Happy birthday - Pat!
entwickeln konnte.
Das war der Hauptgrund, warum er sein Honorar für einen wohltätigen Zweck gestiftet hatte. Nicht nur, weil es ihm unangenehm war, für etwas Geld zu nehmen, was er sowieso tun wollte, sondern auch, weil er es prinzipiell ablehnte, als bezahlter Begleiter zu fungieren. Die Spende schien ihm wie eine ideale Lösung, um sein Gewissen zu beschwichtigen. Außerdem konnte Pat ihm dann nicht mit dem Argument kommen, sie lehne es ab, Geschäftliches mit privatem Vergnügen zu vermischen.
Das Telefon in der Küche klingelte und unterbrach Austins Gedanken. Er schaute in den Gang zum Schlafzimmer und fragte sich, ob Pat dort abnehmen würde.
Aber der Apparat schrillte beharrlich weiter.
“Pat?”, rief er und bekam keine Antwort. Um ihr einen Gefallen zu tun, weil der Anruf vielleicht wichtig war, nahm er beim vierten Klingeln ab. “Hallo?”
Schweigen.
Er runzelte die Stirn. “Hallo?”
“Ist Pat da?”, fragte eine weibliche Stimme.
Eine Freundin, dachte Austin. “Ja, aber sie ist beschäftigt. Kann ich ihr etwas ausrichten?”
“Wer sind Sie?”
Austin zögerte und beschloss dann, sich an die Geschichte zu halten, die sie sich ausgedacht hatten.
“Austin McBride, ihr Freund.”
“Ihr Freund?” Die Frau schien freudig überrascht. “Ich wusste gar nicht, dass Pat einen Freund hat. Ist das nicht typisch für sie, dass sie Sie vor unserer Familie verborgen hält?”
Familie? Austin erschrak. “Darf ich fragen, wer Sie sind?”
“Susan, Pats Schwägerin”, erwiderte die Frau. “Sind Sie schon lange mit ihr zusammen?”
Austin warf einen Blick auf den Flur und hoffte, dass Pat ihm bald aus der Verlegenheit half. “Wir kennen uns schon lange”, wich er aus. “Befreundet sind wir aber erst seit Kurzem.”
Susan lachte. “Die Familie wird begeistert sein. Pat ist mit niemandem mehr ausgegangen, seit sie sich von Bartholomew getrennt hat.” Sie hielt inne, als befürchtete sie, zu viel gesagt zu haben. “Sie hat Ihnen doch von Bart erzählt?”
Austin fühlte sich wie ein Tier, das in eine Falle getappt war. “Natürlich”, schwindelte er.
“Ihre Eltern haben es immer noch nicht überwunden, dass sie eine so gute Partie wie Bart sausen ließ, um einen Beruf zu ergreifen. Aber in all der Zeit, die ich Pat kenne – was nun schon zehn Jahre sind –, war sie immer die Rebellin der Familie. Was man ihr natürlich nicht verübeln kann, wenn man bedenkt, wie tyrannisch ihre Eltern und ihre Brüder sind”, sagte Susan.
Austin konnte nur nicken, weil die redselige Susan ihm keine Chance gab, etwas zur Unterhaltung beizutragen.
“Verstehen Sie mich nicht falsch”, fuhr sie fort. “Ich liebe meinen Mann und die anderen Spencers, aber sie sind alle ein bisschen altmodisch. Ich habe Jahre gebraucht, um Pats Bruder klarzumachen, dass ich eine emanzipierte Frau bin, die nicht verhätschelt werden möchte. Pat hat versucht, ihrer Familie das Gleiche zu beweisen, aber sie wollen einfach nicht verstehen, wie wichtig es für Pat ist, es allein zu schaffen, ohne den Einfluss der Spencers.”
Austins Herz sank, und bittere alte Erinnerungen überschwemmten ihn. Pat stammte also aus einer vermögenden Familie, wie er schon vermutet hatte. Unwillkürlich fragte er sich, wie jemand wie er in ihren Freundeskreis und zu ihrer Familie passen würde. Nicht besonders gut wahrscheinlich, wie er aus Erfahrung wusste.
“In gewisser Weise überrascht mich nicht, dass Pat uns Ihre Existenz verschwiegen hat. Als ich mit Brent, Pats Bruder, ging, war ich diejenige, die die Spencers in die Mangel nahmen. Das war gar nicht lustig.”
Austin strich sich über den Nasenrücken. So faszinierend er Susans Kritik an Pats Familie fand, hörte er solche Dinge doch nicht gern aus zweiter Hand. Oder vielleicht gefiel ihm auch nur das nicht, was er hörte. “Tja, Susan”, unterbrach er ihren Monolog. “Kann ich Pat etwas ausrichten?”
“O ja, natürlich!” Sie lachte hell. “Sagen Sie ihr, dass wir nächste Woche Heiligabend um sechs Uhr essen und dass sie pünktlich sein soll. Ich glaube, sie kommt immer nur zu spät, um ihre Mutter zu verärgern.”
Austin grinste. “Ich werde es ihr sagen.”
“Sie kommen doch auch, nicht wahr?”, fragte Susan hoffnungsvoll.
Ihm wurde ganz anders. “Ich glaube nicht, das wird nicht möglich sein”, log er. Abgesehen davon, dass er ziemlich sicher war, nicht in den Spencer-Clan zu passen, glaubte er auch nicht, dass Pat begeistert wäre über die Idee, ihn
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