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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Er funkelte Gus grimmig an: »Ein echter Teufelskerl.«
    »Exakt. Ich habe die Waffe. Und ich will dir dafür danken, Kumpel, wer du auch sein magst. Denn sie wird alle meine Probleme lösen.«
    »Meine Waffe?«
    »Ja. Ich habe einen Haufen Versicherungen auf meine liebe Frau abgeschlossen. Ich habe sie vor Jahren wirklich gut versichert und die ganze Zeit gehofft, sie würde einen tödlichen Unfall haben. Ich war nie so dumm zu versuchen, dem irgendwie nachzuhelfen – ich weiß, was diesem Marshall da in Jersey passiert ist –, aber ich habe mir gedacht, bei all den Verkehrsunfällen hier in der Gegend dürften die Chancen, dass ich mit meiner ollen Ceil den Jackpot ziehe, besser als beim Lotto sein.«
    »Oh Gus«, schluchzte sie. Es klang entsetzlich enttäuscht.
    Sie hatte den Kopf so weit sinken lassen, dass ihr Kinn auf der Brust auflag. Sie wäre einfach zusammengebrochen, wenn Jack sie nicht aufrecht gehalten hätte. Er wusste, wie grausam das für sie sein musste, aber sie sollte es mit anhören. Vielleicht war es das Signal, das sie brauchte, um endlich aufzuwachen.
    Gus äffte sie nach: »Oh, Gus! Hast du eigentlich eine Ahnung, in wie vielen verregneten Nächten ich dagesessen habe, wenn du mit Verspätung von einem Kartenabend nach Hause gekommen bist? Wie ich gebetet – wirklich gebetet – habe, dass du von der Straße abgekommen bist und den Wagen vor einen Strommasten gesetzt hast, oder dass ein Laster bei Rot über eine Kreuzung gefahren sein könnte und dich überrollt hat? Hast du überhaupt eine Ahnung? Aber nein. Du kommst nach Hause, glücklich und zufrieden, und ich bin so frustriert, dass ich heulen könnte. Das waren Zeiten, wo ich dir wirklich gern den dürren Hals umgedreht hätte.«
    »Das reicht jetzt, meinen Sie nicht?«, schaltete sich Jack ein.
    Gus seufzte. »Ja. Ich glaube, es reicht. Aber wenigstens waren diese ganzen Versicherungsprämien nicht umsonst. Jetzt kann ich kassieren.«
    Ceil hob den Kopf.
    »Was?«
    »Ist doch ganz einfach. Ein bewaffneter Einbrecher hat sich Zutritt verschafft. Während des Kampfes mit ihm ist es mir zwar gelungen, ihm die Waffe zu entreißen, aber er hat dich zwischen uns gezogen, als ich abgedrückt habe. Du hast die erste Kugel abgekriegt – direkt ins Herz. In meiner wahnwitzigen Wut habe ich ihm dann den Rest des Magazins in den Schädel gefeuert. Was für eine Tragödie.« Er hob die Waffe und richtete sie auf Ceils Brust. »Au revoir, mein geliebtes Eheweib.«
    Das metallische Klicken des Schlagbolzens wurde durch Ceils Schreckenschrei fast vollkommen übertönt.
    Sie verstummte schlagartig, während sowohl sie als auch Gus die Waffe anstarrten.
    »Das war vielleicht ein Blindgänger«, sagte Jack. »Mann, wie ich das hasse.« Er deutete oben auf die Pistole. »Ziehen Sie den Schlitten zurück, damit eine neue Patrone ins Patronenlager kommt.«
    Gus starrte ihn einen Moment an, denn betätigte er den Schlitten. Eine unbenutzte Patrone wurde ausgeworfen.
    »Na also«, sagte Jack. »Jetzt noch mal.«
    Gus richtete die Mündung wieder auf Ceil, aber Jack bemerkte ein deutliches Zittern des Laufs. Gus betätigte den Abzug, aber diesmal stieß Ceil keinen Schrei aus. Sie zuckte nur zusammen, als der Schlagbolzen wieder einen Blindgänger traf.
    »Baaah«, sagte Jack und zog den Laut in die Länge, um seiner Verachtung Ausdruck zu geben. »Da glaubt man gute Munition zu kaufen, und man wird beschissen! Heutzutage kann man niemandem mehr trauen!«
    Gus betätigte hastig den Schlitten und drückte erneut ab. Jack gestattete ihm zwei weitere Versuche, dann ging er um Ceil herum auf den Hünen zu.
    Hektisch betätigte Gus wieder den Schlitten und drückte erneut ab, wobei er auf Jacks Gesicht zielte. Wieder passierte nichts. Er wich langsam zurück, als er Jacks Lächeln sah.
    »Das ist eine Attrappe, Gus. Eigentlich ist es eine ganz reguläre Mark IV, aber die Patronen sind nur Pappkameraden – so wie die Männer, die ich damit spielen lasse.«
    Jack benutzte diese Waffe, wenn er sehen wollte, aus welchem Holz jemand geschnitzt war. Sie versagte selten dabei, das Schlechteste in einem Menschen zum Vorschein zu bringen.
    Er bückte sich und hob die ausgeworfenen Patronen auf. Er hielt eine davon hoch, damit Gus sie sehen konnte.
    »Die Hülle ist echt, aber sie enthält kein Pulver. Es gibt da eine alte Regel: Lass nie ein Arschloch in die Nähe einer geladenen Pistole.«
    Gus schlug plötzlich mit der.45er nach Jacks Kopf. Jack fing sein Handgelenk

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