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Hannah, Mari

Hannah, Mari

Titel: Hannah, Mari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Zorn komme uber uns
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Sitzplan verglichen. Ich habe mich da durchgearbeitet und weiß jetzt ziemlich genau, wer wo gesessen hat.«
    »Sofern die nicht nach Lust und Laune die Plätze getauscht haben«, sagte Daniels.
    Eine sanfte Belehrung, nicht alles unbesehen zu glauben.
    Carmichael war beschämt. »Warum habe ich daran nicht gedacht?«
    Daniels lächelte sie freundlich an. »Tun Sie, was Sie tun können.«
    Sie wartete darauf, dass Carmichael hinausging, doch die schien nirgendwo hingehen zu wollen. Eher sah es aus, als wollte sie der gesamten Mordkommission in die Parade fahren. Daniels fragte sich, was sie verheimlichte. Carmichael holte tief Luft und warf einen zweiten Blick zu Gormley. Der zwinkerte ihr zu und nickte in Richtung ihrer Chefin.
    »Muss ziemlich gut sein«, sagte Daniels. »Sonst noch was, das ich wissen sollte?«
    Die kleine Pause gab ihr Gelegenheit, Gormleys selbstzufriedenes Grinsen zu bemerken. Robson reckte die Arme über dem Kopf und gähnte, zu müde, um irgendetwas zu bemerken. Er war die halbe Nacht auf den Beinen gewesen und spürte das jetzt. Mit offenem Mund saß er da und wartete darauf, dass Carmichael etwas sagte.
    »Stephens saß neben ACC Martin«, sagte Carmichael schließlich.
    Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Daniels sah nicht glücklich aus. Sie warf Gormley einen indignierten Blick zu, fragte sich, warum er ihr das nicht gesagt hatte, als sie zusammen im Café saßen.
    Er hielt die Hände entschuldigend hoch und unterdrückte den Drang, laut loszulachen. »Sieh mich nicht so an! Es war Lisas Entdeckung, nicht meine!«
    Daniels sah von Gormley zu Carmichael und wieder zurück. Gormley genoss den Augenblick in vollen Zügen. Sein Grinsen wurde mit jeder Sekunde breiter – und es war ansteckend.
    »Da ist noch mehr«, sagte Carmichael, sichtlich im Höhenflug. »Martin ist nicht mehr in der Gegend, er hat sich in sein Ferienhaus im Norden verzogen. Hat etwas gedauert, ihn aufzuspüren, aber ich hab’s geschafft. Hank hat als Erster mit ihm geredet. Zu sagen, er wäre ein bisschen angepisst gewesen, wäre ein bisschen untertrieben.
    Ich habe auch herausgefunden, dass Stephens dem Leberforschungsprogramm großzügige Spenden hat zukommen lassen. Er hat sie direkt an den Vorsitzenden geschickt, anscheinend hat er auf Anonymität bestanden. Für diese Organisation war er ein ziemlich wichtiger Gast.«
    »Na prima!« Daniels verdrehte die Augen. »Ein stadtbekanntes Opfer und ein hoher Polizeifunktionär, der Informationen zurückhält. Kann es noch schlimmer kommen?«
    Carmichael nickte knapp. »Ja, kann es. Martin ist der Vorsitzende.«
    »Was er zu erwähnen versäumt hat«, setzte Gormley hinzu.
    »Nicht zu fassen!«, sagte Daniels.
    Sie starrte Gormley an, wütend, weil er es ihr nicht früher erzählt hatte, schätzte aber seine Gründe. Als junger Officer brauchte Carmichael alle Unterstützung und Ermutigung, die sie kriegen konnte, um voranzukommen. Als ihr Mentor tat Gormley recht daran, ihr nicht in die Parade zu fahren.
    Und dennoch.
    Daniels fing an, laut zu denken. »Wenn Martin so gut mit Stephens vernetzt ist, warum hat er das verschwiegen? Was zum Teufel denkt er sich dabei?«
    »Vielleicht treibt er irgendwelche Spielchen mit uns?«, schlug Gormley vor.
    »Das ist nicht lustig, Hank. Aber ich verstehe, was du meinst. Seht zu, dass ihr die Bücher von dieser Wohltätigkeitsorganisation heranschafft.«
    Alle hörten auf zu reden, als Bright hereinkam, unrasiert und mit dunklen Schatten unter den Augen. »Kate, es ist noch jemand erschossen worden, eine Frau dieses Mal. Ich bin verhindert. Kannst du dich darum kümmern?«
    Daniels nickte. Er gab ihr die Informationen und ging wieder.

25
    Zwanzig Minuten später bog Daniels’ Toyota an einem Schild nach Houghton-le-Spring links ab. Sie hielt in einer ganz gewöhnlichen Straße, die vor kurzem zum Tatort geworden war. Jenny Taits Reihenhaus war bereits mit Absperrband gesichert, um Unbefugte fernzuhalten, davor ein Polizist in Uniform, der das Tor bewachte, und eine Gruppe Schaulustiger.
    Gormleys geringschätzigen Gesichtsausdruck ignorierend, stieg Daniels aus dem Wagen. Sie schüttelte Superintendent Roland Naylor von der benachbarten Durham-Polizei die Hand. Er hatte die Absperrung verlassen, um sie zu begrüßen.
    »Ron.«
    »Kate.« Naylor streckte den Arm aus und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die zahlreichen Polizeiautos, die den Straßenrand säumten und deren jeweilige Insignien ihre Herkunft aus zwei

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