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Happy End am Mittelmeer

Happy End am Mittelmeer

Titel: Happy End am Mittelmeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raye Morgan
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erzählten sie mir einiges, und es gab auch Bücher. Aber dennoch ist mir die Kultur nicht besonders vertraut.“
    „Aber Sie wissen von dem Putsch gegen die alte Monarchie? Sie wissen, dass der Granvilli-Clan ihn verübte und viele Menschen dabei umkamen?“
    „Hm … ich glaube.“
    „Aber viel wissen Sie darüber nicht?“
    Ayme schüttelte den Kopf.
    „Also haben Sie keine Familie mehr in Ambria?“
    „Familie?“ Sie starrte ihn verblüfft an. „Nicht dass ich wüsste.“
    „Ich nehme an, sie wurden alle von den Putschisten getötet?“
    Wieder schüttelte sie den Kopf. „Ich weiß nicht, ob es die Putschisten waren.“
    „Wer sonst?“
    Nervös befeuchtete sie mit der Zunge ihre Unterlippe. „Na ja, ehrlich gesagt, weiß ich nicht, auf welcher Seite meine Eltern standen.“
    Das machte ihn sprachlos. Der Gedanke, ein vernünftiger Mensch könnte die Putschisten unterstützen, die seine eigenen Eltern getötet und die Macht in seinem Land übernommen hatten, war für ihn unvorstellbar. Aber wenn Ayme länger blieb, konnte er womöglich herausfinden, wer ihre Eltern waren und welche Rolle sie spielten.
    „Da nun geklärt ist, wer Sie sind, sollten wir wieder auf das eigentliche Thema kommen. Warum sind Sie wirklich hier?“
    Ayme seufzte. „Ich habe Ihnen erzählt …“
    Er unterbrach sie kopfschüttelnd. „Sie haben mir eine Menge Unfug erzählt. Erwarten Sie wirklich, dass ich Ihnen glaube, dass Sie den Vater Ihres Kindes nicht kennen? Wie wäre es, wenn Sie mir zur Abwechslung mal die Wahrheit erzählten?“
    Sie fühlte sich wie ein Tier in einer Falle. Sie hasste es zu lügen. Wahrscheinlich konnte sie es deshalb so schlecht. Sie musste ihm irgendetwas erzählen. Etwas Schlüssiges. Unbedingt. Denn sollte er sich weigern, ihr zu helfen, steckte sie wirklich in Schwierigkeiten. Das wurde ihr allmählich klar.
    Aber ehe sie sich etwas Gutes ausdenken konnte, erscholl ein Weinen im Penthouse. Verunsichert blickte Ayme in die Richtung, aus der die Laute kamen. Ob Tag oder Nacht, dieses Kind schien nie länger als eine Stunde schlafen zu wollen.
    „Ich habe ihr erst vor einer Stunde das Fläschchen gegeben. Sie kann doch nicht schon wieder Hunger haben, oder?“
    „Aber natürlich“, meinte David. „Babys haben immer Hunger.“
    Ayme biss sich auf die Lippe und sah ihn an. „Aber in den Büchern steht doch alle vier Stunden …“
    „Babys haben aber keine innere Uhr“, merkte er an und empfand ein wenig Mitgefühl gegenüber der jungen Mutter, aber auch viel Ungeduld.
    „Stimmt.“ Sie warf ihm einen schiefen Blick zu. „Aber man sollte meinen, dass sie ab und an doch auf die Uhr gucken könnten.“
    Er lächelte amüsiert. Er konnte nicht anders. Wenn er es zuließ, würde er wohl anfangen, sie zu mögen, dachte er bei sich, während er ihr in das Fernsehzimmer folgte und ihr dabei zusah, wie sie versuchte, Cici beruhigend über das Köpfchen zu streicheln. Die Kleine schrie lauthals, Streicheln brachte hier überhaupt nichts.
    „Probieren Sie doch mal, die Kleine zu wickeln“, schlug er vor. „Vielleicht ist die Windel voll.“
    „Meinen Sie?“ Der Gedanke schien ihr neu. „Aber gut, ich probiere es.“
    Sie hatte eine große, vollgepackte Wickeltasche, aber wusste offenbar nicht, wonach sie suchte. Er schaute ihr einige Minuten zu, ging schließlich zu ihr, zog eine Wickeldecke aus der Tasche und breitete sie auf dem Sofa aus.
    „Ich kann das“, wehrte sie ab.
    „Selbstverständlich können Sie das. Ich will nur helfen.“
    „Ich weiß. Tut mir leid“, räumte sie entschuldigend ein, griff sich eine Papierwindel, legte sie auf der Decke bereit und nahm Cici aus ihrem Bettkästchen.
    „Na, mein kleines Mädchen“, gurrte sie. „Jetzt machen wir dich wieder fein sauber.“ David stand daneben und beobachtete sie, was Ayme sichtlich nervös machte. „Können Sie nicht irgendwo anders hingehen?“
    Eines wusste er sicher – diese Frau hatte keine Ahnung, wie man ein Baby versorgte. War das nicht verrückt? Es sei denn … ja, das war es. Sie war nicht die Mutter! Konnte es nicht sein. In sechs Wochen hätte jeder mehr gelernt als sie.
    „Genug jetzt, Ayme Negri Sommers“, bedeutete er ihr schließlich bestimmt. „Sagen Sie die Wahrheit. Wessen Baby ist das?“
    Völlig erschrocken blickte sie auf. „Meins.“
    „Lügnerin.“
    Einen Moment schaute sie ihn sichtlich verunsichert an. Schließlich hob sie die Hände hoch. „Okay, jetzt haben Sie mich. Es ist nicht

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