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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Der Anrufer war wahnsinnig, irre, auf gewalttätige Art übergeschnappt und aus irgendeinem Grund hasste er Munir mit einer Inbrunst, die dieser unerklärlich und absolut grauenhaft fand. Wer auch immer das war, er schien zu allem imstande und er hielt Munirs Frau und seinen Sohn irgendwo in der Stadt versteckt.
    Die Hilflosigkeit übermannte ihn und er begann zu schluchzen. Plötzlich hörte er ein Hämmern an der Tür.
    »Hallo. Was ist da drin los? Munir, alles klar?«
    Munir erstarrte, als er die Stimme seines Nachbarn erkannte. Er richtete sich auf seinem Stuhl auf, schwieg aber. Charlie wohnte in der Wohnung nebenan. Ein pensionierter städtischer Angestellter, der sich mit Barbara und Robby angefreundet hatte. Ein harmloser Wichtigtuer, wie Barbara ihn genannt hatte. Er durfte Charlie nicht merken lassen, dass etwas nicht stimmte.
    »Hey!«, rief Charlie und hämmerte wieder gegen die Tür. »Ich weiß, dass jemand da drin ist. Wenn du nicht aufmachst, geh ich davon aus, dass was nicht stimmt und wähl den Notruf. Also verkauf mich nicht für dumm.«
    Das Letzte, was Munir jetzt brauchen konnte, waren die Leute vom sozialpsychiatrischen Dienst, die seine Wohnung auf den Kopf stellten. Sie würden die Polizei mitbringen und wer konnte wissen, was dieser Irre, der Barbara und Robby gefangen hielt, tun würde, wenn er das bemerkte. Er räusperte sich.
    »Es geht mir gut, Charlie.«
    »Unsinn«, gab der zurück und rüttelte am Türknauf. »Das klang eben ganz bestimmt nicht danach und jetzt klingt’s auch nicht so. Also mach die Tür auf, damit ich …«
    Die Tür schwang auf und enthüllte Charlie Akers – fett, fast kahl, mit einem Zigarrenstummel im Mund, dem Comicteil der Zeitung in der Hand, zerknautschter blauer Hose, Unterhemd und Hosenträgern. Charlie schaute genauso schockiert drein, wie Munir sich fühlte.
    In seiner Hast, zum Telefon zu kommen, hatte Munir beim Hereinkommen vergessen, die Tür hinter sich zu verriegeln. Eilig wischte er sich die Augen und erhob sich, um sie zu schließen.
    »Jessas, Munir«, sagte Charlie. »Du siehst furchtbar aus. Was ist los?«
    »Nichts, Charlie.«
    »Verarsch mich nicht. Ich habe dich gehört. Das klang, als würde jemand auf Dir rumtrampeln. Kann ich helfen?«
    »Es geht mir gut. Wirklich.«
    »Ja, sieht man. Hast du Probleme? Brauchst du Geld? Vielleicht kann ich ja was tun.«
    Das Angebot rührte Munir. Er kannte Charlie kaum. Wenn der ihm doch nur helfen konnte. Aber das konnte niemand.
    »Nein. Nichts Derartiges.«
    »Geht’s um Barbara und den Jungen? Ich habe sie schon seit mehreren Tagen nicht mehr gesehen. Ist ihnen etwas passiert …?« Munir begriff, dass sein Gesicht ihn wohl verraten hatte. Charlie trat über die Schwelle und schloss die Tür hinter sich. »Hey, was ist los? Alles okay mit den beiden?«
    »Bitte Charlie. Ich kann nicht darüber reden. Und das darfst du auch nicht. Vergiss die Sache einfach. Ich kriege das schon hin.«
    »Ist das eine Sache für die Bullen? Ich habe Freunde auf dem Revier …«
    »Nein! Nicht die Polizei! Auf keinen Fall. Ich bin gewarnt worden – auf ziemlich drastische Weise –, was passieren wird, falls ich zur Polizei gehe.«
    Charlie ließ sich gegen den Türrahmen zurückfallen und starrte ihn an.
    »Jessas … ist es so schlimm, wie ich glaube?«
    Munir nickte stumm.
    »Warte hier.«
    Charlie verschwand durch die Tür. Nach weniger als zwei Minuten war er wieder zurück. Er hatte einen Notizzettel in der Hand.
    »Mein Bruder hat mir das vor Jahren gegeben. Er meinte, wenn ich mal wirklich am Ende wäre und es gebe niemanden mehr, der mir helfen könne, dann sollte ich diesen Kerl anrufen.«
    »Mir kann niemand helfen.«
    »Mein Bruder sagte, der Kerl wäre in Ordnung, aber er hat auch gesagt, ich solle mich nur als allerletzte Lösung an ihn wenden, weil das teuer werden wird. Und er hat auch gesagt, dass ich dafür sorgen müsse, dass die Bullen nichts spitzkriegen, weil der Kerl keine Bullen mag.«
    Keine Polizei … Munir streckte die Hand nach dem Zettel aus. Geld? Was interessierte ihn Geld, wenn es um Barbara und Robby ging?
    Auf dem Zettel stand eine Telefonnummer. Und darunter zwei Worte: Handy man Jack.
     
    Mir geht der Platz aus, dachte Jack. Er stand im Wohnzimmer seiner Wohnung und suchte nach einer freien Stelle, um seinen neuesten Schatz unterzubringen. Er hatte soeben seinen geheimen Sky-King-Magni-Glow-Schreib-Ring aus Missouri erhalten. Der Ring enthielt einen geheimnisvollen

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