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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Mutter sei direkt hinter ihr.
    Dann kamen die Dinge ins Rollen.
    Sie hörte das Dröhnen eines starken Motors …
    … drehte sich um und sah eine Art Lieferwagen, der bei Rot über die Kreuzung donnerte und direkt auf Vicky zuraste …
    … sah den zusammengekrümmten Schatten hinter dem Lenkrad …
    … begriff, er würde nicht anhalten …
    … wusste, Vicky würde überfahren werden, und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte …
    … sprang auf die Straße …
    … gab Vicky einen Stoß, um sie aus der Gefahrenzone zu schleudern …
    … spürte einen schrecklichen, Knochen zerschmetternden Aufprall …
    Dann nichts mehr.
    19.
    Cal sah das alles – sah, wie das Kind den Bürgersteig verließ, sah, wie die Mutter auf das Kind zurannte, sah den Aufprall, sah zwei menschliche Projektile, die wie Putzlumpen durch die Gegend geschleudert wurden.
    Und dann hielt Miller mit quietschenden Bremsen neben ihm und nahm ihm die Sicht. Er sprang aus dem Lieferwagen auf den Beifahrersitz.
    »Fahr los!« Er hämmerte mit der Faust gegen das Armaturenbrett. »Los-los-los!«
    Cal kämpfte gegen seine Übelkeit an und legte einen Gang ein. Die Reifen quietschten, als er das Gaspedal durchtrat.
    Keiner von ihnen sprach, als sie den halben Block bis zur First Avenue beschleunigten und Richtung Zentrum fuhren. Obwohl sie über den FDR vielleicht schneller vorangekommen wären, hatten sie sich für reguläre Straßen entschieden, weil sie da mehr Möglichkeiten hatten.
    Irgendwo in den 40ern konnte Cal nicht mehr an sich halten.
    »Und, sind wir jetzt stolz auf uns?«
    Er erwartete eine typische Miller-Antwort wie »Fick dich« oder so etwas, aber das kam nicht.
    »Ich hätte sie beinahe verfehlt.« Miller sprach mit leiser Stimme. »Aus irgendeinem Grund blieb sie am Straßenrand stehen. Ich meine, ich hätte natürlich auf den Bürgersteig fahren können, um sie zu erwischen, aber wahrscheinlich hätte ich damit dann sofort auch den Wagen und mich dazu zu Klump gefahren.«
    Cal sah zu ihm hinüber. Da war ein seltsamer Ton in Millers Stimme.
    »Aber das ist nicht passiert«, sagte er und fügte ein stummes Leider hinzu.
    »Nein. Ich hatte gerade gedacht, dass ich mich mit dem Kind begnügen müsste, da sieht mich die Frau kommen, springt auf die Straße und versucht, ihr Kind zu retten, obwohl es gottverdammt nichts gab, wie sie das hätte machen können. Sie haben mich beide angesehen. Ich habe ihre Augen gesehen – sie hatten beide die gleichen blauen Augen –, die mich anstarrten, gerade bevor …«
    Als Millers Stimme verebbte, schüttelte Cal den Kopf. Er fühlte sich von Sekunde zu Sekunde schlechter.
    »Also … diese Mutter weiß, dass es sie das Leben kosten wird, aber sie versucht es trotzdem?«
    »Ja. Ihr wäre nichts passiert.«
    »Aber ihr Kind war ihr wichtiger.« Cal schüttelte erneut den Kopf. »Klingt das nach jemand, der sich mit der Andersheit eingelassen hat? Jemand, der eine Gefahr für den Verbündeten darstellt? Was haben wir da gemacht, Miller? Was haben wir getan?«
    Miller sagte: »Fahr rechts ran.«
    »Was meinst du damit? Wir müssen hier weg.«
    »Fahr rechts ran, gottverdammt!« Seine Stimme klang seltsam. Belegt. Aber an der Dringlichkeit in seinem Tonfall gab es keinen Zweifel.
    Also fuhr Cal nach rechts und blieb in zweiter Reihe stehen. Miller öffnete die Tür und lehnte sich hinaus. Cal hörte ein Würgen und das Klatschen von Erbrochenem auf den Asphalt. Und noch einmal.
    Dann richtete Miller sich wieder auf und wischte sich den Mund am Ärmel ab, als er die Tür schloss. Er wirkte blass und kaltschweißig.
    Cal starrte ihn verblüfft an. »Was zum …?«
    »Ich habe wohl was Falsches gegessen, klar? Halt den Mund und ruf den O an. Sag dem Scheißkerl, es ist erledigt.«
    Dann lehnte er sich zurück, schloss die Augen und holte tief und zittrig Luft.
    20.
    Jack brüllte in sein Telefon während er den Wagen in den Schlund des Brooklyn-Battery Tunnels lenkte.
    »Hallo? Hallo, verdammt noch mal!«
    Wo war sie? Wo war Dov? Hatte er sie verpasst? Warum war noch keiner von ihnen zurück?
    Sein Blut erstarrte zu Eis, als er Lärm auf der anderen Seite hörte. Entsetzensschreie.
    Bitte nicht … bitte …
    Nach einer scheinbaren Ewigkeit – lange genug, dass Jack sich schon dem anderen Ende des Tunnels näherte – hörte er eine Stimme. Nicht am Telefon, aber in der Nähe.
    Es war nicht Gia, es war Dov.
    Jacks Blut gerann, als er ihn im Hintergrund jammern hörte: »Oh mein Gott! Oh mein

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