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Hannah, Mari

Hannah, Mari

Titel: Hannah, Mari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Zorn komme uber uns
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bietenden Gelegenheit ab.«
    Daniels fragte sich, ob dies der Grund dafür war, dass Bright ihren Fall überwachte. Versuchte er, sie vor einem ACC zu schützen, der Vergnügen darin fand, Karrieren zu beenden? Wusste er denn immer noch nicht, dass sie inzwischen auf eigenen Füßen stehen konnte? Gormleys Stimme unterbrach ihren Gedankengang.
    »Zur Hölle damit!«, rief er. »Martin weiß etwas, und ich will wissen, was es ist. Er hat mir mal gesagt, dass ich es nie zum Detective bringen würde, so lange ich ein Loch im Arsch hätte. Jetzt zahle ich ihm das heim.«
    Bright kicherte. »Wo wir gerade von Ärschen sprechen, wann kommt er denn?«
    »Skye liegt nicht gerade um die Ecke«, sagte Daniels. »Schätze, so in den frühen Morgenstunden wird er hier sein.«
    Der Superintendent zog ein fieses Gesicht. Er nahm sein Handy vom Gürtel und scrollte durch sein Telefonbuch. Als Martins Name erschien, gab er die Nummer ein und lauschte. Es klingelte ein paar Sekunden lang, dann meldete sich ein Anrufbeantworter: Der Anschluss, den Sie gewählt haben, ist vorübergehend nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.
    »Hallo, hier spricht Detective Chief Superintendent Bright, Sir.« Bright bohrte seine Zunge in die Wange. »Ich muss Sie dringend sprechen. Morgen früh Punkt acht wäre ein guter Zeitpunkt, falls es Ihnen passt.«
    Daniels zuckte zusammen, als Bright auflegte.
    »Was?«, fragte er.
    Sie grinste und sah auf die Uhr. »Komm, Hank. Die Spielzeit ist um.«
    »Noch Lust auf ein Glas Bier unten im Pub nachher?«, fragte Bright.
    »Ich bin dabei«, sagte Gormley.
    »Heute Abend kann ich nicht, Chef.« Sie machte ein entschuldigendes Gesicht. »Ich treffe mich nachher noch mit Ron Naylor und hab noch ungefähr eine Million Sachen zu erledigen.«
    Sie bemerkte Brights Enttäuschung nicht und ging. Auf dem Weg blieb sie noch kurz am Kaffeeautomaten an der Tür stehen. Sie warf ein Fünfzig-Pence-Stück ein. Als nichts passierte, versetzte sie der Maschine einen Tritt. Immer noch keine Reaktion. Sie trat noch einmal zu und fügte den bereits vorhandenen eine weitere Beule hinzu.
    Während Bright ihr nachsah, fragte er sich, was ihn so zu ihr hinzog; ihre kämpferische Persönlichkeit vielleicht, ihr ausgeprägter Sinn für Recht und Unrecht? Vielleicht aber auch etwas vollkommen anderes, Grundlegenderes? Ihre natürliche Schönheit? Ihr Duft? Die Art, wie sich ihre Lippen beim Sprechen bewegten? Was zum Teufel hat Naylor, was ich nicht habe?
    Gormley sah ihn an. »Ihre Zunge hängt raus, Chef.«
    »Sorry … Ich war in Gedanken ganz woanders.«
    Gormley wusste ganz genau, wo er gewesen war.

41
    Das Telefon auf dem Tisch des Aktenführers begann zu klingeln. Maxwell, dessen Tisch am nächsten stand, sah irritiert auf. Er beschloss, es zu ignorieren, und Sekunden später hörte es auf.
    Kurz danach klingelte das Telefon wieder.
    »Gehen Sie diesmal dran?«, fragte Brown mit verächtlichem Blick.
    Maxwell rührte sich nicht. »Wenn’s wichtig ist, melden die sich noch mal.«
    »Ich denke, das ist gerade jetzt der Fall.«
    Kopfschüttelnd stand Brown auf und nahm selbst ab. Er erkannte den Anrufer nicht sofort, doch die Dringlichkeit in der Stimme des jungen Beamten vom Area Command reichte, um seine Neugier zu wecken.
    »Ho, immer langsam mit den jungen Pferden.« Brown setzte sich und machte sich auf eine lange Geschichte gefasst.
    »Entschuldigung.« Der Officer räusperte sich. »Ich habe gerade mit Mrs. Close in Court Mews gesprochen.
    Sie hat mir erzählt, sie sei mit Felicity Wood zusammen im Aufzug gefahren, am Donnerstagabend gegen elf Uhr. Als sie in ihre Wohnung kam, konnte sie Woods hohe Absätze auf dem Marmorfußboden über ihr hören. Kurz danach hörte sie den Aufzug wieder hinunterfahren, dann wieder hochkommen, gefolgt von einem Klopfen an Woods Tür. Sie war definitiv nicht allein in der Mordnacht!«
    Brown hörte auf mitzuschreiben. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, schlug ein Bein über das andere und goss kaltes Wasser ins Feuer. »Das heißt doch nicht notwendigerweise, dass Wood gelogen hat. Vielleicht hat sich jemand in der Tür geirrt? Das kommt vor.«
    »Das glaube ich nicht. Close beharrt darauf, dass der Aufzug nicht mehr nach unten gefahren ist. Außerdem glaube ich ihr.«
    Brown setzte sich gerade hin, drückte die Großschreibtaste und gab den Namen FELICITY WOOD ein. Unverzüglich erschien eine Mitschrift von Woods Aussage auf dem Bildschirm. Als er die Angaben

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