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Hannahs Entscheidung

Hannahs Entscheidung

Titel: Hannahs Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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Ich, Tayanita!« Voller Verlangen betrachtete er das Whiskeyglas auf dem Tisch. »Für diese edle Tat musste meine Frau den Preis bezahlen.«
    »Es war Notwehr. Eine Verkettung unglück…«
    »Quatsch. Es ist nun mal eines der ungeschriebenen Gesetze des Universums. Du nimmst ein Leben für ein anderes. Ich habe Tucker Cummings den Bruder genommen, dafür wurde meiner Frau das Leben geraubt. So einfach ist das. Damit müsstest du dich auskennen. Ihr Indianer wisst doch, wie es läuft .« Er wusste, er tat ihr Unrecht.
    »Ach Sam. Das ist nicht wahr.«
    »Maggie könnte heute noch am Leben sein. Genau wie unser Kind.« Seine Stimme versagte. Die Erinnerungen waren zu grausam. Er atmete tief durch. »Lass uns das Gespräch an dieser Stelle beenden«, bat er Tayanita. »Bitte nimm es mir nicht übel, aber ich habe keine Lust, über die alten Geschichten zu sprechen. Nicht heute Abend.«
    Er legte auf, griff nach seinem Whiskey und leerte das Glas in einem Zug. Erneut schenkte er sich großzügig ein. Wie lange willst du noch gegen die Dämonen der Vergangenheit kämpfen? Er hörte Tayanitas Stimme so deutlich, als stünde sie neben ihm. Du musst wieder anfangen zu leben! Sein verschwommener Blick irrte durch den Raum, aber natürlich war die Cherokee nicht da. »Ich fürchte, ich weiß nicht mehr, wie das geht«, flüsterte er, während Tränen über seine Wangen liefen.
     
    *
     
    »Wenn Sie so freundlich wären, mir zu folgen, bitte.« Gloria drehte den Schlüssel herum und öffnete die weiß lackierte Holztür. Während sie durch das großzügige Entree des Hauses voranging, war sie sich der begehrlichen Blicke des Kunden, die auf ihre langen, schlanken Beine gerichtet waren, wohl bewusst. Ebenso der seiner Frau, deren Verärgerung sich deutlich durch die verkniffene Linie, die ihr Mund bildete, äußerte. Mit einem charmanten Lächeln drehte sich Gloria zu den Hersheys um und sah der Ehefrau in die dunklen misstrauischen Augen. Sie musste beide gewinnen, wenn sie dieses Objekt verkaufen wollte. Meist hatten die Frauen sowieso das letzte Wort.
    »So. Da wären wir. Architektonisch interessantes Chalet, Baujahr 2002, mit einem atemberaubenden Ausblick auf den See und die Appalachen. Wir befinden uns hier abseits des Trubels, inmitten herrlicher Natur, und das nur wenige Minuten von Willow Creek entfernt.« Sie machte eine kurze Pause, um das Gesagte sacken zu lassen. »Das Haus verfügt über insgesamt vier Zimmer, drei Badezimmer, davon eines mit Jacuzzi. Die Küche ist mit hochwertigen Einbaumöbeln im Landhausstil ausgestattet, inklusive Kochinsel, Gas- und Elektroherd. Die reine Wohnfläche beträgt viertausendzweihundertfünfzig Square Feet. Sehen Sie sich um«, schloss sie mit einer ausschweifenden Geste in den Raum hinein. »Habe ich Ihnen zu viel versprochen?«
    Das Ehepaar Hershey ließ seine Blicke schweifen. »Wow«, entfuhr es dem Mann schließlich, »in diesem Wohnzimmer könnten die Carolina Panthers spielen!«
    »Du und dein blöder Football«, murmelte seine Frau verschnupft. Sie schien nicht überzeugt. Ihr Mann zwinkerte Gloria verschwörerisch zu, während seine Gattin an die Fensterfront trat, um hinauszusehen. Einen Augenblick verharrte sie reglos, dann drehte sie sich zu Gloria um. »Könnten wir hinaus auf das Deck gehen?«
    Glorias Lippen verzogen sich zu einem liebenswürdigen Lächeln. »Aber natürlich. Warten Sie, ich öffne Ihnen die Terrassentür.« Sie schlängelte sich an dem Mann vorbei und zuckte unwillkürlich zurück, weil sein nackter behaarter Unterarm ihre Brust streifte, als er just in diesem Moment seine Krawatte zu lockern gedachte. Natürlich war ihr klar, dass die Berührung nicht zufällig geschehen war, doch sie beschloss, den Vorfall zu ignorieren. Mit festgefrorenem Lächeln öffnete sie die beiden Türflügel. In den vielen Jahren, in denen sie als Maklerin arbeitete, hatte sie gelernt, derartige Annäherungsversuche bewusst zu übersehen. Sie wusste, sie fuhr am besten damit, wenn sie den Herren der Schöpfung die Illusion ließ, dass sie bei ihr möglicherweise eine Chance hätten. Dies konnte einem positiven Geschäftsabschluss nur zuträglich sein.
    »Oh, ich liebe es!« Der entzückte Aufschrei von Mrs. Hershey riss Gloria aus ihren Überlegungen. »Dieser hübsche, in der Sonne glitzernde See und dahinter die Kulisse der dunklen, imposanten Berge! Nein, ist das zauberhaft, nicht wahr, Darren?«
    Darren löste sich unwillig von Glorias Dekolleté und wandte sich

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