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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sehe, ob ich sie noch einholen kann.«
    Jack hörte, wie der Hörer auf den Tresen gelegt wurde und hörte die Stimme sagen: »Aviva. Ich laufe für eine Minute nach draußen. Leg das Telefon nicht auf.«
    Jack raste weiter und starb tausend Tode, während er darauf wartete, Gias Stimme über das Telefon zu hören.
    15.
    Cal in seinem gestohlenen Toyota Camry stand mit laufendem Motor an der 58th Street und beobachtete die Kreuzung mit der Second Avenue im Rückspiegel.
    Hursey und Jolliff warteten in ihren gestohlenen Wagen unten an der First Avenue. Sie würden losfahren, sobald Miller zu Cal in den Wagen gestiegen war, und Störmanöver produzieren, falls jemand versuchen sollte, sie zu verfolgen.
    Er drückte sich nervös in seinem Sitz hin und her. Er konnte nicht still sitzen. Verdammt, er konnte kaum atmen. Seine Hände in den Handschuhen waren schweißnass, obwohl er mit einem mörderischen Griff das Lenkrad umklammert hielt.
    Das war nicht richtig. Die Yeniceri waren Krieger – ausgebildet, um das Böse zu bekämpfen. Für gewöhnlich waren das Männer. Es war albern zu glauben, dass mit der Andersheit in Verbindung stehende Aktivitäten sich auf Männer beschränken würden, aber eine schwangere Frau und ihre Tochter zu exekutieren …
    Er wusste, der Verbündete war nicht gut im eigentlichen Sinne, aber in letzter Zeit – vor allem nach den Ereignissen des letzten Monats – schienen sich seine Mittel und Wege nicht mehr von denen der Andersheit zu unterscheiden. Cal hatte begonnen, sich zu fragen, ob es so etwas wie das Gute überhaupt gab.
    Zum Beispiel diese Frau. Ja, gut, er wäre der Erste, der zugab, dass das Aussehen täuschen kann, aber er hatte gesehen, wie sie lächelte, die Art, wie ihre Augen strahlten, als sie zuhörte, während ihr kleines Mädchen ihr vorlas. Es war ihm scheißegal, was der Verbündete behauptete – diese Frau war nicht böse.
    Er musste zur Toilette.
    16.
    Miller saß bei laufendem Motor in dem Lieferwagen in einer leeren Parklücke neben einem Hydranten an der Second Avenue. Es war die letzte Parklücke vor der Kreuzung und er hatte alles im Blick. Die Second Avenue führte ins Zentrum und lief von rechts nach links an ihm vorbei.
    Er wechselte seine Aufmerksamkeit zwischen seiner Armbanduhr und der Ampelschaltung hin und her. Er hatte die Abfolge gestoppt. Grün kam genau alle 60 Sekunden, gefolgt von fünf Sekunden Gelb. Er musste die Sequenz genau abpassen. Es würde nicht leicht sein, aber es war machbar.
    Und er war derjenige, der das konnte.
    Das hoffte er wenigstens. Es war eine Sache, vor Davis den harten Kerl zu markieren, aber es war etwas ganz anderes, wenn man selbst in der Situation war und …
    Plötzlich war sie da – kurzes, blondes Haar, genau wie der O es beschrieben hatte – und steuerte auf die Kreuzung zu, mit einem Kind an der Hand.
    Warum musste ein Kind dabei sein? In seinen Augen waren Kinder Nonkombattanten, aber der O hatte gesagt, der Verbündete wolle sie beide. Miller vertraute dem Verbündeten. Er musste es. Ohne dieses Vertrauen hatte er nichts. Sein Leben wäre bedeutungslos.
    Er beobachtete, wie die Ampel von Rot zu Grün wechselte, und begann die Zeit zu stoppen. Er legte den Gang ein und wartete. Ihm fiel auf, dass er schwitzte. Was war nur los mit ihm?
    Er beobachtete sie, wie sie am Straßenrand stand und auf die Erlaubnis zum Gehen wartete. Miller kümmerte sich nie um diese Signale – er brauchte von niemandem eine Erlaubnis, um eine Straße zu überqueren –, aber wahrscheinlich sah man das anders, wenn ein Kind dabei war. Man musste ein gutes Beispiel abgeben und so.
    Nach genau 55 Sekunden setzte er den Wagen vorsichtig in Bewegung. Er wartete auf Gelb, dann zählte er herunter. Als noch eine Sekunde verblieb, trat er das Gaspedal durch, ließ den Motor aufheulen und wurde schneller, als die Ampel auf Rot sprang. Er sah, wie die Frau und das Kind auf die Straße traten.
    Das Einzige, was ihn jetzt noch aufhalten könnte, wäre irgendein Arschloch, das beim ersten Zeichen von Grün einen Kavaliersstart hinlegte.
    17.
    Der Oculus saß an seinem Schreibtisch und machte gerade eine Pause vom Unterricht Dianas, als der Raum um ihn plötzlich dunkler wurde.
    Sein Kopf fuhr hoch, als ihm klar wurde, dass es sich dabei nicht nur um einen Spannungsabfall handelte – diese Düsternis kam aus dem Raum, aus der Luft um ihn herum.
    Als die Dunkelheit zunahm, tastete er nach der Sprechanlage, um einen Yeniceri herbeizurufen, musste aber

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