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Hannahs Entscheidung

Hannahs Entscheidung

Titel: Hannahs Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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seiner Gattin zu. »Was sagst du, Liebes?«
    Seine Frau entblößte makellose weiße Zähne und schenkte ihrem Mann einen liebevollen Blick unter dick getuschten Wimpern hervor. Die soeben noch empfundene Kränkung durch die offensichtliche Aufmerksamkeit ihres Mannes für eine andere Frau schien auf wundersame Weise vergessen. Die schweren Diamantohrringe funkelten im Sonnenlicht, als Mrs. Hershey sanft lächelnd den Kopf schüttelte. »Also wirklich, Darren. Hörst du mir nie zu? Ich spreche von diesem Anblick hier, sieh dich doch nur um!« Wie ein junges Mädchen wirbelte sie im Kreis, um anschließend mit einer üppig beringten Hand nach dem Arm ihres Mannes zu greifen. »Wir könnten hier wunderbare Gesellschaften geben, Cocktailpartys bei Mondschein und intime kleine Dinner …« Ihre aufgeregte Stimme verlor sich in der Begeisterung.
    Gloria durchzuckte ein Stich des Neids. Sie hätte nichts gegen ein luxuriöses Leben an der Seite eines erfolgreichen attraktiven Mannes einzuwenden. Ganz und gar nicht. Allerdings nicht bei so einem Exemplar Mann. Ihrer Meinung nach waren die meisten Männer Schweine. Leider. Sobald sie feststellten, dass Gloria eine Frau war, die von ihnen mehr erwartete als eine schnelle verschwitzte Nummer nach einer Einladung in ein drittklassiges Restaurant, suchten sie meist rasch das Weite. In Glorias Augen gab es nur eine Ausnahme. Sie seufzte innerlich tief auf, als sie sich ihn vorstellte. Er verkörperte einfach alles, was sie an einem Mann bewunderte: Er war ein amüsanter Gesprächspartner, besaß einen scharfen Verstand und dieses kleine Quäntchen Arroganz, das ihn in ihren Augen unwiderstehlich machte. Von seinem Körper ganz zu schweigen. Sexy war nur ein anderes Wort für Sam Parker.
    »Miss Turner? Wie, sagten Sie, war der Name des Sees?« Mrs. Hershey blickte sie erwartungsvoll an.
    »Emerald Lake«, erwiderte Gloria, sofort wieder die kompetente Geschäftsfrau. »Ein Frischwassersee, der vom Willow Creek gespeist wird. Zu diesem privaten Teil haben ausschließlich die Anwohner Zugang. Sie könnten angeln oder Boot fahren. Das Grundstück verfügt auch über ein Bootshaus. Ich werde es Ihnen später gern zeigen. Drüben am anderen Ufer befindet sich übrigens ein entzückendes Restaurant, Annie’s Cottage . Sollten Sie einmal keine Lust zum Kochen verspüren«, fügte sie lächelnd hinzu.
    Mrs. Hershey hängte sich an den Arm ihres Mannes. »Liebling, Darren, ich möchte das Haus haben. Das ist das schönste, was wir bisher gesehen haben. Bitte sag ja!«
    Auf Liebling Darrens Stirn erschien eine steile Falte. »Ich bin mir nicht sicher. Ist es nicht vielleicht ein wenig zu abgelegen?« Sein flackernder Blick wanderte zurück zu Gloria.
    »Sie finden hier zwar Ruhe und Einsamkeit, sind umgeben von Bergen, Wäldern und Koppeln. Aber Willow Creek liegt, wie erwähnt, nur einen Steinwurf entfernt. Nach Spartanburg oder Hendersonville sind es mit dem Wagen jeweils lediglich fünfundzwanzig Minuten, rund fünfzig nach Greenville. Sie wären also im Nu in der Zivilisation.« Nun war es Gloria, die ihm zuzwinkerte. »Während Sie Ihren Geschäften nachgehen, könnte Ihre Gattin entspannen und sich auf die unzähligen Cocktailpartys vorbereiten, die Sie ohne Zweifel auf diesem wunderbaren Anwesen geben würden. Sicher würden sich viele Ihrer Bekannten darum reißen, ein Wochenende bei Ihnen am Emerald Lake zu verbringen, meinen Sie nicht?«
    Ihre Worte schienen ihn zu überzeugen, denn seine Stirn glättete sich augenblicklich. Die schmalen Lippen verzogen sich zu einem süffisanten Grinsen. »Das klingt in der Tat verlockend.«
    »Jeder deiner Geschäftspartner würde uns um diesen Ort beneiden, Darren«, schmeichelte seine Gattin mit Augenaufschlag.
    Darren schob sich plump vertraulich an Gloria heran und legte ihr eine schwitzige Hand auf den Arm, was seine Gattin zu tolerieren schien. Vermutlich fieberte sie danach, den Vertrag zu unterschreiben und wollte den bevorstehenden Kauf schlauerweise nicht mit Eifersüchteleien gefährden. »Wissen Sie was?« Darrens Atem roch nach Zwiebeln und leicht fischig und Gloria betete, dass er ihr nicht ansehen möge, wie widerlich sie ihn fand. »Zeigen Sie uns den Rest des Anwesens, das Bootshaus und den Freisitz im Garten, und ich verspreche Ihnen, einen Kauf ernsthaft in Erwägung zu ziehen.« Er neigte sich ihr zu, fast streifte seine Wange ihre, als er ihr ins Ohr hauchte. »Ich dürfte doch mit Ihrer reizenden Anwesenheit bei einem

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