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Hannas Entscheidung

Hannas Entscheidung

Titel: Hannas Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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ausgebildeten Leuten zu besitzen, was seine Annahme bestärkte, dass es sich um die FoEI handelte.
    Die jungen Leute zögerten nicht einen Moment. Innerlich schüttelte Ben den Kopf über ihre Naivität. Wie leicht wäre es, die beiden verschwinden zu lassen. Er hoffte, dass er sie mit ihrem Treffen nicht in Gefahr brachte. Ben hatte sich eine Suite gemietet und ein paar Kleinigkeiten zum Essen, Wein und Wasser hochbringen lassen. Sein Damenbesuch riss die Augen auf angesichts seines großzügigen Vorraums einschließlich Balkon, den er wohlweislich geschlossen hielt.
    »Wow. Arm sind Sie aber nicht.«
    Statt ihr zu antworten, lächelte er bloß. Das Zimmer gehörte zu seiner Tarnung, und die musste er aus eigener Tasche bezahlen. Zum Glück hatte er nicht oft Gelegenheit, Geld auszugeben.
    »Wein?«
    »Ja, bitte, einen Weißen.« Sonja setzte sich auf die weiß-blaue Couch und überkreuzte die Beine. Ihr Freund ließ sich neben ihr nieder. »Mir einen Roten.« Er legte seine Hand auf Sonjas nacktes Knie. Ben reichte ihnen die gewünschten Getränke und setzte sich mit einem Rotweinglas ihnen gegenüber.
    »Also, was für einen Mist haben Sie vor zwei Wochen gebaut?«, eröffnete Sonja ohne Umschweife das Gespräch.
    Ben ließ den Wein in seinem Glas kreisen. Den Ehering hatte er abgelegt. »Drücken wir es mal so aus: Ich wollte Sabine die Möglichkeit geben, sich frei zu entscheiden, welchen Weg sie weitergehen möchte.«
    »Hm, so sah das aber nicht aus. Deshalb heult man nicht rum, als ob man gerade jemanden beerdigt hätte. Außerdem ist Bine der knallharte Typ. Sie zeigt nie Gefühle gegenüber anderen und ist total verschlossen.«
    »Hat sie mit Ihnen geredet?«
    »Nein, das brauchte sie auch nicht. Hat sich noch tiefer in die Arbeit vergraben, als sie es ohnehin immer getan hat.«
    »Sie interessiert sich halt für das Projekt und kann unglaublich gut mit Fotos arbeiten«, sah sich Marco genötigt einzuwerfen.
    »Ja. Fotografieren ist ihre Leidenschaft.«
    »Tatsächlich? Na, dann ist das ja kein Wunder. Giacomo lässt sie inzwischen die ganzen Fotomontagen machen. Hat die letzten Tage ganz schön geflucht, weil sie nicht da ist.«
    Sonja wippte ungeduldig mit dem Fuß. Nein, dachte Ben, natürlich kann sie es gar nicht leiden, dass sie nicht im Mittelpunkt steht. Dennoch ignorierte er sie eine weitere Fragerunde lang.
    »Wieso musste denn Giacomo –?«
    »Professor Bartoli.«
    »Ah, Professor Bartoli auf Sabine verzichten?«
    »Sie musste kurzfristig nach Hause, weil ihre Tante krank geworden ist.«, erklärte Marco bereitwillig.
    »Blödsinn, das ist doch nur eine Ausrede gewesen«, mischte sich Sonja ein. »Du hast doch gesehen, wie trübsinnig sie uns am Freitagabend die ganze Zeit angestarrt hat.«
    »Gestarrt?«
    »Ja, ich dachte erst nach dem Wochenende, dass sie heult, weil sie in Marco verschossen ist, und ...«, sie klimperte zu ihrem Freund gewandt mit den Augenlidern, legte ihre Hand auf seine und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, »... und sie bemerkt hat, dass es zwischen uns beiden gefunkt hat. Wissen Sie, sie hing in den ersten Wochen ständig an ihm dran.«
    »Ja, aber nur, weil sie wissen wollte, wie sie die einzelnen Stilrichtungen besser auseinanderhalten kann. Das hatte nichts mit Anmache zu tun.«
    Sie zuckte die Schultern.
    »Was wollen Sie überhaupt von uns wissen?«, wandte sich Marco an Ben. »Warum rufen Sie Sabine nicht einfach an?«
    »Das würde ich, wenn sie ein Handy hätte.«
    »Stimmt, sie hat keins.«
    »Noch so was Komisches. Wussten Sie, dass die Polizei sich bei Professor Bartoli nach Sabine erkundigt hat?« Sonja hatte beide Füße auf den Fußboden gesetzt, beugte sich vor und ließ Ben einen Blick auf die nackte Rundung ihrer Brüste werfen.
    »Die Polizei?« Er sprach es gedehnt aus und zwang seine Augen zurück zu ihrem Gesicht.
    »Vielleicht ist sie in ein Verbrechen verwickelt und untergetaucht.« Sonjas Augen leuchteten bei der Vorstellung, während Ben unmerklich zusammenzuckte.
    Er lachte, aber es klang weniger amüsiert als verkrampft. »Und dann kommen Sie beide mit mir auf mein Zimmer?« Sie starrte ihn an, und ihr Mund öffnete sich und schloss sich wieder. Ein wenig mehr Vorsicht würde der Frau in Zukunft nicht schaden.
    »Hach, Sie haben recht, manchmal geht die Fantasie mit mir durch. Wie heißen Sie eigentlich?«
    »Gregor Eickhoff. Verzeihung. Möchten Sie meinen Pass sehen?«
    Sie kicherte.
    Ben war drauf und dran den Kopf zu schütteln, ließ

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