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Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Titel: Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sie hatte der Tag alle Nerven gekostet. „Es war doch alles meine Schuld. Es wird nicht wieder vorkommen, isch schwöre.“
    „Normalerweise würde ich Ihnen zustimmen“, erwiderte Frau Mägerlein gemessen. „Aber in diesem Fall glaube ich, dass Daniela sowieso ausgebüxt wäre. Sie können nichts dafür.“ Sie überlegte und Mister Gordon drückte ihre Schulter. „Na gut, ich denke noch mal darüber nach. Aber ich bestehe darauf, Danielas Vater über alles zu informieren.“
    „Au Mann“, sagte Nanni und ließ sich in das große Himmelbett von Lady Clare fallen. „Was für ein Tag.“
    „Mhm“, machte Hanni.
    Nanni sah zu ihr hinüber. Sie würde doch nicht schon wieder am Einschlafen sein? Aber nein. Hanni starrte mit großen Augen an die Decke.
    „Daniela geht es schlechter, als wir gedacht haben“, sagte Nanni.
    „Mhm“, machte Hanni wieder.
    Nanni verzog den Mund. „Kannst du auch was anderes sagen als Mhm?“, fragte sie.
    „Mhm.“ Hanni seufzte. „Daniela ist in Greg verliebt.”
    „Das war nicht zu übersehen.“ Die Zwillinge lagen nebeneinander und sahen beide nach oben. „Du findest ihn auch sehr nett, nicht wahr?“
    Hanni sagte lange nichts. „Ja, schon“, gab sie schließlich zu. „Aber dieses ganze Verliebtsein, das bringt doch nur Ärger. Letztes Mal haben wir uns so schlimm gestritten wie noch nie. Und dieses Mal rennt Daniela einfach weg.“
    „Na ja, das war ja aber auch wegen ihrer Eltern, oder?“
    „Möglich“, sagte Hanni und zuckte mit den Schultern. „Aber es ist doch schrecklich.“ Und auch schön. Aber das sagte sie nicht. Sie lächelte nur, als sie an Greg dachte.
    „Aber dass wir Tom da getroffen haben … “ Nanni war mit ihren Gedanken schon weiter. „Ist dir aufgefallen, dass er sich mit den 3Gs ganz gut verstanden hat?“
    Hanni gähnte. „Ist doch logisch“, sagte sie müde. „Das sind doch alles Musiker … “
    Nanni dachte eine Weile darüber nach, dann fiel ihr etwas ein. „Du, Hanni … “, sagte sie.
    Aber sie bekam keine Antwort mehr. Hanni war einfach eingeschlafen.

Noch ein geheimnisvoller Brief
    Am nächsten Morgen standen Hanni und Nanni nach dem Frühstück bei Sandie in der Küche und halfen beim Abwasch. Daniela war nicht da, Frau Mägerlein hatte sie zu sich bestellt. Für das große Donnerwetter, vermuteten die Zwillinge und waren froh, nicht in ihrer Haut zu stecken.
    Hanni und Nanni waren sehr schweigsam, obwohl Sandie ihnen alle möglichen Fragen über London stellte. Sie hatten Tom versprechen müssen, seiner Mutter nichts von ihrer Begegnung zu erzählen. Im Gegenzug hatte er ihnen versprochen, sich wieder einmal bei seinen Eltern zu melden. Aber konnte man ihm trauen? Hanni und Nanni wussten es nicht, doch sie wollten auf keinen Fall als Erste die Abmachung brechen.
    „Wart ihr denn im Tower?“, versuchte Sandie das Gespräch in Gang zu bringen. Sie war ein bisschen ratlos wegen ihrer Helferinnen, die sonst doch nicht auf den Mund gefallen waren.
    „Ja, auch“, sagte Hanni zögernd.
    „Und am Trafalgar Square?“
    „Nö“, meinte Nanni und klapperte laut mit dem Geschirr.
    „Na ja, und wie war es in Camden? Ich meine, außer der Suchaktion. Ihr habt doch bestimmt viel gesehen? Erzählt doch mal.“
    „Camden Market. Ging so. Und dann waren wir ja eigentlich die ganze Zeit auf der Suche nach Daniela. Gott sei Dank hatten wir Hilfe von Leuten, die sich auskannten. Da war … “
    Nanni gab Hanni einen Stoß in die Seite. Wenn sie so weitermachte, würde sie sich noch verplappern. Hanni sah ihre Schwester erschrocken an und schwieg.
    „Ach, habt ihr jemanden kennengelernt?“, fragte Sandie neugierig.
    „Nee, die kannten wir schon. Aus dem Zug“, sagte Nanni lahm.
    „Also, ich geb’s auf“, stöhnte Sandie. „Wenn ihr nichts erzählen wollt, bitte. Dann eben nicht.“
    Es tat den Zwillingen im Herzen weh, Sandie zu enttäuschen. Aber sie schwiegen eisern, sahen zum Fenster hinaus und klapperten weiter mit dem Geschirr.
    Frau Mägerlein saß am Schreibtisch in Mister Gordons großem Büro. Sie hatte die Fenster geschlossen und die Jalousien halb heruntergelassen. Es war heiß und stickig. Eine Fliege summte die ganze Zeit um Frau Mägerleins Nase. Ärgerlich wischte sie vor ihrem Gesicht herum, als es klopfte.
    „Herein.“
    Zaghaft öffnete Daniela die Tür und trat ein. „Sie wollten mich sprechen?“, fragte sie.
    „Komm hierher“, sagte Frau Mägerlein, setzte ihre Lesebrille auf und tat so, als müsste

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