Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Titel: Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
das er ihr wärmstens empfohlen hatte.
    „Was lesen Sie denn da, Mademoiselle?“, fragte Erika höflich.
    „Ach, Mädchen“, sagte die Französin zwischen zwei Bissen. „Das ist Konfüziüs, ein chinesischer Philosoph. Der Professor ’at mir das Buch geliehen.“
    Lilly kicherte.
    „Kind, was bist du nur immer so albern?“ Die Bertoux schüttelte den Kopf. „Was gibt es denn schon wieder zu gackern?“
    „Nichts“, sagte Lilly, sah aus dem Fenster und unterdrückte einen Lachanfall.
    Ein paar Brote und einige Seiten später war Mademoiselle Bertoux eingeschlafen. Das Buch lag auf ihrem Bauch und die Brille hing ihr schräg auf der Nase. Die Mädchen sahen sich an.
    „Test“, flüsterte Hanni.
    Nanni stand leise von ihrem Platz auf und wedelte mit der Hand vor Mademoiselles Gesicht herum. Dann pustete sie ihr vorsichtig auf die Nase und hauchte: „Mademoiselle?“
    Außer einem kurzen Schnarcher folgte keine Reaktion.
    „Okay“, sagte Nanni und hob den Daumen. „Die Luft ist rein.“
    „Na und?“, fragte Lilly. „Was machen wir jetzt?“
    „Na, das ist doch klar. Den Zug erkunden.“ Daniela sprang auf und öffnete mit einem Ruck die Schiebetür.
    „Spitzenidee.“ Hanni war Feuer und Flamme. Nur Erika zögerte noch, ließ sich von den anderen aber überreden. Ein kleiner Ausflug den Gang entlang, was konnte das schon schaden? Kaum hatten sie die Tür hinter sich zugezogen, brach Lilly in schallendes Gelächter aus.
    „Was ist denn jetzt los?“, fragte Nanni erstaunt.
    „Na, Konfuzius ist los“, lachte Lilly. „Der Name passt doch zu Mademoiselle Bertoux wie die Faust aufs Auge, oder? Sie ist doch selbst immer so konfus.“
    Draußen flogen Bäume, Felder und Dörfer vorbei, als würde der Wind sie davonblasen. Der Zug fuhr durch Frankreich in Richtung Calais. Dort war die Einfahrt in den Tunnel, der unter dem Ärmelkanal bis nach Folkestone in England führte. Doch Hanni, Nanni, Erika, Daniela und Lilly interessierte die Landschaft genauso wenig wie der Tunnel. Viel spannender war es, die englischen Jungs wiederzusehen.
    Aufgeregt schwatzend gingen sie den Gang entlang. Was Clyde wohl sagen würde, meinte Hanni spitzbübisch, was ihr einen strafenden Blick von Nanni eintrug.
    „Es wäre auf jeden Fall super, wenn wir mit den Jungs auch in St. Claire mal eine Mitternachtsparty feiern könnten. Mit Musik, so wie auf Schloss Lindenhof“, sagte Erika. Ihre Augen glänzten. Sie dachte an den kleinen rothaarigen Gitarristen, der bei der Schulaufführung mitgemacht hatte. Lilly und die Zwillinge kicherten.
    „Ach ja, wie hieß der Gitarrist doch gleich?“, fragte Lilly.
    „Ian“, sagte Erika schwärmerisch.
    „Ach, Ian.“ Hanni legte die Hände aufs Herz und sah Erika schmachtend an.
    „Ihr seid blöd.“
    „Auf jeden Fall sind die finanziellen Mittel für eine Mitternachtsparty gesichert“, warf Nanni ein. „Hanni und ich haben nämlich fünfzig Euro von unseren Eltern bekommen. Da können wir jede Menge zu futtern einkaufen.“
    „Phh“, machte Daniela lässig. „Ihr mit euren Clydes und Ians. Schaut euch lieber mal die Jungs da an.“ Sie deutete unauffällig mit dem Daumen auf ein Abteil. Wie auf Kommando drehten alle die Köpfe.
    Dort auf dem Boden saßen drei junge Männer, die unter viel Gelächter versuchten, eine Decke auszubreiten und mit Cola und Sandwiches ein kleines Zugpicknick zu veranstalten.
    „Mensch. Doch nicht alle auf einmal.“ Daniela drehte sich schnell weg und ging weiter. Aber schon nach ein paar Schritten blieb sie stehen.
    „Also, ich feiere lieber mit denen als mit Clyde, Ian und wie sie alle heißen.“
    Erika sah Daniela entsetzt an. „Wie willst du das denn machen? Die sind doch viel zu alt. Und wir kennen sie gar nicht.“
    Daniela zuckte leichthin mit den Schultern. „Na und? Dann lernen wir sie eben kennen.“
    Hanni und Nanni wurden beinahe gleichzeitig rot wie eine Tomate. Sie konnten doch nicht einfach wildfremde Jungs anquatschen, auch wenn sie total süß aussahen. Und Daniela auch nicht. Oder?
    „Ach ja?“ Hanni wurde ärgerlich. „Da bin ich aber mal gespannt, wie du das anstellen willst.“
    Daniela kniff die Augen zusammen und musterte Hanni. „Kein Problem“, sagte sie. „Wetten, dass ich das locker hinbekomme?“ Sie überlegte einen Moment. „Wartet kurz.“
    Damit ließ sie die verdutzten Mädchen stehen und rannte zurück ins Abteil, wo Mademoiselle Bertoux immer noch selig schlummerte. Mit einem gezielten Griff packte sie

Weitere Kostenlose Bücher