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Hannah, Mari

Hannah, Mari

Titel: Hannah, Mari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Zorn komme uber uns
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sagte Bright. »Sie müssen doch eine verdammte Ahnung davon haben.«
    »Haben Sie einen Plan von dem Gebäude?«, fragte Daniels.
    Maxwell warf Carmichael einen finsteren Blick zu, die sich alle Mühe gab, nicht zu grinsen. »Noch nicht«, sagte er.
    »Das ist nicht gut genug!« Bright brüllte jetzt fast.
    »Sehen Sie zu, dass Sie das fertig bekommen, und zwar schnell«, setzte Daniels hinzu. »Gibt es sonst noch etwas?«
    Maxwell entspannte sich. Er schien sichtlich erleichtert darüber, dass jetzt jemand anders drankommen und er in Ruhe gelassen würde. »Nein, nichts«, sagte er.
    Bright starrte ihn finster an: »Ich denke, Sie wollten sagen, nein, sonst nichts, vielen Dank, Ma’am.«
    Maxwell wünschte, der Boden möge sich öffnen und ihn verschlingen.

38
    Daniels trug einen zusammengerollten Plan von Court Mews unter dem Arm, als sie das Gebäude mit Bright im Schlepptau betrat. Der Tatort wimmelte von Mitarbeitern der Spurensicherung, die offensichtlich die ganze Wohnung auf den Kopf stellten. Sie waren gerade mit dem Wohnzimmer fertig und nahmen sich jetzt den Flur vor. Sie traten beiseite, um die Detectives durchzulassen.
    Im Wohnzimmer breitete Daniels den Plan auf dem Sofa aus. Sie studierte ihn eine Weile, dann sah sie nachdenklich zu Bright auf. Er konnte sehen, dass sie nicht glücklich war.
    »Problem?«, fragte er.
    »Nichts, womit ich nicht fertig würde.«
    »Bist du sicher?«
    »Jedes Stockwerk in diesem Block ist genauso wie dieses hier. Kim Foreman behauptet, sie habe um Stephens’ Todeszeitpunkt herum einen hitzigen Streit gehört. Felicity Wood – die Frau, die wir auf den Aufnahmen der Überwachungskamera aus dem Weston mit ihm zusammen gesehen haben – streitet jegliche Kenntnis davon ab. Die beiden wohnen ein Stockwerk höher Tür an Tür. Wie du sehen kannst, wohnt Wood direkt über uns, und sie hat ausgesagt, kurz nach Mitternacht einen lauten Knall gehört zu haben, von dem sie annimmt, dass er eher aus dem Inneren des Gebäudes statt von außen kam.«
    »Der Schuss, der Stephens getötet hat?«
    »Vielleicht.«
    »Wird sie eine glaubhafte Zeugin abgeben?«
    »Sollte sie eigentlich. Sie ist Anwältin bei Graham & Abercrombie. Kennst du sie?«
    Bright zuckte die Schultern. Er glaubte nicht. »Du etwa?«
    Daniels schüttelte den Kopf. Sie rollte den Plan zusammen und sicherte ihn an jedem Ende mit einem Gummiband. Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie Stephens’ Leichnam wieder auf dem Boden liegen. Daniels legte den Plan weg und seufzte laut. Harte Arbeit war eine Sache; Geheimnisse zu haben, strengte sie wirklich an. Glücklicherweise hatte Bright nichts davon gemerkt.
    »Hat sie sich darum gekümmert, wo der Lärm herkam?«
    Daniels schüttelte wieder den Kopf. »Seltsam, oder? Man sollte doch meinen, dass jemand mit der Neugierde eines Anwalts dem nachgehen würde. Ich würde es jedenfalls, das weiß ich. Sie hielt es für zu gefährlich – ihre Worte, nicht meine. Sie war in der Tat nicht besonders entgegenkommend, machte eher den Eindruck, als wollte sie möglichst nicht in die Sache reingezogen werden.«
    »Ich hoffe, du hast ihr klargemacht, dass sie nicht so einfach davonkommt.«
    »Immer mit der Ruhe, Chef. Ich bin noch nicht mit ihr fertig.«
    Daniels ging zum Fenster und sah auf die Millennium Bridge hinaus; ein gigantisches, geschwungenes Bauwerk, das von den Einwohnern »zwinkerndes Auge« genannt wurde. Ihre eigenen Augen folgten einer großen Gruppe Studenten, die auf dem Weg zum The Baltic den Fluss überquerten, einer zu einem Zentrum für moderne Kunst umgebauten Mühle, der größten Galerie ihrer Art auf der Welt. Für einen so scheußlichen Novembertag zog sie bemerkenswert viele Leute an. Daniels fragte sich, ob es vielleicht gerade eine besondere Ausstellung gab. Sie und Jo waren oft dort gewesen. Es war einer ihrer Lieblingsplätze gewesen. Meistens fand sich dort eine lebendige Mischung aus Damen, die sich zum Lunch trafen, Touristen, Kunstfans und Ladenbesuchern. Das Essen war vorzüglich und die Aussicht vom Dachrestaurant überwältigend.
    Bright trat zu ihr ans Fenster. Er sah auf seine Uhr. »Ich verhungere bald. Komm schon, ich lad dich zum Lunch ein, bevor wir zurückgehen.«
    »Ich kann nicht, Chef. Ich hab noch viel zu viel zu tun.«
    »Aber man muss doch was essen, oder?«
    »Ich hab Hank versprochen, mich mit ihm zu treffen.«
    Sie nahmen den Aufzug bis ins Erdgeschoss, verließen das Apartmentgebäude durch den Haupteingang und gingen

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