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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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kleine Wirt schob sich an ihm vorbei und nickte Jack zu, als er seinen Platz als Begrüßungskomitee an der Tür einnahm.
    Jack zog einen Walkman aus der Tasche und streifte sich die beiden kleinen Kopfhörer über, während er in Gedanken noch einmal die beiden Telefonate durchging, die zu diesem Treffen geführt hatten. Das erste lief über den Anrufbeantworter, den er in einem ansonsten leeren Büro an der 10th Avenue laufen ließ. Er hatte ihn heute Morgen aus einem Münzfernsprecher heraus abgerufen und gehört, dass jemand, der sich Munir Habib nannte, mit konzentrierter, kaum akzentuierter Stimme gesagt hatte, er brauche seine Hilfe. Dringend. Er hatte erklärt, wie er an die Nummer gekommen sei. Er hatte keine Ahnung, was Jack für ihn tun könne, aber er war verzweifelt. »Bitte retten Sie meine Familie!«, hatte er gesagt.
    Dann hatte Jack selbst ein paar Anrufe getätigt. Die Angaben des Mannes erwiesen sich als richtig, also rief er ihn zurück. Anhand der wenigen Einzelheiten, die er Habib am Telefon erklären ließ, kam Jack zu dem Schluss, dass der tatsächlich ein potenzieller Kunde sein könnte. Er hatte das Treffen bei Julio angesetzt.
    Ein kleiner Mann um die vierzig betrat die Kneipe und sah sich unsicher um. Sein heller Kamelhaarmantel war stark zerknittert, als habe er darin geschlafen. Seine Haut zeigte die Farbe von Milchschokolade, er hatte ein kantiges Gesicht und wache Augen, die so schwarz leuchteten wie das glatte, pomadisierte Haar auf seinem Kopf. Julio sprach ihn an, sie wechselten ein paar Worte, dann lächelte Julio und schüttelte ihm die Hand. Er führte ihn nach hinten zu Jack, klopfte ihm auf den Rücken und behandelte ihn wie einen verschollen geglaubten Verwandten. Aus der Nähe wirkte der Mann schon fast wie ein wandelnder Leichnam. Aber auch wenn er aufmerksamer gewesen wäre, hätte er wohl nicht die geringste Ahnung gehabt, dass er soeben fachmännisch gefilzt worden war. Julio deutete auf den Stuhl gegenüber von Jack und gab diesem hinter dessen Rücken ein OK-Zeichen, als sich der Neuankömmling setzte.
    Als Julio zur Bar zurückkehrte, hielt ihn der Blonde in dem Blazer erneut auf.
    »Wieso dürfen die da sitzen und wir nicht?«
    Julio fuhr herum und fauchte ihn an. Er war mehr als einen Kopf kleiner als der Mann, aber sehr muskulös und verströmte eine Aura kaum kontrollierbarer Gewalt. Das war nicht gespielt. Julio hatte neuerdings wirklich schlechte Laune.
    »Noch eine Frage wegen den Tischen da und Sie landen auf der Straße, verstanden? Dann sind Sie raus und ich will Sie hier drin nie wieder sehen!«
    Als Julio weiterging, drehte sich der Blonde zu seinen Begleitern um.
    »Dieser Laden ist einfach genial.«
    Jack wandte seine Aufmerksamkeit dem Klienten zu. Er streckte ihm die Hand entgegen.
    »Ich bin Jack.«
    »Munir Habib.« Die Hand war kalt und verschwitzt. »Sind Sie derjenige, der …?«
    »Bin ich.«
    Eine kurze Pause, dann: »Ich hatte eigentlich jemand anderes …«
    »So geht es allen.« Die Leute erwarteten immer jemanden, der größer war, imposanter, bedrohlicher. »Aber das hier ist das, womit Sie leben müssen. Haben Sie die Anzahlung bei sich?«
    Munir sah sich verstohlen um. »Ja. Das ist viel Geld, um es in bar mit sich herumzutragen.«
    »Hier ist es sicher. Behalten Sie es noch. Ich habe noch nicht entschieden, ob wir ins Geschäft kommen. Worum geht es?«
    »Wie ich schon am Telefon sagte, sind meine Frau und mein Sohn entführt worden und werden als Geiseln festgehalten.«
    Eine Entführung. Es war eine von Jacks Regeln, sich aus Entführungen rauszuhalten. In letzter Zeit waren sie richtig in Mode gekommen. Meist ging es dabei um Drogen. Das lockte die Bundesbehörden an und die konnte Jack noch weniger gebrauchen als die normalen Polizisten. Aber dieser Munir hatte ihm hoch und heilig versichert, dass er sich nicht an die Polizei gewendet hatte. Angeblich hatte er viel zu viel Angst vor den Drohungen des Kidnappers. Jack wusste noch nicht, ob er ihm glaubte.
    »Warum haben Sie sich an mich gewandt statt an die Polizei?«
    Munir griff in seine Jacke und zog mehrere Fotos heraus. Seine Hand zitterte, als er sie Jack reichte.
    »Deswegen.«
    Das erste Bild zeigte eine attraktive Blondine um die dreißig in einer weißen Bluse und einem dunklen Rock, die gefesselt und geknebelt auf einem Stuhl vor einer kahlen weißen Wand saß. Ein roter Plastiktrichter war durch das Klebeband in ihren Mund geschoben worden. Eine Flasche mit flüssigem

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