeldung, findest du nicht? Vielleicht, weil es sie so mitgenommen hat. Ich konnte spüren, wie aufgewühlt sie waren. Sie sind sich noch nicht über das im Klaren, was ich dir erzählt habe, und vielleicht werden sie das auch nie sein, aber sie spüren, dass da etwas nicht stimmt, dass das, was sie getan haben, nicht richtig ist. Es verwirrt sie. Und Verwirrung ist – köstlich.«
    Und dann schwebten wieder diese niemals blinzelnden Augen vor ihm.
    »Nun, jetzt wo dem Alarm Genüge getan wurde und die Mission abgeschlossen ist, glaube ich nicht, dass ich noch weitere Verwendung für dich habe. Da stellt sich jetzt natürlich die Frage, wie ich mich deiner entledigen soll.«
    Es verkrampfte dem Oculus die Blase. Was war mit den Yeniceri – was taten die? Wenn nur einer von ihnen ihn anrufen oder hereinkommen würde, oder …
    »Und eine andere Frage, die sich dann auch stellt, ist natürlich: Was soll ich mit deiner Tochter machen?«
    Nicht, Diana! Bitte, bitte nicht!
    Wenn er doch nur sprechen … schreien könnte …
    Rasaloms Tonfall wurde spöttisch. »Ach, die Sorge eines liebenden Vaters für die Sicherheit und das Wohl seines geliebten Kindes. Ich spüre deine Furcht, deine Angst,

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